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Nachricht vom 04.06.2008    

Die Menschen brauchen eine Arbeit

Die "Neue Arbeit e.V." in Altenkirchen gibt Arbeitslosen eine neue Perspektive. Die Westerwald Bank unterstützt die Projekte dieser Einrichtung mit 10.000 Euro. "Wir wollen, dass die Menschen eine Chance bekommen, sich selbst zu helfen", sagte WW-Bank-Vorstand Wilhelm Höser bei einem Besuch.

ww bank unterstützt neue arbeit in ak

Altenkirchen. Auch wenn der Arbeitsmarkt positive Signale sendet: Der Aufschwung erfasst längst nicht jeden. Und es gibt nach wie vor auch im Westerwald gering qualifizierte Menschen, für die der Arbeitsmarkt unerreichbar scheint. Die Neue Arbeit e.V. in Altenkirchen gibt durch "niedrigschwellige" Arbeitsplatz-Angebote vielen davon neue Perspektiven. 50 Mitarbeiter hat Geschäftsführer Bernd Schuscheng mittlerweile, 47 davon kamen direkt aus der Arbeitslosigkeit. So beginnt bei der Neuen Arbeit tatsächlich für viele auch ein neues Leben. "Manche erleben hier zum ersten Mal in ihrem Leben einen organisierten Tagesablauf, für viele ist die Aufgabe hier zum Lebensmittelpunkt geworden. Sie blühen nahezu auf, weil sie eine Aufgabe bekommen", erläuterte Schuscheng bei einem Besuch von Wilhelm Höser, Vorstand der Westerwald Bank, und Frank Schmidt, Leiter des Firmenkundengeschäfts der Westerwald Bank in Altenkirchen. Die Bank unterstützt die Projekte der Neuen Arbeit mit 10.000 Euro.
"Wir wollen, dass die Menschen eine Chance bekommen, sich selbst zu helfen", so Wilhelm Höser. "Denn jeder, der hier lernt, ein strukturiertes Leben zu führen, ist ein Gewinn", sagte der Bankvorstand. Dadurch werde die Gesellschaft entlastet und die Menschen, die hier arbeiten oder eine der geförderten Kurse und Qualifizierungsmaßnahmen absolvieren, bekämen neue Perspektiven.
Derzeit besuchen rund 200 junge Menschen aus der Region diese Maßnahmen. Zielgruppen sind außer Langzeitarbeitslosen und arbeitslosen Jugendlichen auch Sozialhilfebedürftige, körperlich und geistig behinderte Menschen, straffällig Gewordene, Migranten, teilzeitarbeitslose Frauen und Berufsrückkehrerinnen. "Unser Ziel ist es, diesen Menschen wieder eine Lebens- und Berufsperspektive zu bieten, indem sie in Arbeits-, Praktikums- oder Ausbildungsstellen eingegliedert werden", berichtete Schuscheng. Bis zu 30 Prozent aller Teilnehmer der Qualifizierungsmaßnahmen werden weitervermittelt.
Zu den vom Land Rheinland-Pfalz, dem Europäischen Sozialfonds, der Bundesagentur für Arbeit und der ARGE geförderten Qualifizierungsmaßnahmen gehört neben der Tagesstätte für psychisch Kranke und der Jugendwerkstatt für arbeitslose Jugendliche und Schulabbrecher auch die Initiative SQV - Stabilisieren-Qualifizieren-Vermitteln, durch die insbesondere psychisch Kranken und behinderten eine bessere Chance auf dem Arbeitsmarkt gegeben werden soll. Seit kurzem bietet die Neue Arbeit auch die Möglichkeit an, den Europäischen Computerführerschein ECDL zu erwerben - kein unwichtiger Baustein bei einer möglichen Bewerbung, ohne PC-Kenntnisse geht heute schließlich eigentlich nichts mehr. Die Räume, in denen die Kurse durchgeführt werden, wurden alle in Eigenarbeit renoviert beziehungsweise ausgebaut. "Hier sieht man, wie wichtig es für einen Menschen ist, eine Aufgabe zu haben", so Schuscheng. Etwa 90 Prozent der Teilnehmer des ECDL-Kurses haben diesen auch bestanden. Bei den Qualifizierungsmaßnahmen zum Hauptschulabschluss betrage die Erfolgsquote 60 bis 70 Prozent. Zu den großen Herausforderungen insbesondere der Region Altenkirchen gehört laut Schuscheng die Integration der Aussiedler, vor allem die Gruppe der Russland-Deutschen. Für diese Personengruppen bietet die Neue Arbeit spezielle Sprachkurse an.
Wilhelm Höser begrüßte die Eigeninitiative des Vereins und die Bemühungen, wirtschaftlich überlebensfähige Einheiten zu bilden, beispielsweise die Möbelwerkstatt oder den PC-Service. Dabei denkt Schuscheng ständig auch an neue Projekte und Möglichkeiten, die die Existenz des Vereins sichern sollen. So kann er sich eine kleine Kantine vorstellen. Die Unterstützung der Bank, so seine Wertung, belege, dass die Neue Arbeit in der Region verwurzelt sei und ihre Arbeit anerkannt werde. Trotzdem sei der Verein noch lange nicht auf Rosen gebettet. Gleichwohl sei durch die Zentrierung aller Angebote auf dem frühren Hantarex-Gelände in der Siegener Straße manches einfacher geworden und habe Einspareffekte mit sich gebracht.
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Foto: 30 Prozent aller Teilnehmer der Qualifizierungsmaßnahmen bei der Neuen arbeit in Altenkirchen werden weitervermittelt. Das berichtete (von links) Geschäftführer Bernd Schuscheng Westerwald Bank-Vorstand Wilhelm Höser und Frank Schmidt, Leiter des Firmenkundengeschäfts der Westerwald Bank in Altenkirchen, hier im Gespräch mit Diplom-Pädagogin Angelika Vater, Projektleiterin für den Europäischen Computerführerschein ECDL.



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