Werbung

Nachricht vom 11.07.2014    

Diskussion um Sterbehilfe am FvS-Gymnasium

Der Bundestag arbeitet derzeit daran, die Möglichkeiten der aktiven Sterbehilfe gesetzlich neu zu gestalten. Grund genug für junge Schülerinnen und Schüler des Freiherr-vom-Stein Gymnasiums Betzdorf die Abgeordnete Sabine Bätzing-Lichtenthäler zu diesem Vorhaben in den Unterricht einzuladen.

Eine wichtige und anregende Diskussion zum Thema aktive Sterbehilfe führte MdB Sabine Bätzing-Lichtenthäler mit Schülerinnen und Schüler des FvS-Gymnasiums Betzdorf. Foto: Schule

Betzdorf. Die Leistungskurse Evangelische und Katholische Religion der MSS 11 und 12 am Freiherr-vom-Stein-Gymnasium diskutierten mit der Abgeordneten, warum überhaupt ein neues Gesetz gefordert wird. Denn eigentlich sind durch die Möglichkeiten einer Patientenverfügung und der legalen, passiven Sterbehilfe viele Sorgen vor einem würdelosen Sterben gemildert.

Bätzing-Lichtenthäler äußerte sich zurückhaltend, was die Erlaubnis der aktiven Sterbehilfe in Deutschland angeht. Grundsätzlich scheint ihr der Ausbau der Schmerztherapie und der Palliativmedizin sowie die Weiterentwicklung der Hospizarbeit vor Ort der bessere Weg. Zum Sterben in Würde gehöre auch die intensive Begleitung der Angehörigen.
Die Forderung nach einem selbst bestimmten Tod beachte die zurückbleibenden, trauernden Menschen möglicherweise nicht genug. Gleichwohl betonte die Politikerin, wie wichtig ihr das Verstehen von Menschen sei, die sich die Erlaubnis aktiver Sterbehilfe wünschten. Dazu würde sie wie auch ihr CDU-Kollege Erwin Rüddel in Berlin und im Wahlkreis das Gespräch mit Menschen unterschiedlichster Einstellungen suchen.

Die Schüler fragten intensiv nach: Welche Rolle die eigene, religiöse Überzeugung der Politikerin spiele? Wie engagieren sich gesellschaftliche Gruppen und unterschiedliche Religionen in einem Gesetzesverfahren? Welche Möglichkeiten hat der einzelne Bürger, sich zu informieren und seine Wünsche einzubringen? Hängt die Erfüllung des Wunsches nach aktiver Sterbehilfe vom eigenen Einkommen ab?



Bätzing-Lichtenthäler beobachtet in der Gesellschaft einen Trend, niemandem zur Last fallen zu wollen. „Wir wollen immer perfekt sein. Wenn ich krank bin, an Krebs oder Demenz leide, dann empfinden die Menschen es so, als seien sie der Gesellschaft nicht mehr genug.“ Und in diesem Zusammenhang stehe auch der Wunsch nach einem selbst bestimmten Tod. Von anderen Hilfe und Pflege in Anspruch nehmen zu müssen, empfänden zunehmend mehr Menschen als würdelos.
Positiv an der neuen Diskussion sei aber mindestens die Tatsache, dass man mittlerweile bereit sei, öffentlich über Sterben und Sterbebegleitung zu sprechen, so die SPD-Politikerin.

Als Kern der ganzen Diskussion machten die beiden Gesprächsleiter, Nathanael Weckerlein und Juliane Köhler, die Frage nach der menschlichen Würde aus: Ist es ein Zeichen von Würde, wenn man frei ist, über seinen Tod selbst zu entscheiden? Oder hängt die Würde des Menschen gerade nicht von seinen Fähigkeiten ab, weil sie ein Geschenk Gottes ist?

An diesen Fragen möchten die Schüler weiter arbeiten. Das Angebot der Abgeordneten, zu den anstehenden Gesetzesentwürfen selbst Stellungnahmen abgeben zu können, nahmen die Schüler gerne an. Zum Abschluss dankten die Kursleiter Annette Sinnecker und Martin Haßler der Abgeordneten und den Schülerinnen und Schülern für ein intensives und gut vorbereitetes Gespräch.


Lokales: Betzdorf & Umgebung

Jetzt Fan der AK-Kurier.de Lokalausgabe Betzdorf-Gebhardshain auf Facebook werden!


Anmeldung zum AK-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Kreis Altenkirchen.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus Region


Peter Stanger zum Verbandsbildungsbeauftragten im Fußballverband Rheinland berufen

Fußballkreis Westerwald/Sieg. Peter Stanger kümmert sich um die Auswahl der Veranstaltungsorte und die Rahmenbedingungen ...

Kreisfeuerwehrverband Altenkirchen für "we(h)rtvolle Feuerwehrarbeit" ausgezeichnet

Altenkirchen/Koblenz. Der Kreisfeuerwehrverband Altenkirchen versteht sich als Interessensvertreter der 41. Freiwilligen ...

Vollsperrung: Sanierungsarbeiten auf der K78 zwischen Wöllenbach und Wolfswinkel

Wöllenbach. Für die Dauer der Arbeiten muss die K78 voll gesperrt werden. Eine entsprechende Umleitung über Gösingen wird ...

Aquarell-Workshop der Kreisvolkshochschule in Altenkirchen setzt Kirschblüte in Szene

Altenkirchen. Am Samstag, 27. April, bietet die Kreisvolkshochschule in Altenkirchen den Workshop "Moderne Aquarellkunst ...

Blaulichtmeile in Kölsch-Büllesbach

Kölsch-Büllesbach. Dabei findet sich sowohl etwas für die großen als auch für die kleinen Besucher, diese können sich an ...

"72-Stunden-Aktion": Messdiener packen rund ums Hospiz Kloster Bruche kräftig an

Betzdorf-Bruche. Drei Tage lang trotzten die Kinder und Jugendlichen dem nasskalten Aprilwetter, besserten Zäune aus, säuberten ...

Weitere Artikel


Gefragte Fachkäfte erhielten Zeugnisse

Kirchen. Nachdem am Donnerstagmorgen, 10. Juli, bereits die Schülerinnen und Schüler der Berufsfachschulen I und II der Berufsbildenden ...

Krokodilkaimane sind im Zoo eingezogen

Neuwied. Das Krokodilkaiman-Männchen ist ungefähr 1,80 Meter lang und knapp 50 Kilo schwer, mit einem Maul in dem fast 40 ...

Förderverein des Krankenhauses blickt auf erfolgreiches Jahr zurück

Altenkirchen. Im Mittelpunkt der diesjährigen Mitgliederversammlung des Fördervereins des DRK-Krankenhauses Altenkirchen ...

Countdown für Betzdorfer Sparkassen City Night läuft


Neu ist ein Kinderrennen „Fette-Reifen-Rennen“, zu dem die Kleinen mit ihren privaten Rädern eingeladen sind um ein Feeling ...

Taxifahrerin überfallen

Herdorf. In den späten Abendstunden am Donnerstag, 10. Juli, forderte ein 23-jähriger Mann aus der Verbandsgemeinde Betzdorf ...

Brandstiftung: Belohnung in Höhe von 500 Euro ausgesetzt

Altenkirchen. Am Samstag, 28. Juni, zwischen 18.45 Uhr – 20 Uhr, wurde ein Feuer an der Turnhalle der Erich-Kästner-Grundschule ...

Werbung