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Nachricht vom 03.05.2016    

Eröffnung der Biennale unterhielt Publikum im besonderen Maße

Im Rahmen des Kultursommers in Rheinland-Pfalz unter dem Motto „Der Sommer unseres Vergnügens“ startete am Montag, 2. Mai um 19 Uhr mit einer gelungenen Eröffnung der Biennale die zweite Auflage der Werktage im Kulturwerk Wissen. Es wurde mit herausragenden Gästen geglänzt, die das Publikum vielseitig, außergewöhnlich und im hohen Maße unterhielten.

Pianist Kai Schumacher überraschte das Publikum mit seiner zeitgenössischen amerikanischen Musik Foto: Julia Heinz

Wissen. Am Montagabend, den 2. Mai, füllte sich erst langsam, dann immer schneller das Kulturwerk. Grund dafür war die Eröffnung der zweiten Biennale mit seinen herausragenden Gästen Kolumnist Harald Martenstein, Karikaturisten Klaus Stuttmann und Pianist Kai Schumacher.
Berno Neuhoff, Vorsitzender des Fördervereins KulturwerkWissen e.V. eröffnete, die im Rahmen des Kultursommers in Rheinland-Pfalz unter dem Motto „Der Sommer unseres Vergnügens“ stehende, zweite Auflage der Werktage und moderierte den Abend hindurch die Veranstaltung.

Walter Schumacher, Staatssekretär im Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur von Rheinland-Pfalz, war nun das vierte Mal zu Gast im Kulturwerk gewesen und lobte es als eines der schönsten kulturellen Orte im Land.

Den Anfang machte der studierte Konzertpianist Kai Schumacher, der sehr abwechslungsreich auf einem schwarzen Flügel spielte. Mit düsteren, disharmonischen, teils abgehackten Klängen, die aus mehr als dem klassischem Klavierspiel entstanden bis hin zu einer satirischen Darbietung eines amerikanischen Werbespots zum Thema Fitness, schöpfte Schumacher aus seinem großen Repertoire und überraschte das Publikum immer wieder aufs Neue. So gaben die Zuschauer großen Beifall als Schumacher die Bühne das letzte Mal verließ.

Klaus Stuttmann studierte um die moderne Kunst zu verstehen, wie er selbst sagt und arbeitet seit 1990 für Zeitungen als Karikaturist. Heute sind es mehr als 30 Zeitungen, für die er tagtäglich Karikaturen zeichnet, dennoch bleibt er stets kreativ und ideenreich. Falls alle Stricke reißen schaffe er es Angela Merkel innerhalb einer Minute zu zeichnen. Zudem zeichnet Stuttmann nichts, was gegen seine Meinung geht und ebenfalls keine Karikaturen, die in seinen Augen „Quatsch“ sind. Eine Auswahl von 60 Arbeiten vom April 2015 bis quasi heute wurden im Kulturwerk ausgestellt und sind noch bis zum 14. Mai zu sehen. Auf Grund von Anfragen bei der Eröffnung sind diese auch nach der Ausstellung käuflich zu erwerben. Vom Künstler Handsigniert ist eine Karikatur für 100 Euro zu haben, wobei Stuttmann 50 Euro an den Förderverein spendet.
In der Pause gab es für das Publikum gratis Sekt und Häppchen.

Harald Martenstein brachte, kaum die Bühne betreten und sich hingesetzt, das Publikum mit seinen witzigen, aber durchaus authentischen Texten zum Lachen. Sein Repertoire an Kolumnen reicht vom Alltag bis hin zu kritischen Themen aus der Politik. Als er mit der Frage einstieg warum man überhaupt Kinder hat und schließlich nach einigen Erklärungen zu dem Schluss kam, dass der Sinn des Kinderkriegens darin besteht an Weihnachten angerufen zu werden, musste das Publikum doch sehr schmunzeln. Vor allem als Martenstein dazu kommentierte, dass man den alljährlichen Anruf auch billiger haben kann, wenn man bedenkt was Kinder kosten.



Ein Weiterer seiner Texte begann damit, dass das Wort „Flüchtling“ nicht mehr verwendet werden soll aufgrund seiner herablassenden Endung „ling“ und durch den weniger herablassenden Begriff „Geflüchteter“ ersetzt werden soll. Martenstein brachte dies auf die Spitze in dem er versuchte für verschiedenste Worte der deutschen Sprache, die auf „ling“ enden, eine neue Endung zu finden. Der Zwilling wurde zum „Gezwillten“ und der Säugling zum „Säugenden“. Doch was sollte man mit dem Schmetterling oder dem Frühling tun? Das Publikum war begeistert.

Zur Thematik über geschlechtsneutrale Bezeichnungen schlug Martenstein vor die Anrede des Professors bzw. der Professorin durch das Wort „Prosseco“ zu ersetzen, da dies das geschlechtsneutralste Wort sei, dass er kenne und jeder -ob Frau oder Mann- diesen gerne trinke. Zur Frauenquote las Martenstein einen Dialog zwischen dem Geschäftsführer der Firma „vereinigte Stahlwolle“ und einem Mitarbeiter vor, indem der Mitarbeiter den Auftrag bekommt nun in Zukunft eine Frau im Körper eines Mannes zu sein, damit dieser einen Platz im Aufsichtsrat einnehmen könnte.

Zudem entpuppte sich Martenstein in einem weiteren Text als Terrorexperte für RTL und berichtete in einem anderen, dass die Integration von verstorbenen Muslimen in Deutschland Fortschritte mache.

Die meisten seiner Texte, die Martenstein an dem Abend vorlas, stammten aus dem Buch „Nettsein ist auch keine Lösung“, wobei Martenstein betonte, dass er lediglich die Kolumnen einreichte und der Lektor nach dem durchlesen dieser der Überzeugung war, dass dies seine Botschaft sei und gab dem Buch den Titel.
Zum Schluss bat das Publikum um eine Zugabe und bekam sie in Form eines Badehosen-Projektes seines pubertierenden Sohnes dargeboten.

Anschließend hatten die Zuschauer die Gelegenheit mit den drei Künstlern ins Gespräch zu kommen und Autogramme zu erhalten. Insgesamt haben die Werktage mit der Biennale somit einen gelungenen Auftakt auf hohem Niveau erhalten. (jkh)


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