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Nachricht vom 22.09.2013    

Ein Mord, der keiner sein durfte

Eine Veröffentlichung des Buches zum Fall des Todes von Uwe Barschel wurde zunächst verboten. Doch dann konnte der ehemalige Oberstaatsanwalt Heinrich Wille sein Buch zum Fall Barschel mit dem Untertitel: "Ein Mord, der keiner sein durfte" nach der Pensionierung herausgeben. Der frühere ermittelnde Oberstaatsanwalt der "Barschel-Affäre" liest im Rahmen des Krimifestivals "Betzdorfer Blutbad" aus dem Buch.

Betzdorf. Ermittelnder Oberstaatsanwalt in der Barschel-Affäre liest beim Betzdorfer Blutbad am Sonntag, 10. November, 16 Uhr in der Betzdorfer Stadthalle.

Kann etwas spannender sein, als die Realität? Wohl kaum. Obwohl der mysteriöse Tod des schleswig-holsteinischen Ministerpräsidenten Uwe Barschel nun schon ein Vierteljahrhundert zurückliegt, bewegt er noch heute die Menschen. Hat sich Barschel das Leben genommen – oder wurde er, aus welchen Gründen auch immer – ermordet. Einer der es wissen muss, hat hier eine klare Position. Der seinerzeit ermittelnde Oberstaatsanwalt Heinrich Wille ist überzeugt: Uwe Barschel wurde Opfer eines Verbrechens.
Beim Krimifestival „Betzdorfer Blutbad“ wird er aus seinem Buch lesen, in dem er nicht nur seine Ansicht begründet. Der Untertitel seines Buches „Ein Mord, der keiner sein durfte“ verweist auch auf die Kritik Willes, die ihn auch zu seinem Buch veranlasste: „Der Fall Uwe Barschel und die Grenzen des Rechtsstaates“. Wille analysiert den Tod des Politikers und kritisiert sowohl die Justiz als auch die Politik, die zum Teil versagt und zum Teil zu vertuschen scheint.

Als Uwe Barschel, wenige Tage nach seinem Rücktritt als Ministerpräsident von Schleswig-Holstein, in einem Hotel in Genf stirbt, beginnen Ermittlungen, die nicht nur nach Willes Meinung unter einem schlechten Stern stehen. In Genf wird geschlampt, in Deutschland weigert man sich, überhaupt ein Verfahren aufzunehmen. Ab 1992 ist Heinrich Wille als Leiter der Lübecker Staatsanwaltschaft mit dem Fall Barschel betraut.



Sein Buch ist ein präziser, detaillierter Bericht über die Ermittlungen, die nationalen und internationalen Verbindungen Barschels, seine teils wenig transparenten Unternehmungen. Und es ist ein ebenso genauer Bericht über die Behinderungen der Untersuchung, die Vorenthaltung von Beweismitteln seitens anderer Behörden, die Einmischung der Politik.
 
Wille schrieb sein Buch bereits 2007. Doch die Publikation wurde damals von der Schleswig-Holsteinischen Generalstaatsanwaltschaft untersagt. Erst nach der Pensionierung Willes wurde es veröffentlicht. Es ist ein eindrückliches Dokument unmög­licher Ermittlungen. Aber auch ein Buch, in dem sachlich aber schonungslos die Grenzen des Rechtsstaates aufgezeigt werden, wie sie im Fall Barschel sichtbar wurden.
 
Heinrich Wille wird am Sonntag, 10. November, um 16 Uhr in der Betzdorfer Stadthalle aus seinem Buch lesen, über seine Arbeit im Fall Barschel berichten und auch mit den Besuchern diskutieren.
Der Eintritt zur Veranstaltung beträgt 6 Euro. Vorverkaufsstellen und weitere Informationen findet man im Internet unter www.betzdorfer-blutbad.de.


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