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Nachricht vom 21.11.2011    

Lampenfieber-Aufführung: "Vier sind drei zuviel" begeisterte

Vergnügliche, kurzweilige und amüsante Theaterabende bietet die Hammer Theatergruppe „Lampenfieber“ nunmehr im elften Jahr im Saal Schäfer in Breitscheidt. In diesem Jahr wird die heitere Komödie „Vier sind drei zuviel“ von Beate Dietz, untermalt mit Lokalkolorit von Christa Bitzer, aufgeführt. Im Mittelpunkt steht dabei ein engagierter Landtagsabgeordneter, der sich mit vielen Rendezvous in große Bredouille bringt. Die Laienschauspieler ziehen wie in den vergangenen Jahren alle Register ihres Könnens. Oftmaliger Szenenapplaus und ein verdienter Applaus am Ende des Zweiakters sind der verdiente Lohn für die harten Probenarbeiten in den vergangenen Wochen und Monaten.

Bettgeflüster gibt es auch zu hören. Die temperamentvoll in Szene gesetzte Komödie "Vier sind drei zuviel" sorgte bislang für ein begeistertes Publikum. Fotos: Rolf-Dieter Rötzel

Hamm/Breitscheidt. "Vier sind drei zuviel"- so der Titel der heiteren Komödie von Beate Dietz, die Lampenfieber-Chefin Christa Bitzer mit dem nötigen Lokalkolrit würzte. Bereits Minuten vor dem Eröffnungs-Gong spürt man ein "Knistern", nicht nur bei den erwartungsvollen Zuschauern, vielmehr auch bei den Akteuren selbst. Regisseurin Christa Bitzer bewies im Vorfeld gemeinsam mit der Theatergruppe bei der Besetzung der Rollen wieder einmal ein tolles Feeling. Die Rollen sind auf die Fähigkeiten, die Talente und die Neigungen der einzelnen Akteure in hervorragender Weise abgestimmt; Mimik und Pantomimen wurden ebenfalls in den wochenlangen Probenablauf mit eingebunden. Die Rollenverteilung hätte nicht besser sein können. Jeder schlüpft vollends in den vom ihm zu spielenden Part.

Neu dabei sind Anna-Lena Walkenbach, die als Veronique französischen Flair charmant ausstrahlt, und Rabea Stangier als „Rita“, von der Ehefrau des Landtagsabgeordneten engagierte neue Sekretärin. Für die Maske zeichnet wie in den Vorjahren Brigitte Geldsetzer verantwortlich. Als Souffleuse ist Michaela Wille bei den Aufführungen nicht mehr wegzudenken.
Beim Öffnen des Vorhangs geht stets ein das Bühnenbild betreffendes Raunen durch den Saal. Peter von Glasow und Ralf Wille haben liebevoll und detailliert eine tolle Kulisse auf der zweigeteilten Bühne mit einem Wohnraum und einem Schlafzimmer, getrennt durch ein Wandelement mit einer Tür, geschaffen. Und mitten im Wohnzimmer liegt ein Raubtierfell mit Kopf. Jeder der darüber stolpert – und das sind alle – sinniert: „Wenn ich nur wüsste, an was mich das erinnert?“

"Zuckerbärchen" Carlo nimmt sich zu viel vor
Der Landtagsabgeordnete Carlo Emsig (Manfred Geldsetzer) – liebevoll von dessen Ehefrau Sophia (Renate Krämer) "Zuckerbärchen" genannt – sitzt am Frühstückstisch. Beim Servieren von Magerquark an Trockenfrüchten und ungesüßtem Fenchel-Tee und Vorlesen seines Tageshoroskops mit Super-Werten durch Butler (Hubert Michel / „Herr Emsig, sie läuteteten“) kommt Carlo Emsig die Idee, sich Gedanken über die Förderung von zwischenmenschlichen Beziehungen zu machen. Er schnappt sich die Zeitung und findet eine Annonce: "brünett, rassig, in voller Blüte...". Carlo rennt zum Telefon, wählt die angegebene Nummer und hat Erfolg. Doch während des Gesprächs kommt Ehefrau Sophia ins Zimmer, Carlo bestellt daher sofort auf "zwei Mal Pizza Calzone und einen Chefsalat" um.
Mit einem Liebchen hat Carlo dann jedoch nicht genug – nein, es müssen gleich drei sein. Beim ersten Telefonat von der Ehefrau gestört, platzt bei Carlos nachfolgenden Anrufen immer wieder die Hausangestellte Else (Anne Preuß) – sich selbst als flexible und erotisch Magma und Lava versprühende Haushälterin und Bodenmasseuse bezeichnend – hinein. Else nimmt sich stets Zeit, setzt sich mit an den Frühstückstisch von Carlo und Sophia Emsig – letztere gönnt sich ein opulentes Essen - und packt ihre mit Schwartenmagen belegte Stulle und Handkäse aus und isst überaus geräuschvoll. "Wie hat meine Oma gesagt: einmal ordentlich aufgestoßen, ist schon halb verdaut".
Sie möchte natürlich wissen, mit wem der Landtagsabgeordneter telefoniert - hat auf der anderen Seite jedoch nur liebevolle Blicke für Butler Sigismund; doch der will nichts von ihr wissen. Butler Sigismund kommt dann auch mit verstrubbelten Haaren zu seinem Chef und berichtet: "Herr Emsig, wir haben – glaube ich – ein Problem". Emsig will ihm die Adresse eines Friseurs geben, doch Sigismund klärt in auf: "Ich darf Sie höflich dazu auffordern, ihrer Reinmachefrau zu verdeutlichen, dass ich weder an ihrem Handkäse, noch an ihr, jedwedes Interesse habe". Else charakterisiert ihren Angebeteten als ein Weichei, das erst die Mama fragen muss. "In mir schlummern schließlich Vulkane, und wenn diese ausbrechen, bin ich nicht mehr zu halten".

