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Nachricht vom 25.02.2011    

Uni-Rektor: Region muss ihr Potential besser vermarkten

Mehr auf die Schulen in der Region zugehen möchte in Zukunft die Universität Siegen. Das sagte deren Rektor Professor Dr. Holger Burckhart bei einer Veranstaltung des Wirtschaftsrates der CDU auf Schloss Friedewald. So seien gegenseitige Projekte zur Schülerförderung angedacht. Besonders wichtig sei das Marketing für die Region.

Professor Dr. Holger Burckhart, Rektor der Uni Siegen sprach im Schloss Friedewald auf einer Veranstaltung des Wirtschaftsrates der CDU. Fotos: anna

Friedewald. Was den Kreis Altenkirchen angeht, zumindest den Oberkreis, liegt den Menschen der Region die Uni Siegen, wenn auch in NRW gelegen, doch bedeutend näher als die Universitäten von Koblenz oder Mainz und das liegt nicht nur an der räumlichen Nähe. Immerhin gehen rund 900 Studenten aus dem AK-Kreis an die Uni Siegen. Der Wirtschaftsrat der CDU der Sektion Altenkirchen-Betzdorf hatte den Rektor der Uni Siegen, Professor Dr. Holger Burckhart zu einem Vortrag bezüglich der Bedeutung der Uni Siegen für den Landkreis Altenkirchen in das Schloss Friedewald eingeladen
Sektionssprecher Christoph Held begrüßte die interessierten Zuhörer, darunter den Verbandsgemeinde-Bürgermeister Wolfgang Schneider, den Ortsbürgermeister Dieter Seiler, den Geschäftsführer der Wirtschafts-Förderungs-Gesellschaft, Berno Neuhoff, und den Rektor des Freiherr-vom-Stein Gymnasiums Betzdorf, Manfred Weber.
Held zeigte sich etwas erstaunt, dass von allen eingeladenen weiterführenden Schulen der Region sonst niemand Interesse an dem Thema zeigte. Seine Devise bezüglich der Situation im Landkreis lautete, sich nicht immer nur mit den Schwächen zu beschäftigen, sondern die vorhandenen Stärken zu erkennen und darauf aufbauen. Professor Burckhardt stellte sich erst einmal den Zuhörern vor: Er ist Professor für Philosophie, hat Anfang der 80er Jahre in Köln promoviert, war sowohl in China, Japan und Brasilien tätig und kam vor eineinhalb Jahren an die Uni Siegen, um dort die Stelle des Rektors zu übernehmen. Derweil ruht seine Professur an der Uni Köln bis auf weiteres. In Siegen angekommen, analysierte der neue Rektor erst einmal die dortigen Verhältnisse und stellte fest, dass die Uni Siegen im Vergleich zu allen anderen Hochschulen sehr schlechte Vergleichszahlen aufzuweisen hatte. So herrschten fast schulähnliche Verhältnisse in Punkto der Anzahl von Professoren zu Studenten. Im System habe eine hohe Selbstzufriedenheit geherrscht, was in anderen Regionen garantiert zur Schließung der Uni geführt hätte. Die schonungslose Analyse hat zwar wehgetan und doch sind ihm die Verantwortlichen nach drei Monaten mit fliegenden Fahnen gefolgt. So hat Burckhart die 12 Fachbereiche auf vier Fakultäten zusammengefahren und inzwischen ist die Uni nach seinen eigenen Aussagen gefragt. Eine weitere Neuerung war die Ernennung von vier Konrektoren, wovon einer für die Bereiche Industrie und Technologietransfer zuständig ist.
Nach diesen ersten Reformen möchte die Uni sich nun auch in die Region begeben, womit der Rektor neben Siegerland-Wittgenstein auch das angrenzende Sauerland und das angrenzende Rheinland-Pfalz benennt. Die Uni werde künftig auf die Schulen zugehen, um Schüler über die Hochschule zu informieren. Gegenseitige Projekte zur Schülerförderung sind angedacht. Für besonders wichtig erachtet der Professor das Marketing in die Region hinein. "Leben - studieren - arbeiten" - mit diesem Slogan könne man den jungen Menschen klar machen, dass sie auch nach dem Studium hier in der Region einen Arbeitsplatz finden. Viele innovative mittelständige Unternehmen seien schließlich hier angesiedelt. Das Verhältnis der Studenten aus der Region zu denen aus der Stadt Siegen betrage 70 zu 30 Prozent.
Man müsse die jungen Menschen hier vor Ort binden, denn aus Köln werde niemand nach hier zum Arbeiten kommen, so Burckhart. Gemeinsame Projekte von Lehre und Forschung sollen erstellt werden, auch eine Zusammenarbeit mit der IHK wird angestrebt. Für sehr verbesserungswürdig findet Burckhart auch die Öffentlichkeitsarbeit, das Marketing für die Region. Dass man hier viel Grün habe, gut wandern könne und im Winter sogar Skifahren, dies sei schon allgemein bekannt. Das durchaus vorhandene kulturelle Angebot müsse besser hervorgehoben werden, ebenso wie die guten Bildungsmöglichkeiten, denn letztlich gebe es hier in der Region alle Schulformen. Burckhart erklärte, er wisse um das Problem der Region. Sowohl im Siegerland als auch im Landkreis Altenkirchen habe man mit der Randlage, dem Image der Provinz und der daraus folgenden stiefmütterlichen Behandlung der jeweiligen Landesregierungen zu kämpfen. Doch die Region könne mit zahlreichen familiengeführten, mittelständigen Unternehmen, die teils hochinnovative Unternehmen seien, punkten. Dies müsse nur besser propagiert werden.
Weber wünschte sich, die Jahrgangsfahrten mit seinen Schülern künftig zur Uni Siegen anstatt zur Uni Mainz durchführen zu können. Diesbezüglich gab Burckhart an, künftig Besuchswochen für Schülerklassen an der Uni Siegen organisieren zu wollen. (anna)


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