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Nachricht vom 27.08.2013    

Klaus-Peter Wolf begeisterte mit "Ostfriesenmoor"

Der bekannte, früher in Bruchertseifen und heute in Norden wohnende Autor Klaus-Peter Wolf brillierte facettenreich in einer Lesung im ausverkauften Hammer Kulturhaus mit seinem Kriminalroman „Ostfriesenmoor“. Die musikalische Umrahmung oblag Wolfs Ehefrau und bekannten Kinderliedermacherin Bettina Göschl (Gesang und Gitarre) sowie dem ZDF-Redakteur Gunnar Peschke am Kontrabass.

Schriftsteller Klaus-Peter Wolf, ehemals fast 20 Jahre in Bruchertseifen wohnend, stellte seinen Krimi „Ostfriesenmoor“ im Hammer Kulturhaus vor. Fotos: Rolf-Dieter Rötzel

Hamm. Klaus-Peter Wolf, der knapp zwanzig Jahre in Bruchertseifen wohnte, fand wieder einmal den Weg in seine alte Heimat. Im Rahmen des 50-jährigen Bestehens der Evangelischen Bücherei Hamm stellte er seinen Bestseller „Ostfriesenmoor“ vor, der von Seite zu Seite an Dynamik gewinnt, Extremsituationen schildert, aber auch Possen und Humorvolles aus dem alltäglichen Leben zitiert. Bislang sind Wolfs Bücher in 24 Sprachen übersetzt und über acht Millionen Mal verkauft worden. Mehr als sechzig seiner Drehbücher wurden verfilmt, darunter viele für „Tatort“ und „Polizeiruf 110“ der ARD.

Zu Beginn seiner Lesung in Hamm weihte Wolf das Publikum in die Grundideen der Krimi-Reihe ein, erzählte von seiner Nordener Wohnstraße „Distelkamp“, seinem Nachbarn Peter Krendel und dessen gelben Bully bis hin zum Polizisten Rupert, der nicht viele Fragen stellt, aber dafür gerne antwortet. Neben Nachbarn und Bekannten sind auch Bettina Göschl und Gunnar Peschke mit in die kriminalistischen Handlungen eingebaut.

Wolf fesselt durch seine sprachliche Ausdrucksform und Darstellungen die Zuhörer bei der Lesung, liest verschiedene Szenen vor, ohne jedoch den Ausgang des Krimis zu verraten. So ließ sich auch das Publikum im Hammer KulturHaus in den Norden, an Deiche und das Wattenmeer versetzen. Viele hatten sicherlich dabei das sich idyllisch hinter dem Deich erstreckende Land vor Augen.

Niemand vermutete hier Böses, auch dann nicht, als der Journalist Holger Bloem im Uplengener Moor mit seiner mit einem Teleobjektiv ausgestatteten analogen Canon ein brütendes Graukranichpaar beobachtet. Sicherlich nichts außergewöhnliches, bis einer der Vögel einen aus dem Wasser ragenden Ast nach oben zieht. Holger Bloem lässt das Gefühl nicht los, beim Fotografieren des Motivs eine menschliche Hand gesehen zu haben. Und er hatte sich nicht getäuscht, wie später das entwickelte Dia zeigte.
Es ist kein gewöhnlicher Mord. Für Ann Kathrin Klaasen und deren Auricher Kripo-Team beginnen schaurige Ermittlungen und ein ganz hartes Stück an Arbeit, nachdem das Ausmaß bekannt ist, mit dem der Täter zu Werke ging und die Leiche im Moor anschließend versenkte. Wer tut so etwas? Und vor allem: Wer kann so etwas?
Beim „Ostfriesenmoor“ zeigt Klaus Peter Wolf auch menschliche Prozesse, so bei der Besichtigung des Tatortes, als die 42-jährige und an den Hüften Speck ansetzende Kommissarin Ann Kathrin ihrem Kollegen Frank Weller einen Heiratsantrag macht, weil dieser seit geraumer Zeit diesen nicht über die Lippen bringt, oder beim Termin in der Gerichtsmedizin, bei dem sich Ermittler Rupert mehr für die Putzfrau als für die Leiche interessiert. Zudem kommt Rupert mit sich ins Unklare, als Tourist Gunnar Peschke, wie in jedem Jahr, beim Radfahren eine Leiche findet.

Wolfs „Ostfriesenmoor“ basiert auf zahlreichen Beobachtungen, bevor die Zeilen – wie bei all seinen Romanen - mit der Hand niedergeschrieben wurden, um dann von der seit dreißig Jahren für ihn tätigen Annette Liebrenz digital übernommen zu werden. Wolf entwickelt realistische Figuren und schafft es, trotz aller kriminalistischer Spannung, immer wieder menschliche und warmherzige Momente einzubauen. Die Dialoge sind mitunter ostfriesisch knapp, bringen jedoch alles genau auf den Punkt.



Mit lang anhaltendem Applaus dankte das Publikum Klaus-Peter Wolf für die stets spannende aber auch humorvolle Autorenlesung sowie der musikalischen Begleitung Bettina Göschl und Gunnar Peschke. Da in seinem neuen Buch der Mörder noch frei herum laufe, riet er den Zuhörern, in Gruppen den Nachhauseweg anzutreten, „denn ich möchte keine Leser verlieren.“
Mit Erinnerungsgeschenken sprach die Leiterin der evangelischen Bücherei, Susanne Lützenkirchen, einen besonderen Dank aus. (rö)


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