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Nachricht vom 04.07.2016    

Lea Lemke ist Deutsche Jugendmeisterin

In einem atemberaubenden Wettkampf ist die Wissener Schülerin Lea Lemke (LG Sieg) bei der Deutschen Blockmeisterschaft in Aachen ihrer Favoritenrolle gerecht geworden und hat den Titel im Blockwettkampf Sprint/Sprung der W15 gegen starke Konkurrenz gewonnen. Die junge Leichtathletin krönte damit die bisherige sportliche Laufbahn.

Die deutsche Jugendmeisterin Lea Lemke. Fotos: Verein

Wissen/Aachen. Lea Lemke ist die erste jugendliche Athletin im Landkreis seit mehr als zehn Jahren, die deutsche Meisterin wurde. In der U16-Klasse (früher: Schülerklasse) hat es hier bisher überhaupt noch keinen Deutschen Meistertitel gegeben. Auch ihre gleichaltrige Vereinskameradin Franka Hassel platzierte sich im DM-Finale beim Block Wurf und wurde Achte.

Lea hatte sich für die Favoritenrolle geradezu aufgedrängt. Bei der Rheinlandmeisterschaft in Mayen vor Monatsfrist hatte sie mit 2873 Punkten einen neuen Rheinland-Pfalz-Rekord aufgestellt und führte seither die deutsche Bestenliste an. Die gemeldeten Konkurrentinnen lagen fast 100 Punkte zurück. Dennoch sahen ihre Betreuer mindestens fünf Athletinnen auf Augenhöhe mit Lea, hatten diese doch bei ihren Blockwettkämpfen teilweise nicht ihren besten Tag erwischt oder zumindest nicht ihre Bestleistungen ausgereizt.

So ging der Wettkampf denn auch mit einem Paukenschlag los: Im Speerwurf hatten alle Lea vorne gesehen, aber Wiebke Oelgardt vom SV Werder Bremen setzte den Maßstab: Mit 45,26m verwies sie die frischgebackene westdeutsche Speerwurf-Meisterin, die auf 42,25m kam, auf den zweiten Platz.

Lea konterte im Hürdenlauf. Sie lief persönliche Bestzeit von 12,16s (Kreisrekord) und konnte sogar ihre dritte DM-Einzel-Qualinorm nach Speerwurf und Hochsprung einfahren. Dennoch blieb Wiebke knapp in Führung. Der dritte Wettkampf, der Weitsprung, war alles andere als eine Sternstunde für Lea. Fast die gesamte Riege legte bei starkem Rückenwind zu, die meisten mit Werten über fünf Metern. Nur Lea traf das Brett nicht und blieb mit einer stabilen, aber nicht optimalen Serie von 4,97m, 4,97m und 4,95m hängen. Da war so manche dabei, die ihr mehr als dreißig Punkte abnahm. Jetzt lag nicht nur Wiebke, sondern auch Anna Janyska von der DJK Hockenheim vor ihr, und zwei weiteren fehlten nur einstellige Punktzahlen, um zu ihr aufzuschließen. Bei etwa gleichstark einzuschätzenden 100m-Zeiten konnte Lea zu diesem Zeitpunkt selbst beim Gewinn des Hochsprungs nicht mehr mit dem Titel rechnen, wollte jedoch den Medaillenrang halten.

Der 100 Meter-Lauf war dann aber eine Sache von Anna und Lea. Anna gewann die Konkurrenz mit 12,77s, Lea kam im selben Lauf auf eine neue persönliche Bestzeit von 12,78s (1 Punkt dahinter), Wiebke hingegen musste sich mit 12,96s zufriedengeben und fiel hinter Anna auf Platz zwei zurück. Lea war nun wieder in Schlagdistanz für den Titel, musste dafür aber eine Höhe besser springen als die Konkurrenz, was je nach Höhe 22 bis 24 Punkten entspricht. Bis jetzt hatte, abgesehen von den starken Wechselwinden, das Wetter gehalten, aber zu Beginn des Hochsprungs zog sich der Himmel doch bedrohlich zu. Bei den Höhen von 1,40 bis 1,52m, die Lea alle im ersten Versuch meisterte, blieb es trocken, dann fing es stärker an zu regnen. Bei 1,56m leerte sich schlagartig das Teilnehmerfeld. In der Riege der stärkeren Mädchen blieben von den angetretenen achtzehn Athletinnen nur die drei Führenden übrig, die unmittelbaren Verfolgerinnen hatten bereits bei 1,48m die Segel gestrichen und waren damit aus den Medaillenrängen. Aus der zweiten Riege kamen drei auf 1,60m.



Im strömenden Regen marschierte Lea lustig weiter und nahm die Höhen bis 1,64 jeweils im ersten Versuch. Als dann Wiebke und Anna ebenfalls die 1,64m überquerten, musste Lea mit 1,68 schon Bestwert springen. Auch das gelang ihr auf Anhieb, und diese Leistung bedeutete ebenfalls Kreisrekord. Die beiden Mitstreiterinnen schafften diese Höhe nicht. Da aber zu diesem Zeitpunkt Rechenfehler noch möglich schienen, nahm Lea ihre ganze Konzentration noch einmal zusammen und überquerte auch 1,72 Meter im zweiten Versuch. Damit stand der klare Sieg im Feld der 36 Teilnehmerinnen fest, obwohl Lea zuvor kein einziges Mal die Konkurrenz angeführt hatte. Müßig zu erwähnen, dass ihre Leistungssteigerung auf 2946 Punkte neuerlichen Rheinland-Pfalz-Rekord bedeutet.

Auch Franka Hassel hatte sich für die DM qualifiziert und trat beim Blockwettkampf Wurf an. In zwei Disziplinen (Weitsprung, 100 Meter) stellte sie neue persönliche Bestleistungen auf, in den drei anderen (80m Hürden, Diskus, Kugel) kam sie knapp an diese heran. Auch sie steigerte sich deutlich und lag in der Endabrechnung auf ihrem angestrebten Platz 8 mit dem neuen Bestwert von 2584 Punkten, ebenfalls neuer Kreisrekord.



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