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Nachricht vom 24.05.2012    

Hammer Bachpaten auf Landesebene ausgezeichnet

Im Rahmen des Bachpatenfestes in Mainz ehrte Umweltministerin Ulrike Höfken die Hammer Bachpaten für ihr besonderes Engagement. Sie erhielten ein Preisgeld in Höhe von 1000 Euro überreicht. Seit 1992 gibt ein der VG Hamm Bachpatenschaften und mittlerweile ist daraus ein engagierte Gruppe geworden.

Die Bachpatengruppe mit Ministerin Ulrike Höfken (Mitte) vor dem Hämmscher Pavillon auf dem Außengelände des Kurfürstlichen Schlosses in Mainz. Fotos: pr

Hamm/Mainz. Mit einem von drei rheinland-pfälzischen Bachpatenpreisen wurden die Hammer Bachpaten für ihr großes Engagement bei der Betreuung von Bächen in der Verbandsgemeinde Hamm ausgezeichnet. Das Preisgeld in Höhe von 1.000 Euro soll dazu dienen, das Bewusstsein für den Schutz der Natur sowie den pfleglichen und verantwortungsvollen Umgang mit den Gewässern in der Öffentlichkeit weiter zu verbreiten.

Seit 20 Jahren gibt es in Rheinland-Pfalz Bachpatenschaften, die inzwischen rund 2.700 Kilometer Gewässer betreuen. „Die Bachpatenschaften sind ein hervorragendes Beispiel dafür, wie ehrenamtliches Engagement mit Bürgerbeteiligung erfolgreich verzahnt werden kann. Für den Umwelt- und Gewässerschutz in unserem Land ist ihre Arbeit unverzichtbar“, sagte Umweltministerin Ulrike Höfken bei der Eröffnung des Bachpatenfestes im Innenhof des Kurfürstlichen Schlosses in Mainz und der damit verbundenen Preisverleihung. Die Bachpaten seien naturverbundene Menschen aller Altersstufen, die sich für das Element Wasser begeistern sowie für die Tier- und Pflanzenarten, die in und an Gewässern leben.

Derzeit gibt es in Rheinland-Pfalz rund 770 aktive Bachpatenschaften mit mehr als 3.000 Mitgliedern. Koordiniert wird diese Arbeit vom Umweltministerium sowie vom Landesumweltamt im Rahmen der Aktion „Blau Plus“, deren Ziel es ist, natürliche und naturnahe Gewässer zu erhalten und stark veränderte Gewässer wieder in einen naturnahen Zustand zurück zu führen.

Bei der Preisverleihung in Mainz standen die Bachpatinnen und Bachpaten im Mittelpunkt. Neben einer informativen Vortragsreihe rund um Themen des Gewässerschutzes und der Ökologie, bot der „Markt der Möglichkeiten“ viel Raum für Gespräche, Austausch und Diskussionen. Die Bevölkerung hatte die Möglichkeit, sich über die Aufgaben der Bachpaten zu informieren oder an einem der Mitmachstände spielerisch ihr Wissen rund um das nasse Element zu vertiefen. Leider wurde dieses Angebot nur spärlich angenommen.

Bürgermeister Rainer Buttstedt kann seit nunmehr 20 Jahren in der Verbandsgemeinde Hamm (Sieg) auf eine aktive Gruppe von Bachpaten blicken, die mittlerweile neun Bäche betreuen. Das entspricht einer Strecke von 29 Kilometer und umfasst 28 Prozent der gesamten Wasserfläche im Verbandsgemeindegebiet.

Angefangen hat alles im Jahr 1992 mit dem Seelbach, den zunächst Rolf Groß betreute und später zusammen mit Dr. Michael Roßbach, heute weltbekannter Forscher am Biopolis Campus in Singapur und Preisträger des Raiffeisen-Ehrenpreises. Im Jahr 2003 wurde diese Patenschaft dann an den DLRG-Ortsgruppe Hamm (Sieg) übertragen.

Bis heute hat sich eine stabile Gruppe entwickelt, die aus sechs Personen, zwei Vereinen (Pfadfindern und DLRG) sowie einem Team aus zwei Jugendlichen und deren Vätern besteht. Angesiedelt ist die Gewässerunterhaltung bei der Hammer Bauverwaltung, wobei Petra Hensch als Ansprechpartnerin und für die Organisation der Gruppe zuständig ist.
Die Bachpaten sind Klaus Hermes (Bellingerbach), Helmut Schimkat (Birkenbach), Rainer Ackermann (Erzengelbach), Rosemarie Furthner (Etzbach), Werner Kaster (Holpebach), Eva-Maria Weber/Deutsche Pfadfinderschaft St. Georg Siedlung St. Josef, Hamm (Marienthalerbach), Maria Dimke (Rennseifen), Peter Krahwinkel/ DLRG Ortsgruppe Hamm (Seelbach), Stefan und Daniel Machowinski/Klaus und Michael Ebach (Springbornseifen).
Dienstältester Bachpate ist Klaus Hermes, der bereits 1997 die Patenschaft für den Bellingerbach übernahm. Die Jüngsten der Gruppe, Daniel Machowinski und Michael Ebach, betreuen zusammen mit ihren Vätern den Springbornseifen. Sie sind im Jahre 2010 dazu gestoßen und seither mit viel Engagement dabei.

