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Nachricht vom 19.05.2012    

TuS Germania Bitzen feiert das 105-jährige Bestehen

Drei Tage feiert der TuS Germania Bitzen den 105. Geburtstag. Sport und Unterhaltung für jung und alt, für groß und klein stehen auf dem Programm. Die Schirmherrschaft übernahm MdB Sabine Bätzing-Lichtenthäler. 105 Jahre sind auch Anlass in die Geschichte des Vereins zu schauen.

Von Zeit zu Zeit wird hochkarätiges Fußballwissen auf der „Kaufmannshalde“ ausgetauscht. So zwischen Dragoslav Stepanovic, ehemaliger Bundesligaprofi und u.a. Trainer bei Eintracht Frankfurt, Bayer 04 Leverkusen, AEK Athen und Athletic Bilbao, und Walter Röttgen. Fotos: Rolf-Dieter Rötzel

Bitzen. Der TuS Germania Bitzen 07 kann in diesem Jahr auf sein 105-jähriges Bestehen zurückblicken. Der weit in der Region bekannte Traditionsverein von der „Kaufmannshalde“ feiert dies mit einem Sportfest vom 25. bis 27. Mai 2012 (Pfingsten). Die Schirmherrschaft hat die Bundestagsabgeordnete Sabine Bätzing-Lichtenthäler übernommen.

Mit viel Einsatz und Idealismus ist es den TuS-Verantwortlichen immer wieder gelungen, das Erbe der Gründungsväter bis heute fortzuführen. Die Vereinsgeschichte ist geprägt von Höhen und Tiefen; sportlichen Abstiegen folgten wieder Aufstiege. Nach den ehemals auf Turnen ausgerichteten Zielen etablierte sich in den vergangenen Jahrzehnten der Fußball als Hauptsport. Neben dieser Sportart wird heute zudem allen Altersgruppen ein abwechslungsreiches Betätigungsfeld im Breitensport mit Gymnastik/Turnen, Tischtennis, Badminton und Fahrradfahren angeboten.

Der Sportverein ist aus dem am 20. Januar 1907 gegründeten Turnverein Bitzen hervorgegangen. Die Turner hatten sich strenge Statuten auferlegt, die eine nahezu militärisch-straffe Zucht zum Ausdruck brachten. Über jedes neue Turnmitglied fand eine ‘Ballontage’ (Stichwahl) statt, um damit herauszustellen, dass Turner nur nach Können, Leistung und Charakter berufen wurden. Ein schlechter Lebenswandel hatte den Ausschluss zur Folge. Das Eintrittsgeld betrug 3 Mark und der monatliche Beitrag 30 Pfennig.

An die erste Stelle der Satzung setzten die Vereinsgründer die Forderung: “Der Turnverein bewirkt die Ausbildung körperlicher Kraft, sowie die Förderung der Sittlichkeit und der väterlichen Gesinnung. Er muss diesen Zweck durch Turnen, Turnfahrten, gesellige Zusammenkünfte und Pflege des Gesanges erreichen.”

Der Verein gewann rasch eine Anzahl eifriger und opferbereiter Mitglieder. Überliefert ist, dass Wilhelmine Rötzel aus Dünebusch, genannt ‘Franz Mien’, die ein Geschäft mit einem kleinen Sälchen betrieb – heute ein Teil des neuen Gemeindehauses der Ortsgemeinde Bitzen in der Siegstraße 28 -den Turnern gestattete, dort zu turnen. Später hatten die Turner ihr Hauptdomizil im Rompf’s Saal in Bitzen.

Mit der Zeit verlor das Turnen an Attraktivität auf dem „Berg“, immer mehr Jugendliche jagten dem ‘runden Leder’ nach, wenn auch die älteren Mitbürger das ‚Fußball-Treten’ nicht verstehen konnten. Es begeisterte jedoch die Jugend so sehr, dass man im Jahre 1930 einen Fußballclub gründete, um einen geordneten Spielbetrieb aufnehmen zu können.

Gespielt wurde zunächst auf der naturbelassenen “Schild’s Wiese” in Forst. Es waren auch Spieler dabei, die zuvor bereits Spielpraxis im Sportclub Opsen gesammelt hatten. Mit zunehmender Zeit war die “Schild’s Wiese” nicht mehr bespielbar. Die Fußballer benutzten sodann den Turnplatz an der Winkelstation der Seilbahn in Bitzen. Auf Grund der Größe genügte das Spielfeld jedoch nicht den fußballerischen Anforderungen; Turnverein und Fußballclub planten deshalb den Ausbau des Platzes und gingen diesbezüglich zu Werke.

Gemeindevorsteher Wilhelm Wick bewilligte den Vereinen einen gemeindlichen Zuschuss in Höhe von 600 Mark mit der Auflage, dass die Arbeiten von Arbeitslosen ausgeführt werden und diese als Entschädigung ‘Kartoffeln zum Einkellern’ erhalten.

