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Nachricht vom 08.05.2013    

Pendler unzufrieden mit Parkplatzsituation in Wissen

Am und um das Bahnhofsgelände in Wissen sehen sich Pendler aktuell mit einer immer schlechter werdenden Parksituation konfrontiert. Die zunehmende Streichung der Langzeitparkplätze zugunsten von Besuchern der Bahngalerie stößt bei Pendlern auf immer größer werdenden Unmut und bewegt einen Teil sogar dazu, auf andere Bahnhöfe auszuweichen.

Soll der Regio-Bahnhof sterben? Pendler sehen sich in Wissen aktuell mit einer katastrophalen Parksituation konfrontiert. (Foto: Bianca Klüser)

Wissen. Der Bahnhof in Wissen ist nach seinem Ausbau vor einigen Jahren, insbesondere durch den Umzug der örtlichen Poststelle im letzten Jahr, zu einem Anlaufpunkt für Bürgerinnen und Bürger geworden. Pendler sehen sich jedoch gerade am und um das Bahnhofsgelände mit einer zunehmend schlechter werdenden Parkplatzsituation für Langzeitparkende konfrontiert.

„Gerade mit einem Jobticket oder einem Studententicket lohnt es sich, mit dem Zug zu fahren. Umso ärgerlicher ist es, wenn man nach viertelstündiger Parkplatzsuche einen Zug trotzdem verpasst, weil die Suche erfolglos war“, so eine junge Studentin aus Wissen, die fast täglich Richtung Siegen pendelt, „Da fragt man sich doch, ob die Stadt Wissen die Leute unbedingt dazu drängen will ein Knöllchen zu riskieren, um die Kassen aufzubessern.“

Das Bahnhofsparkdeck deckt bei weitem nicht die von Pendlern benötigte Anzahl von Langzeitparkplätzen, zumal dieses auch von Besuchern der Bahngalerie für kurze Aufenthalte genutzt wird. Dabei steht den Besucherinnen und Besuchern um das Bahnhofsgelände, insbesondere direkt am vorderen Eingang in Richtung Stadtmitte, eine Vielzahl von zeitbegrenzten Parkplätzen zur Verfügung, die jedoch nur unregelmäßig genutzt werden. Seit kurzem können Pendler nicht einmal mehr die Parkplätze unter dem Bahnhofsparkdeck nutzen, da die zeitbegrenzten Zonen nun für Mitarbeiter der Bahngalerie reserviert, die übrigen, bislang unbegrenzt nutzbaren, Parkplätze auf eine Parkdauer von zwei Stunden begrenzt wurden.

„Das wurde ja von einem Tag auf den anderen geändert und das Schild stand am Ende der Einbahnstraße“, beschwert sich eine Berufspendlerin, „Als ich von der Arbeit kam, hatte ich natürlich ein Ticket am Auto und alle anderen, die da standen, auch.“

Eine Vielzahl der zeitlich begrenzten Parkplätze um den Bahnhof, vor allem die unter dem Parkdeck, ist meist leer, da die Mehrheit der Leute Parkplätze mit einer längeren Verweildauer benötigt. Auch die Parkplätze der nahegelegenen Supermärkte, Norma und Rewe, sind auf ein bis zwei Stunden begrenzt und daher für Pendler nicht nutzbar, außer man riskiert einen Strafzettel oder den Abschleppdienst.

„Wenn ich auf einen Parkplatz angewiesen bin, probiere ich es oft auch auf dem Schotterparkplatz an der Bahnhofsstraße“, erklärt eine junge Frau, „Aber selbst da muss man je nach Uhrzeit Glück haben. Zweimal habe ich dann sogar auf dem Rewe-Parkplatz geparkt und gehofft, dass das keiner bemerkt.“



Auch das alte Parkdeck, zwischen katholischer Kirche und Krankenhaus gelegen, wird als Ausweichmöglichkeit von Pendlern genutzt. Allerdings ist dieses ebenfalls meist ziemlich ausgelastet, insbesondere, wenn donnerstags Wochenmarkt ist. Das daruntergelegenen Parkhaus bietet einige weitere Stellplätze, jedoch fühlen sich viele Menschen einfach nicht wohl bei dem Gedanken, ihr Auto dort unten abzustellen, da sie, wie schon oft vorgekommen, die Beschädigung ihres Wagens fürchten.

„Die Parksituation direkt am Bahnhof und in der nahen Umgebung ist immer sehr schlecht“, bestätigt auch ein Berufspendler, den es täglich in Richtung Siegburg verschlägt, „Ab sieben Uhr morgens muss ich aufgrund der wenigen Parkplätze immer nach Au ausweichen und von dort fahren.“

Am Montagmorgen sahen sich Pendler plötzlich mit einer weiteren Parkplatzsperrung konfrontiert. Der Schotterparkplatz an der Bahnhofsstraße, der von Pendlern als Alternative zu Bahnhofsparkdeck genutzt wird, war komplett abgesperrt und damit nicht befahrbar. Auch wenn der dort positionierte Bagger auf eine Sanierungsmaßnahme vermuten ließ, fragten sich Pendler, wieso eine derartige Maßnahme nicht in den Schul- und Semesterferien abgewickelt werden kann, wenn der Bedarf an Parkplätzen geringer ist.

Karl-Heinz Henn, Wissens Bauamtsleiter, nahm zu dieser Sachlage umgehend Stellung: „Wir hatten erhebliche Schlaglöcher.“ Es habe sich dabei um eine dringend notwendige Unterhaltungssache gehandelt, die sich nicht hätte aufschieben lassen. Folglich habe man die eintägige Sperrung des Parkplatzes in Kauf genommen, um durch eine Sanierung der Oberfläche die Parkplatzqualität aufbessern zu können.

Dennoch schafft auch die Sanierung des Schotterparkplatzes nicht mehr Parkplätze. Letztlich bleibt aufgrund der immer schlechter werdenden Parkplatzsituation in Wissen zahlreichen Pendlern nur eine Alternative: trotz des nahegelegenen Wohnsitzes sehen sie sich gezwungen auf umliegende Bahnhöfe auszuweichen oder sogar mit dem Auto zum Zielort zu fahren.
Soll der Regio-Bahnhof Wissen sterben? Wenn man sich weiterhin mit dem Bau des Fußgängerüberweges vom Bahnhof hinüber ins Frankental so schwer tut und nicht endlich handelt, wird man den Bedarf an Langzeitparkplätzen nicht decken können – so viel ist sicher. (bk)



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