So unterschiedlich wie die Gründe für die Entscheidung eine Bachpatenschaft zu übernehmen sind, so verschiedenartig sind auch die Bachläufe in der Verbandsgemeinde Hamm (Sieg). Vom kleinen Bächlein, das verborgen zwischen den Wäldern verläuft, bis hin zum Bach, der sich großer Beliebtheit bei Erholungssuchenden erfreut, reicht das Repertoire.



Eine wesentliche Aufgabe der Hämmscher Bachpaten sind die gemeinsamen Begehungen. In einem Protokoll werden alle vorgefundenen Problemstellen aber auch positive Entwicklungen festgehalten und in einem Übersichtsplan markiert. Gemeinsam wird dann versucht die anstehenden Aufgaben im laufenden Jahr abzuarbeiten.

Neben den allgemeinen Unterhaltungsarbeiten und der Umsetzung einzelner Projekte sind am Holpebach, bedingt durch eine Kanalbaumaßnahme im Jahr 1999, seitdem Maßnahmen im größeren Umfang realisiert worden. Werner Kaster hat als zuständiger Bachpate auch tatkräftig bei der Umsetzung mitgewirkt und kann sich heute über ein naturnahes Gewässer mit stetig wachsendem Fischvorkommen freuen.

Ein gemeinsames Projekt mit der Arbeitsgruppe für Landwirtschaft und Umwelt des Wirtschafts- und Strukturausschusses war die Errichtung des Gewässer- und Naturlehrpfades im Jahre 2007 im Seelbachtal.

Rund um das Thema Wasser gibt es sehr viele Fragen, sodass die Hämmscher Bachpaten seit einigen Jahren interne Fortbildungen durchführen. Die Bestimmung der Gewässergüte ist hierbei ein bedeutender Faktor, um den momentanen Zustand der Gewässer zu beurteilen. Die gewonnenen Erkenntnisse konnten bereits während einer Mitfahrgelegenheit auf dem Laborschiff MS „Burgund“ vertieft werden.

Öffentlichkeitsarbeit hat in den vergangenen Jahren auch zunehmend an Bedeutung gewonnen, um die Mitbürgerinnen und Mitbürger für den Naturraum rund um die Bachläufe zu sensibilisieren. Angefangen haben die Bachpaten mit der Organisation einer Ausstellung ihrer Arbeiten im Rahmen eines Sommerfestes am Waldschwimmbad. Danach erfolgte eine Veröffentlichung über die umfangreiche Tätigkeit in der heimischen Presse, im Mai 2008 wurde in Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Umwelt, Wasserwirtschaft und Gewerbeaufsicht ein landesweiter Bachpatentag in der Verbandsgemeinde Hamm (Sieg) durchgeführt und im Sommer 2010 wurden zwei Seminare zu den Themen „Bodenkunde“ und „Gewässergütebestimmung“ angeboten.

Zukünftige Aufgaben werden die sukzessive Umsetzung von Einzelmaßnahmen aus einem 1998 aufgestellten Leitfaden sein, der immer wieder angepasst wird, die Begleitung von diversen Renaturierungsmaßnahmen im Holpebachtal, für die Aktion-Blau-Mittel beantragt wurden, die Suche, Bestimmung und teils auch Kenntlichmachung der Quellen, sowie die Begleitung der neu gegründeten länderübergreifenden Hochwasserpartnerschaft „Mittlere Sieg“.

Das Ziel der Hämmscher Bachpaten ist es, die Belange von Naturschutz und den vielfältigen Nutzungsansprüchen des Menschen in Einklang zu bringen. Dafür wird sich die Gruppe auch in Zukunft einsetzen frei nach dem Motto der Pfadfinder „Die Welt etwas besser verlassen als man sie vorgefunden hat“.

Mit der Verleihung des Bachpatenpreises auf Landesebene wird dieses besondere ehrenamtliche Engagement im Gewässerschutz gewürdigt und spornt die ohnehin schon aktive Gruppe bei ihren weiteren Projekten an.

Klaus Hermes aus Fürthen nahm den Preis für die Bachpaten in Mainz entgegen. Er bedankte sich im Namen der Gruppe bei der Ministerin für diese Auszeichnung und hob nochmals das große Interesse an der Tätigkeit und auch die harmonische Zusammenarbeit innerhalb der Gruppe hervor. Für die Verbandsgemeinde Hamm (Sieg) sprach Erster Beigeordneter Wolf-Dieter Stuhlmann einen Dank aus, sowohl bei der Ministerin für die Anerkennung und Auszeichnung der Tätigkeit als auch bei den Bachpaten für deren großes Engagement in der Verbandsgemeinde Hamm. (rö)


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