Später erstellte man einen Sportplatz im heutigen Bereich des “Birkenweges” in Bitzen. Als sich dieser auch nicht mehr als ausreichend erwies wurde mit Hilfe des Fußballverbandes Rheinland in den Jahren 1950/51 ein neuer Platz auf der ‘Kaufmannshalde’ gebaut. Diese Anlage, zwischenzeitlich mehrmals –letztmalig im vergangenen Jahr – saniert, befindet sich heute noch im Eigentum des TuS Bitzen.



Der Zusammenschluss des Turnvereines und des Fußballvereines erfolgte auf Drängen und Druck der nationalen Sportführung am 26. März 1935 in einer gemeinsamen Versammlung
mit einem einstimmigen Votum. Vorsitzender wurde Willi Elster. Seit 1991 steht Heinz-Walter Schenk dem Traditionsverein vor. Seit vielen Jahrzehnten prägt der TuS Germania Bitzen als aktiver Bestandteil des „Berges“ neben dem sportlichen auch das gesellschaftliche Leben mit. Der größte sportliche Erfolg war der Aufstieg in der Saison 1966/67 von der A-Klasse in die Bezirksliga.

105 Jahre Vereinsleben bedeuten freiwillige, ehrenamtliche und aufopferungsvolle Arbeit für die Gemeinschaft. Viele Helferinnen und Helfer, Übungsleiterinnen und Übungsleiter sowie die Vorstandsmitglieder haben durch ihre engagierte Arbeit die Entwicklung zum heutigen Großverein mit gestaltet. Besonders zu erwähnen sind dabei die vielen ehrenamtlichen Arbeiten im Bereich der vereinseigenen Sportanlage, insbesondere im vergangenen Jahr bei der Sportplatzsanierung.

Aus der Anekdoten-Kiste
Überliefert ist, dass sich in früheren Jahren Auswärtsspiele der “Germanen” teilweise zu einem vollen Tagesprogramm gestalteten. Zu den Vereinen in der näheren Umgebung ging man zu Fuß. Weiter entfernte Vereine erreichte man mit der Eisenbahn vom Bahnhof Au/Sieg oder später mit einem Holzvergaser-Bus.

Im Jahre 1946 hatten sich die Fußballer aus Troisdorf bereit erklärt, ein Freundschaftsspiel in Bitzen auszutragen. Als ‚Gage’ verlangten die Kicker eine Beköstigung mit Mittagessen und Nachmittagskaffee. Nach eingehender Diskussion entschieden sich die TuS-Verantwortlichen gegen den Abschluss des Spieles, da es bei der kritischen Ernährungslage unmöglich erschien, die Mannen aus dem Siegkreis zu verpflegen.

Ebenso schwierig war es direkt nach dem Krieg, Fußbälle für den Spielbetrieb zur Verfügung zu stellen. So sehr sich auch Arthur Schenk bemühte, die aufgeplatzten Ledernähte zu reparieren, war die Haltbarkeit nie von langer Dauer. Probleme gab es auch bei den „Gummiblasen“. Bei einer Bestandsaufnahme stellte sich heraus, dass nicht eine Fußballblase dem Verein gehörte und man auf den guten Willen von Privatleuten angewiesen war.

Unvergessen ist auch die Meisterschaft im Jahre 1967 in der A-Klasse „Westerwald/Sieg“ und der damit verbundene Aufstieg in die Bezirksliga. In einem Autokorso kehrte die siegreiche Mannschaft mit vielen Fans des Vereines nach dem letzten Spiel zurück. Der Aufstieg war in aller Munde. TuS-Spieler Artur Wirths, der auch den Meisterschaftsball organisiert hatte, wollte jeden Zweifel ausräumen, dass einer die Nachricht vom großen Erfolg nicht erhalten hatte: er läutete darauf hin die Kirchenglocke in Bitzen.

Eine große Ehre wurde der AH-Mannschaft im Jahre 1980 zuteil, als der 81-malige deutsche Nationalspieler und Fußballweltmeister 1974, Wolfgang Overath, in einem Freundschaftsspiel in den Reihen der „Germanen“ stand. (Rolf-Dieter Rötzel)

Das Programm
Freitag, 25. Mai: Spiel der E-Jugend der JSG Bitzen/Siegtal (16.00 Uhr), TuS Bitzen Damen gegen SSV Hochwald Damen (17 Uhr), Spiel SG Bitzen/Siegtal AH (18.15 Uhr), Ü-30-Party im Partyzelt am Sportplatz (ab 20 Uhr).

Samstag, 26. Mai: Spiele der F-Jugend (13.30 Uhr) und der D-Jugend der JSG Bitzen/Siegtal (14.30 Uhr), TuS Bitzen II. gegen SG Niederhausen-Birkenbeul II. (15.30 Uhr), TuS Bitzen gegen VfL Hamm II. (17.15 Uhr), Festkommers im St. Andreas-Haus (19.30 Uhr), anschließend Tanz-Abend mit der Show-Gruppe „Duo Illusion“.

Sonntag, 27. Mai: Frühschoppen im St. Andreas-Haus.


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