Es verbleiben dann zwei Minuten bis Emsigs erste Verabredung „gegenwärtig“ wird. Deshalb hat er es auf einmal sehr eilig. Sigismund erhält den Auftrag, ein Fläschchen Schampus und Kaviar – wegen dem Eiweiß – zu servieren. Veronique (Anna-Lena Walkenbach) rauscht ins Wohnzimmer und bestätigt dem Abgeordneten: "Mais oui – du hast nicht geflunkert". Emsig ist von dem Wunder von Paris, der Mörder-Fackel fürs Herz überaus angetan und fährt voll ab. Sigismund kommt dann mit einer Flasche Schampus und Kaviar hinzu und fragt höflich: "Herr Emsig, darf ich ihnen und ihrer Parteikollegin den Champagner kredenzen?"
Im halbstündigen Takt erscheinen dann die beiden weiteren Verabredungen. Zuerst Lilo (Arlett von Glasow): "Oh Carlo, mon Dieu – mir bleiben die Luft weg" und nach einem herzhaften ‚Küss‘: "Dir fliegen nicht nur die Toupet – wenn du ein solches hättest – fort, sondern auch die Gebiss aus die Mund".



Das die eine Geliebte nicht mit der anderen zusammen trifft, stellt Emsig fortan vor große Probleme. Er kann jedoch auf die Loyalität und Unterstützung seines Butlers Sigismund zählen, der selbst alle Hände voll zu tun, sich die Haushälterin Else vom Hals zu halten.
Veronique – der französische Wirbelwind - wird schnell ins Schlafzimmer verfrachtet. Als es ihr dort zu langweilig wird, ruft sie „"Cheri, wo bleibst du?". Carlo Emsig unterhält sich indessen mit Lilo im Wohnzimmer über die neue Wahlkampagne. Dann möchte Veronique jedoch ins Bad, muss diesbezüglich allerdings durch das Wohnzimmer. Carlo stellt Lilo kurzerhand in den Schrank und schließt diesen ab. Sein Kommentar: "Mein lieber Mann, das war knapp".

Termine auf Termine
Dann kündigt Sigismund den nächsten "Termin" an. Es erscheint Berta Bleibtreu "vom Berg" (Heike Räder). Sie ist überaus resolut und mustert Carlo Emsig von oben nach unten und wieder hoch: "Man kauft ja schließlich die Katze nicht im Sack". Dem Politiker bleibt nach Bertas Erscheinen nichts anderes übrig, als zwischen den „Terminen“ hin und her zu „düsen“ - trotzdem wird es immer brenzliger und stressiger für ihn. Er ist vollkommen überfordert. Politik ist halt ein hartes Geschäft.
Dann der nächste Paukenschlag für Carlos, als Sigismund ihm mitteilt, dass seine Gattin früher von einem Einkauf zurückkehrt und in einer halben Stunde zu Hause sein wird. Als Sophia Emsig eintrifft, sieht sie im Wohnzimmer ein Sektglas mit Lippenstift und schnuppert ein für sie unbekanntes Parfum im Schlafzimmer. Sophias „Glocken“ schrillen hell – ihr „Zuckerbärchen“ kann nur auf Abwegen wandeln!
Aus den „Gelben Seiten“ engagiert sie mit Sebastian Siebenstein (Ralf Wille) den erst besten Privatdetektiv, den „Schrecken aller untreuen Ehemänner“. „Ich werde Casanova Carlo auf die Schliche kommen“, so sein kurzer Kommentar.
Wie aus heiterem Himmel tauchen mit Frank Überall (Dirk Schöps) ein engagierter und eine Story witternder Zeitungsreporter sowie mit Erhard Bleibtreu (Peter von Glasow) ein vermeintlich betrogener Ehemann, der sich trocken und mit humorvoller Langsamkeit artikuliert, auf.
Privatdetektiv Sebastian Siebenstein und Bild-Reporter Frank Überall gehen dann, dem Duo aus der Muppet-Show gleichend, gemeinsam auf die „Pirsch“, nehmen dabei sogar einen Aufenthalt unter dem Ehebett von Carlo Emsig wohlwollend in Kauf. Sie überschauen alles aus nächster Nähe und stellen fest, wie schwer der Alltag eines bekannten Politikers sein kann. Frank Überall hat bereits eine Sonderauflage seiner Zeitung vor Augen.
Sophia Emsig sieht sich bestätigt, dass ihr „Zuckerbärchen“ auf Abwegen wandelt und engagiert für ihren doch so rührigen Carlo mit Rita (Rabea Stangier) eine neue Schreibkraft.
Turbulenzen geben sich im Minutentakt die Hand. Wie die heitere Komödie endet, kann man in den noch drei ausstehenden Aufführungen hautnah miterleben. Weitere Aufführungen finden am Freitag/Samstag, 25./26. November (jeweils 19.30 Uhr) und am Sonntag, 27. November (Benefizveranstaltung/16 Uhr) statt. (Rolf-Dieter Rötzel)


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