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Nachricht vom 04.06.2008    

Freude an Kirche und Musik

Auf eine bewegte Geschichte kann der evangelische Kirchenchor Birnbach zurückblicken. Grund genug, anlässlich des 120-jährigen Bestehens eine schöne Jubiläumsfeier auszurichten.

jubiläum kirchenchor birnbach

Birnbach. "Gemeinsame Freude an Kirche und Musik" zeichnet den Kirchenchor der evangelischen Kirchengemeinde Birnbach aus und wurde deshalb auch zum Motto der Jubiläums-Feiern Mitte Juni erwählt. Seit 120 Jahren gibt es einen Kirchenchor in der Gemeinde und dieses Ereignis wollen die Sänger auch mit einem ansprechenden Programm feiern.
Als im 19. Jahrhundert neue Gesangbücher in den evangelischen Gemeinden eingeführt wurden, forderte der König von Preußen, der damals Landesherr war, die Gemeinden auf, Kirchengesangchöre zu gründen, die die neuen Lieder lernen und dann vortragen sollten. Immer wieder rief das Königliche Konsistorium dazu auf. In Birnbach wählte man einen anderen Weg, der auch empfohlen wurde. Die Schullehrer übten die Lieder mit den Schulkindern ein und trugen sie dann vor. Mit Hilfe der Orgel erlernte man so auch die neuen Melodien. Als aber gegen Ende des 19. Jahrhunderts immer mehr weltliche Gesangvereine entstanden, war auch für die Kirchengemeinde Birnbach die Zeit gekommen, einen Kirchengesangverein ins Leben zu rufen. In Altenkirchen gab es seit 1880 einen Männergesangverein, in Weyerbusch einen solchen seit 1884, in Mehren seit 1887 und in Weyerbusch schon seit 1873 einen Katholischen Kirchenchor.
So war das Presbyterium und Pfarrer Trommershausen in Birnbach sehr erfreut, dass der Lehrer Seuser sich im August 1888 bereit erklärte, einen Kirchengesangverein zu gründen. Damit begann die lange Tradition des Kirchenchors Birnbach, zunächst wohl mit dem Schwerpunkt "Kirchenlieder". 1898 wurde aufgrund eines Rundschreibens des Königlichen Konsistoriums im Presbyterium über die Reformierung des Kirchenlebens unter anderem angeregt, dass der Kirchengesangverein auch volkstümliche Vorträge einüben soll, allerdings nur mit Genehmigung des Presbyteriums. Den wohl ersten größeren Auftritt hatte Lehrer Seuser 1900 mit dem Kirchenchor, der damals noch Kirchengesangverein - oder wie in anderen Gemeinden auch Gemischter Chor genannt wurde - bei der Einweihung der neu errichteten Kirche in Birnbach.
Das Altenkirchener Kreisblatt schrieb damals, dass der Chor durch seine schönen Lieder besonders zum Gelingen des Festgottesdienstes beigetragen habe. 1902 verließ der Lehrer Seuser Birnbach. Der Kirchenchor wurde aber weiterhin vom 1. Lehrer der Schule Birnbach betreut. Mit dieser Stelle war zur Aufbesserung des Gehaltes das Küster- und Organistenamt verbunden. Seit 1910 wurde jeden zweiten Sonntag im neuen Gemeindehaus geprobt. Mit der Zeit kam es zu beachtlichen Leistungen. So wurde 1926 das Weihnachtsoratorium "Stille Nacht" aufgeführt. Natürlich kam es durch die beiden Weltkriege zu einem Einbruch. Fritz Ersfeld aus Birnbach, dem 1939 die Leitung des Chores, nachdem sein Vorgänger Lehrer Hans Lohn eingezogen wurde, übertragen worden war, tat im zweiten Weltkrieg das, was möglich war. Er blieb bis zu seinem Tode 1951 Leiter des Chores. Dann übernahm mit Hans Drewing wieder ein Lehrer die Leitung, ihm folgten Lehrer Peter Pfeiffer (bis 1967), Rektor Gustav Winhold aus Weyerbusch, danach 1978 Gerhard Heidelbach. 1982 übernahm Hans August Hecht das Amt bis 1984. Neuer Dirigent wurde Volker Hasselbach, mit dem auch das 100-jährige Jubiläum 1988 gefeiert wurde. Er leitete den Chor bis Ende 1998. Sein Nachfolger wurde Matthias Becker. Er bereicherte das Programm durch neue Klänge und brachte auch Gospel ins Repertoire.
Durch verschiedene Singefreizeiten geschult, konnte der Chor auch schwierigere Kompositionen angehen. Leider verstarb Matthias Becker ganz plötzlich im Alter von 37 Jahren. Die Trauer war groß, blieben doch so viele Vorhaben unvollendet. Nach einer Überbrückung mit Klaus Erich Hilgeroth und Alfred Stroh übernahm Markus Müller die Leitung des Kirchenchors. Mit ihm feiert der Kirchenchor jetzt auch das 120-jährige Bestehen. Mehr Einzelheiten zur Geschichte des Kirchenchores sind in einer Festschrift, die zum Jubiläum erscheint, festgehalten. Dieter Sommerfeld
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Das Programm:
Beginnen werden die Feierlichkeiten mit einem Konzert am Samstag, 14. Juni, 19 Uhr, in der evangelischen Kirche in Birnbach. Teilnehmen wird dabei natürlich der Jubiläumschor mit seinem Dirigenten Markus Müller. Seit vielen Wochen probt der Chor bereits für das Geburtstagsfest, auch eine mehrtägige Singefreizeit im Mai in Siegen-Geisweid gehörte zur Vorbereitungsphase. Neben dem Jubelchor werden auch Orgelmusik, ein kleines Bläserensemble, der Posaunenchor der Kirchengemeinde Birnbach und die Chorgemeinschaft katholischer Kirchenchöre (Altenkirchen/Beul/Weyerbusch) unter Leitung von Wladislaw Swiderski für wohlklingende Geburtstags-Töne sorgen.
Viel Sonnenschein wünscht sich der Kirchenchor für den zweiten Teil der Jubiläumsfeierlichkeiten am Sonntag, 15. Juni. Hier soll nach dem Festgottesdienst um 10 Uhr (an dem auch der Kirchenchor und der Posaunenchor teilnehmen) nämlich ein "Offenes Singen" rund um das Gotteshaus stattfinden. Wenn es das Wetter zulässt, werden der Gemischte Chor Birnbach, der Gemischte Chor "Im Grunde" Oberirsen, der MGV Eintracht Weyerbusch/Hasselbach und der Kinderchor Birnbach in freier Natur ihre Beiträge zum Jubiläum präsentieren. Bei schlechtem Wetter trifft man sich dazu in der Kirche.
In froher Gemeinschaft kann es danach beim Jubiläumsfest weitergehen: Fürs leibliche Wohl ist ebenso gesorgt wie für Unterhaltung für Klein und Groß. (pes)
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Foto: Mit einer Singefreizeit in Siegen-Geisweid bereitete sich der Kirchenchor der evangelischen Kirchengemeinde Birnbach auf sein Jubiläumsfest am Wochenende 14./15. Juni vor. Dazu hat sich die Sängerschar eine Reihe von Gästen eingeladen mit denen man gemeinsam musiziert, getreu dem Festmotto "Gemeinsame Freude an Kirche und Musik".



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