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Nachricht vom 05.03.2007    

Für "Gelbsünder" wird die Luft dünner

Die Gelbe Tonne hat sich bewährt, aber... Die sinnvolle Trennung des Hausmülls wird offenbar noch nicht in jedem Haushalt ernstgenommen und konsequent praktiziert. Jedenfalls noch nicht so wie es sich die Verantwortlichen vorstellen. Mit dem Entsorgungsunternehmen HML für die Gelben Tonnen (und die gelben Säcke) könnte jetzt die Luft für die "Gelbsünder" dünner werden - verstärkte Kontrollen sollen das Bewusstsein der Bürger für die Mülltrennung schärfen helfen.

Muell

Brachbach. Seit Januar ist das Entsorgungsunternehmen HML (Handel Marketing & Logistik GmbH mit Sitz in Goch)für die Abfuhr der Gelben Tonnen und der Gelben Säcke im Kreis Altenkirchen verantwortlich. Laut Ausschreibung wird die Firma mit ihrer Siegener Niederlassung für die kommenden drei Jahre für die Entsorgung der Wertstofftonnen zuständig sein. Dann wird sich das Ausschreibungskarussell europaweit neu drehen.


Am Montagmittag stellten HML und AWB (Abfallwirtschaftsbetrieb Kreis Altenkirchen) das neue Konzept in Brachbach vor. Danach wird, wie HML-Geschäftsführer Heino Eickes und der Abfallberater der AWB, Alfred Köhler, erläuterten, stichprobenartig der Inhalt der Gelben Tonnen unter die Lupe genommen. Und zwar während der regulären Abfuhr durch die Lader. Werden dabei Fremdstoffe entdeckt, die nicht in die Tonne gehören, bleibt diese zunächst einmal stehen. Wie erkenn die Männer von HML, ob in den Behältern etwas ist, was nicht hineingehört? Zum einen durch Sichtkontrollen, zum anderen kann aber auch das Gewicht der Tonnen Bände sprechen. Bauschutt ist halt nicht gerade leicht. Wird das Normalgewicht, Einsatzleiter Tobias Bast spricht von drei bis vier Kilo, kann etwas nicht stimmen und es wird genauer hingeschaut.


Was passiert nun, wenn sogenannte "Fehlbefüllungen" festgestellt werden? Zunächst einmal wird die Tonne nicht geleert. Ein gelber Zettel gibt dem Betroffenen Auskunft, warum er auf seinem Müll sitzengeblieben ist: "Achtung! Falsche Befüllung!" wird plakativ mitgeteilt und auch gleich aufgelistet, um was es sich handelt - Glas, Papier, Restabfall, Bioabfall, aonstige Produkte aus Kunststoff und Metall, Bauabfälle oder Elektro- und Elektronikschrott. Zugleich wird dazu aufgefordert, die monierten Materialien auszusortieren und die Gelbe Tonne /Gelben Sack zur nächsten Abfuhr wieder bereitzustellen. Diesmal richtig befüllt mit Dingen, auf die der "Grüne Punkt" aufgedruckt ist oder der Hinweis auf einen anderen zugelassenen Systembetreiber.


Die "Delinquenten" werden aber auch notiert, damit der Lader beim nächsten Mal noch weiß, wo er ganauer hinzuschauen hat. Sollte die Tonne nämlich dreimal nicht vorschriftsmäßig befüllt worden sein, gibt es nach dem gelben Zettel die "Rote Karte", wie Geschäftsführer Eicken und Abfallberater Köhler erläuterten. Dann ist erst einmal sechs Monate Schluss mit der Abfuhr der Gelben Tonne. Mindestens. In Abstimmung mit dem Kreis wird diese dann nämlich eingezogen. Was bleibt, ist dann der gelbe Sack, allerdings kann auch der liegenbleiben, wenn kein Lernprozess stattgefunden hat. Der gelbe Sack lässt sich ohnehin leichter kontrollieren,


Die Fehlbefüllungen, so Eicken, stören die Sortieranlagen ganz erheblich. Was natürlich mit Mehrkosten verbunden ist. Und auch für die Mitarbeiter in diesen Anlagen kann der Inhalt so mancher Tonne zum hygienischen Problem werden. Man stelle sich nur einmal vor, man muss eine tote Katze oder ganze Schweine aussortieren, von Essensresten und anderen unappettitlichen Dingen ganz zu schweigen. Ob das die wollten, die dies gedankenlos oder mutwillig in die Gelbe Tonne versenkt haben?


Dennoch, so Wolfgang Philipp, Werkleiter beim AWB, den meisten Bürgern im Kreis Altenkirchen sei die ordnungsgemäße Trennung des des Mülls sozusagen schon in Fleisch und Blut übergegangen. Was auch Eicken in kurzer Zeit schon festgestellt hat. Da ist der HML-Mann aus Ballungsgebieten schon ganz anderes gewohnt. Was bleibt, sind halt die "schwarzen Schafe", die das System missbrauchen, bewusst oder unbewusst. So auch nicht wenige Gewerbetreibende, die entweder nicht wissen, was an Verpackungsmaterial wohin gehört, oder die einfach nur Geld sparen wollen...Diesem Schlendrian soll jetzt an den Kragen gegangen werden, aber, so betont HML-Geschäftsführer Eickes: "Am Anfang steht die Aufklärung."(rs)




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Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser - Abfallberater Alfred Köhler, Lader Carsten Ullewski, Einsatzleiter Tobias Bast und HML-Geschäftsführer Heino Eickes (v.links) werfen in Brachbach einen Blick in eine Gelbe Tonne. Foto: Reinhard Schmidt



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