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Nachricht vom 15.11.2011    

"Ring des Nibelungen" wurde mit Bravo-Rufen belohnt

Es war eine deutsche Erstaufführung die Marco Lichtenthäler und sein Projektorchester in der Betzdorfer Stadthalle präsentierten. Nie zuvor hatte ein sinfonisches Blasorchester in Deutschland den "Ring des Nibelungen" Von Richard Wagner aufgeführt. Die handgeschriebenen Notensätze kamen aus Spanien, es gab nur einen gemeinsamen Probentag für mehr als 90 Musikerinnen und Musiker. Das Publikum war begeistert und belohnte die Uraufführung mit viel Applaus - auch für das soziale Engagement. Denn der Erlös geht an die Reiner Meutsch Stiftung "Fly & Help".

MdB Sabine Bätzing-Lichtenthäler (rechts) hatte die Einführung ins komplexe Wagner-Werk Übernommen, Ellen Zimmermann, stellv. Vorsitzende des Vereines "Fly & Help", stellte das Projekt und die Stiftung vor. Fotos: Nadine Buderath

Betzdorf. Für Richard Wagners „Ring des Nibelungen“ muss das Publikum normalerweise reichlich Zeit mitbringen – fast 13 Stunden und das ohne Pausen. Wesentlich kürzer, gleichzeitig von höchster musikalischer Anforderung ist die Version für sinfonisches Blasorchester. Eben dieser Herausforderung stellte sich das PJO Projektorchester unter Leitung von Marco Lichtenthäler in der Betzdorfer Stadthalle.
Nur einen Tag Probe mit dem gesamten Orchester, eine deutsche Erstaufführung und das Ganze für Kinder in Ruanda und anderen Entwicklungsländern dieser Erde. So ungewöhnlich die Vorgaben, so ungewöhnlich der Abend in der Betzdorfer Stadthalle, der ganz im Zeichen der Musik Richard Wagners und der Unterstützung der Reiner Meutsch Stiftung FLY & HELP stand.
Sabine Bätzing-Lichtenthäler hatte die Begrüßung und die Einführung in das komplexe Opernwerk übernommen und verwies auf eine weitere Besonderheit: Die Noten für die "musikalische Zusammenfassung auf höchstem Niveau" sind noch in keinem Verlag erschienen, ja, es gibt in der Tat nur zwei Orchester, die in deren Besitz sind – La Artistica Bunol aus Spanien und das PJO Projektorchester.
Ein ganz außergewöhnlicher Leckerbissen also für die heimischen Wagnerianer und solche die es werden wollen, den das Orchester mit seinem 4. Projekt bot.
Und wie in den letzten Jahren, galt es auch am Sonntagabend für die fast 90 Musiker an ihre musikalische Leistungsgrenze zu gehen und das bei gleichzeitigem Verzicht auf jegliche Gage. Diese und sämtliche anderen Einnahmen des Konzertabends kommen auch 2011 komplett einer Hilfsorganisation zugute.

FLY & HELP, die Stiftung von Reiner Meutsch, des aktuellen Spendenpartners ist Programm. Dessen Gründer Reiner Meutsch konnte aus aktuellem Anlass nicht in Betzdorf sein. Er hat einen äußerst interessanten Lebenslauf, der gleichzeitig nur zu deutlich auf seine Leidenschaft verweist. Er war Radiomoderator, Geschäftsführer eines bekannten Reiseanbieters, entwickelte eine Radioreisesendung und erfüllte sich schließlich mit der der Privatpilotenlizenz seinen größten Traum. Auf seinen Reisen rund um den Globus entstand auch die Idee für seine Stiftung, die am Sonntagabend in Betzdorf von der 2. Vorsitzenden Ellen Zimmermann vorgestellt wurde. Insbesondere die Förderung von Bildungsprojekten in den ärmsten Ländern dieser Erde liegt der Stiftung am Herzen und so spielte das PJO-Projektorchester nicht nur für das Zuhörer in der Stadthalle, sondern eben auch für die Sanierung einer Schule für 1600 Kinder in Ruanda.
Und die Musikerinnen und Musiker bewiesen dabei einmal mehr, dass sich soziales Engagement und kultureller Hochgenuss nicht ausschließen. "Alle Klangfarben werden ausgeschöpft", so Leiter Marco Lichtenthäler und damit hatte er dem Publikum nicht zu viel versprochen. Ob der berühmte "Walkürenritt", das Siegfriedmotiv oder die "Götterdämmerung" – in dieser komprimierten Form der 1876 uraufgeführten romantischen Oper sitzt jede Note und zieht das Publikum mit seiner Wucht in den Bann.
In jeder Minute ist Lichtenthäler und seinem Orchester dabei die Freude am fordernden Spiel anzumerken und so glaubt man nur zu gerne, dass die Stimmung auch nach der fast 10-stündigen Generalprobe immer noch gut war. Die hervorragende Stimmung hatte man mit auf die Bühne gebracht und so war es wenig verwunderlich, dass das Publikum nach dem 4. Satz, in dem noch einmal die wichtigsten Motive des "Ringes" erklangen, begeisterten Beifall, Standing-Ovations und Bravo-Rufe spendete.
Wie hoch der finanzielle Erfolg des Abends war, zu dem auch die Versteigerung eines Bildes im Foyer gehörte, wurde allerdings noch nicht verraten. Die Spendenübergabe findet am 4. Dezember (Beginn 19.30 Uhr) im Rahmen einer Multivisionsshow mit Reiner Meutsch im Bürgerhaus Daaden statt. (bud)


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