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Nachricht vom 13.11.2010    

Soziales Engagement bringt beiden Seiten Gewinn

Mitarbeiter der Lebenshilfe im Landkreis Altenkirchen versehen in bezahlten Arbeitsstellen den Pförtnerdienst bei der Spedition Brucherseifer in Wissen. In Kooperation mit dem Westerwald-Industrieservice (WIS) und der firma entstand das Konzept, es folgte die Schulung und Erprobungsphase. Für sieben Personen begann jetzt offiziell der Start an einem neuen Arbeitsplatz.

Offizieller Start des Pföertnerdienstes bei der Spedition Brucherseifer, Freude beim Team der Mitarbeiter, bei Prokurist Christoph Fischer (rechts) und der Leiterin des WIS, Angela Wagner (4. von rechts). Foto: Helga Wienand

Wissen. Die in Wissen ansässige Speditionsfirma Brucherseifer beweist erneut ihr soziales Engagement. Sie bietet Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Westerwald-Industrieservice (WIS), Werkstatt für Menschen mit psychischer Beeinträchtigung der Lebenshilfe im Kreis Altenkirchen, entlohnte Außenarbeitsplätze im Pförtnerdienst an. Im Pförtnerhaus wurde das Projekt der Öffentlichkeit vorgestellt, für die Leiterin des Westerwald-Industrieservices, ein Tag der Freude. Es ist durchaus nicht alltäglich, dass für die Menschen mit den unterscheidlichsten Beeinträchtigungen bezahlte Arbeitsplätze eingerichtet werden.
Idee und Konzeption zu dieser Kooperation entstammen der Feder von Christoph Fischer, Prokurist der Firma Brucherseifer, und Mike Junghanns, Technischer Leiter des WIS. Fischer machte deutlich, dass der Pförtnerdienst für die Firma mit eigenen Mitarbeitern oder einem externen Wachdienst so nicht hätte gestaltet werden können und nicht finanzierbar gewesen sei.
Im Juni begann eine mehrwöchige Erprobungsphase, während der die Mitarbeiter des WIS in die anfallenden Tätigkeiten eingewiesen wurden. Bereits ab August übernahm der Westerwald-Industrieservice WIS den Pförtnerdienst, mittlerweile sogar im Schichtdienst. Intensiv begleitet wurden die Mitarbeiter des WIS zu Beginn durch Tobias Moll, Mitarbeiter der Firma Brucherseifer, sowie Karin Nolden und Volker Dielmann, Fachkräfte zur Arbeits- und Berufsförderung des WIS.
Von 7 bis 17 Uhr läuft der Pförtnerdienst, der in der Regel von zwei Personen versehen wird. Sieben Mitarbeiter wurden geschult und eingearbeitet, so dass es den wöchentlichen Wechsel gibt. Für Tobias Moll war die Schulungsarbeit auch ein neues Feld, aber es hatte viel Spaß gemacht und so steht er auch heute für ein mögliches Problem als Ansprechpartner bereit.
Jeder Besucher, der das Betriebsgelände befahren möchte, muss sich beim Pförtner anmelden. Dadurch hat die Firma Brucherseifer nun die Möglichkeit, den Überblick über die Besucherfahrzeuge und anliefernde LKWs zu behalten, die auf das Betriebsgelände fahren. Damit auch die Besucher erfasst werden können, die die deutsche Sprache nicht beherrschen, gibt es entsprechende Karten, wo die Anweisungen zum Eintragen in mehreren Sprachen aufgedruckt ist. In Planung ist darüber hinaus ein weiterer Ausbau des Arbeitsfeldes, zum Beispiel durch Inbetriebnahme der Waage und Auswiegen von LKWs.
Den Mitarbeitern des WIS im neuen Pförtnerdienst macht der Dienst viel Spaß. „Vormittags gibt es viel zu tun“, berichtete Tobias Schneller. Mit ihm sind Petra Schepp, Maik Schneider, Anastasia Hainbach, Melanie Ehmke, Frank Kappenstein und Karl-Josef Both geschult worden und versehen im Wechsel den Pförtnerdienst.
Arbeitsmöglichkeiten wie diese gewährleisten den Mitarbeitern des WIS die Teilhabe am beruflichen Leben. Im Rahmen ihres dualen Auftrages – Produktion und Betreuung/Förderung - bieten die Westerwald-Werkstätten der Lebenshilfe ein breit gefächertes Angebot verschiedener Arbeitsplätze für ihre Mitarbeiter an.
Ziel der Arbeit in den Westerwald-Werkstätten ist es, den Arbeitsplatz individuell auf jeden einzelnen Mitarbeiter zuzuschneiden. Die Voraussetzung zur Eingliederung von Menschen mit psychischer Beeinträchtigung in das Arbeitsleben ist die Rückgewinnung und Stärkung der persönlichen Leistungsfähigkeit innerhalb realer Arbeitsprozesse. Am reellsten gelingt dies auf externen Arbeitsplätzen am allgemeinen Arbeitsmarkt. Damit ist allerdings eine Aufgabe formuliert, die nur gemeinsam, nur mit Hilfe der Betriebe und Unternehmen, gelöst werden kann. Insgesamt werden rund 90 Personen vom WIS betreut. (hw)




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