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Nachricht vom 31.05.2012    

Erstmals Kunstpreis vergeben

Preisträger der zukünftig jährlich bei den Pfingsttreffen Hamm (Sieg) und Roissy-en-France stattfindenden Kunstausstellungen wurden Maler Jean-Pierre Emery und Bildhauer Alex Labejof. Nach einer Vernissage am Morgen des Pfingstsonntages fand abends die Ehrung der Preisträger statt. Die Kunstausstellung ist noch bis Mitte Juni zu sehen.

Koordinator der Kunstausstellung im Rahmen des diesjährigen Pfingsttreffens Volker Niederhöfer mit Alex Labejof, Antoinette Sevilla und Jean-Pierre Emery (von links). Fotos: Rolf-Dieter Rötzel

Hamm. Die Idee wurde beim letztjährigen Pfingsttreffen in Roissy-en-France geboren und nunmehr umgesetzt. Zum einen sollen die jährlichen Ausstellungen dazu dienen, die Kontakte zwischen den Partnergemeinden sowie Roissyer und Hammer Künstlern weiter zu vertiefen. Im Wechsel werden Künstler aus Roissy in Hamm ausstellen und eine Hammer Jury einen Preisträger bestimmen. Im Folgejahr sind Hammer Künstler aufgerufen, in Roissy auszustellen und sich einer dortigen Jury zu stellen.

Der Kunstpreis soll zudem an den 1896 in Hamm (Sieg) geborenen Robert Schuppner erinnern, der in der 1930er-Jahren mit den Größen des Surrealismus wie Salvatore Dali, Miro und Max Ernst in Paris zusammen arbeitete und seine Werke im dortigen berühmten Museum „Jeu de Paume“ ausstellte.

Nach einer kurzen und nicht ganz unstrittigen Karriere als Galerist in Köln zog Schuppner sich ins benachbarte Windeck-Bach zurück, wo er im Jahre 1966 verstarb. „Diesem Hammer Künstler, der aus der heimischen Region in einem Pariser Vorort vor den Toren von Roissy einige Jahre lebte“, bekundete Koordinator Volker Niederhöfer bei der Preisverleihung, „soll mit dem Kunstpreis eine späte Reverenz erwiesen werden.“

Der 57-jährige Bildhauer Alex Labejof und der 1946 geborene neoimpressionistische Maler Jean-Pierre Emery, der als Autodidakt seit seinem 17. Lebensjahr malt, waren bereits in früheren Jahren zu Gast in Hamm. Die bevorzugten Materialien von Labejof sind Stein und Metall, die auch kombiniert werden. Seine teils monumentalen Arbeiten findet man in Italien, Österreich, Lettland, Finnland, der Türkei bis nach Südkorea und Burkina-Faso. Vor 17 Jahren schuf Labejof eine Marmorstatue als Roissyer Gastgeschenk für Hamm, die seitdem als Zeichen der deutsch-französischen Freundschaft eingangs des Parkplatzes oberhalb der Volksbank das Ortsbild bereichert.

Jean-Pierre Emery fand von der Portraitmalerei und der Darstellung des nackten menschlichen Körpers zu seinem Lieblingssujet, der Landschaft; und ausgehend vom surrealistischen und symbolistischen Stil liegt heute sein Akzent auf dem Impressionismus und Neo-Impressionismus. Seit 1978 nimmt der Roissyer Ehrenbürger regelmäßig an nationalen und internationalen Kunstausstellungen teil und organisiert eigene Ausstellungen in Frankreich, Deutschland und Italien. Er ist Inhaber der „Médaille d Argent“ der Akademie der Künste, der Wissenschaft und der Literatur, sowie der Silbermedaille der europäischen
Kunstakademie Frankreichs.



Komplettiert wurde das in Hamm anwesende Roissyer Künstler-Trio durch Antoinette Sevilla, die seit drei Jahren die Kunstschule in Roissy-en-France besucht. Sie malt ohne einen besonderem Malstil folgend, versucht dabei sich künstlerisch dem Leben zu nähern: der Leinwand soll Leben eingehaucht werden. Aus ihrer Sicht muss das Bild den Betrachter ansprechen und berühren.

Beim Pfingsttreffen nicht dabei sein konnte Michéle Osinski, deren Bilder ebenfalls große Bewunderung in Hamm finden. Für sie ist nichts mysteriöser, als das menschliche Gesicht und der darin liegend Gefühlsausdruck. Sie beschäftigt sich daher im Wesentlichen mit der Porträtmalerei. Sie wünscht sich dabei, dass die Gesichter zu einem Spiegel des Lebens mit Freuden, Trauer, Lachen und Hoffnung werden.

Am Abend des Pfingstsonntags wurde dann auch das Geheimnis des vom Hammer Plastiker Volker Niederhöfer geschaffenen diesjährigen Kunstpreises – längliche Holzkiste, an der ein Hammer befestigt ist – gelüftet. Niederhöfer fragte: „Was ist das, ein Kunstpreis, was will denn der verrückte Künstler, der den gemacht hat, damit sagen?“, um dann selbst die Antwort zu geben. Eine französische Weinkiste wird von einem Hammer durchdrungen – eine genussvolle Partnerschaft. Und innen drin ist im feuchten Lehm ein Hammerabdruck und ein Stück Hämmscher Kupfererz und bildet mit dem echten Hammer ein Kreuz: Hammer und Eisen, Symbol der alten Bergbautradition und gleichzeitig das Raiffeisenkreuz. Deutsch französische Partnerschaft, eine gelungene Umsetzung der Worte Ché Guevarras: "Seien wir Realisten, streben wir nach dem Unmöglichen!"

In seinen weiteren Ausführungen bekundete Niederhöfer, die Jury zur Bewertung der vier Roissyer Künstler hätte es nicht einfach gehabt und sich sehr schwer bei der Preisvergabe getan. Schließlich sei man überein gekommen, zwei Preise zu vergeben, da die Werke eines Bildhauers nicht mit denen eines Malers verglichen werden könnten. Die Hammer Holzkiste wurde Jean-Pierre Emery zugesprochen; während Alex Labejof einen über sechs Jahrzehnte alten Hammer, der viele Spuren hinterlassen hat, erhielt. (Rolf-Dieter Rötzel)


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