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Nachricht vom 02.12.2010    

"Bologna"-Reformen ein Erfolg für Deutschland?

Bürger diskutierten jetzt mit dem Mainzer Staatssekretär Ebling über einheitliche Studiengänge, über die sogenannten Bologna-Reformen. Eingeladen hatte die Europa-Union. Ebling bezeichnete diese Reformen als einen Erfolg für Deutschland und Europa. Aber es gab auch Kritik.

Der Staatssekretär im Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Jugend und Kultur, Michael Ebling (Mitte) und (von rechts) Jens Wöllner (2. Vorsitzender der Europa-Union), Arnim Hamann (Geschäftsführer der Europa-Union), Dr. Matthias Krell (hochschulpolitischer Sprecher SPD-Landtagsfraktion) und Dr. Markus Schulte (Vorsitzender der Europa-Union).

Betzdorf. "Die Bologna-Reformen sind ein Erfolg, der einheitliche europäische Hochschulraum ist da und wird immer mehr zu einer Selbstverständlichkeit werden." Mit diesem Fazit schloss Staatssekretär Michael Ebling seinen Vortrag, zu dem die Europa-Union im Kreis Altenkirchen kürzlich in die Betzdorfer Bürgergesellschaft eingeladen hatte. Die gegenseitige Anerkennung der Studiengänge in Europa, an der sich heute 30 Länder beteiligen, bringe für Studierende und Arbeitssuchende große Erleichterungen. Gleichzeitig sei es in Deutschland gelungen, die 1998 begonnenen Reformen auch dafür zu nutzen, zu lange Studienzeiten zu verkürzen und es Menschen zu erleichtern, aus dem Berufsleben heraus noch einmal an die Universität zu gehen, um sich fortzubilden. Lebenslanges Lernen werde auch deshalb immer wichtiger, weil die Halbwertszeit erworbenen Wissens sich mit dem rapiden technologischen Wandel zunehmend verkürze, so Ebling.
Aus der deutschen Sicht einer "alternden und schrumpfenden Gesellschaft" und angesichts des "Fachkräftemangels" sei es aber auch wichtig, dass es durch die Reformen leichter werde, qualifizierte Arbeitskräfte aus dem Ausland anzuziehen. In der an den Vortrag anschließenden Diskussion gab es auch Kritik an der "Bologna"-Reform. Die neuen Studiengänge seien in der Wirtschaft bei weitem nicht so akzeptiert wie frühere Abschlüsse, was die Arbeitsplatzsuche erschweren könne. Auch wurde die Sorge geäußert, dass die Übernahme des angelsächsischen Modells von Bachelor und Master-Abschlüssen zu einer Verringerung der deutschen Qualitätsstandards führen könnten.
Ein Studierender für das Lehramt verwies auf eigene Erfahrungen mit einem zu sehr verschulten Studienablauf, der kaum noch Freiheiten lasse. Ebling räumte ein, dass es durchaus in einigen Bereichen Bedarf für Nachbesserungen gegeben habe. Der Eindruck zunehmender Verschulung und ständigen Prüfungsdrucks habe sich vor allem daraus ergeben, dass anfangs zwar die kürzeren Studienzeiten eingeführt wurden, ohne aber den Umfang der Inhalte anzupassen. Hier seien ständige Qualitätsprüfungen und gegebenenfalls Nachbesserungen unumgänglich. Qualitätsprüfungen stellten auch sicher, dass bisher geltende Standards nicht unterlaufen würden.
Ebling räumte ein, dass es in der Tat noch gewisse Vorbehalte gegenüber den neuen Studiengängen gebe. Die Wirtschaftsverbände hätten das aber erkannt und würden unter ihren Mitgliedern aktiv für die neuen Studiengänge werben. Unter den Teilnehmern der Veranstaltung gab es aber auch Zustimmung für die Reform. So bewerteten zwei Ingenieure im Ruhestand insbesondere die Möglichkeit des Hochschulzugangs für Handwerksmeister in Rheinland-Pfalz als positiv.


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