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Nachricht vom 13.01.2013    

Theattraktion begeistert mit Stück von Thornton Wilder

Puderbach. Mit einer außergewöhnlichen Theateraufführung hat die Projektgruppe Jugend, Kultur und Soziales wieder einen Akzent gesetzt im Ereigniskalender der Verbandsgemeinde Puderbach. „Wir sind noch einmal davon gekommen“, hieß das Stück, das den Zuschauern im Alten Bahnhof vom professionell auftretenden Ensemble „Theattraktion“ vorgestellt wurde.

Um diese beiden dreht sich die Familien- und Menschheitsgeschichte: Martin Gerhards und Julie Georgis als Mr. und Mrs. Antrobus. Fotos: Holger Kern

Keine leichte Kost wurde hier verabreicht. Eher um Katastrophen in der Menschheitsgeschichte ging es, um Eiszeit, große Flut und großen Krieg, verteilt über die Jahrtausende. Nie wusste man als Zuschauer so richtig, in welcher Zeit und an welchem Ort man sich gerade befindet. „Ich hasse dieses Stück und jedes Wort, das darin gesprochen wird“, sagt schon im ersten Akt das außerordentlich attraktive „Dienstmädchen“ Charleen Henn. Nicht ohne Grund: Die Katastrophe, das Leid, der Tod, vielleicht der Untergang der ganzen Menschheit sind immer nah und bedrohlich mit im Raum. Aber genauso die Heiterkeit, der Überlebenswille, der Lebensmut und die manchmal unerklärliche Fröhlichkeit, die das Leben immer wieder, egal an welchem Punkt man steht, lebenswert macht.

Das ist auch das Verwirrende und zugleich Faszinierende an der Aufführung: Von Anfang an fallen Schauspieler aus ihren Rollen, kommentieren ihren Text oder nehmen Kontakt zum Publikum auf. Fordern es auf – in der Eiszeit – das Mobiliar zu zerschlagen und als Brennholz auf die Bühne zu bringen. Der Zuschauer fühlt sich angesprochen, steckt mittendrin im Geschehen. Das ist Theater, das unter die Haut geht.

Es geht immer weiter, egal, wie groß die letzte Katastrophe auch war. „Wir sind noch einmal davon gekommen“, ein weltbekanntes Stück geschrieben vom berühmten Thornton Wilder und uraufgeführt nach dem Zweiten Weltkrieg, ist die Geschichte einer Familie ebenso wie die der gesamten Menschheit. Die Gruppe Theattraktion, die den Text neu entdeckt und aktualisiert hat, meint: „Unsere von Katastrophen gebeutelte heutige Zeit ist wieder reif dafür!“



Wie geht man damit um, mit dieser Ambivalenz, dem Hin und Her zwischen heiler Welt und Untergang? Die Gruppe empfiehlt: „Am besten, der Zuschauer amüsiert sich einfach über die Streitigkeiten zwischen den Rivalinnen um den berühmten Mr. Antrobus, über die Urmutter Mrs. Antrobus („Wenn Sie mehr über Mrs. Antrobus wissen möchten, so rate ich Ihnen, sich eine Tigerin anzusehen.“), über die ständige Hysterie und Verführungsbereitschaft der schönen Sabina, über die Mordlust des Sohnes Kain, die Naivität der Tochter Gladys. So manche Familienszene wird ihn an das eigene Leben erinnern. Und dann, am Schluss, wird es doch ganz ernst und wahrhaftig: Was bleibt vom Leben, wenn alles zusammengebrochen ist?“

Theattraktion wurde vor drei Jahren in Altenkirchen von Carl Gneist gegründet. In Puderbach nahmen Gastrollen wahr die Kulturkreismitglieder Martin Henn (Moses) und Sabine Knorr-Henn (Mammut, Cassandra). Deren Tochter Charleen spielt eine Hauptrolle in dem Stück und gehört zum festen Ensemble der Gruppe. Die nächsten Aufführungen des Thornton Wilder Stückes „Wir sind noch einmal davon gekommen“ finden statt am 27. Januar im Kulturwerk Wissen und am 16. Februar in der Wiedscala in Neitersen. Holger Kern



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