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Nachricht vom 07.12.2016    

Gewerkschaft NGG fordert mehr als nur Mindestlohn

Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) Mittelrhein fordert ein Lohn-Plus von sechs Prozent für Beschäftigte bei McDonald’s & Co. im Kreis Altenkirchen. Der Bundesverband der Systemgastronomie, zu dem McDonald´s neben weiteren Firmen gehört, sperrt sich in der laufenden Tarifrunde gegen ein Lohn-Plus.

3,89 Euro kostet dieser Hamburger einer internationalen Fast-Food-Kette. Exakt 27 Minuten muss ein Beschäftigter in der Systemgastronomie derzeit arbeiten, um sich diesen Burger zu
verdienen. Foto: NGG

Kreis Altenkirchen. M wie McDonald’s – M wie Mindestlohn? Im Landkreis Altenkirchen können
Beschäftigte der Restaurant-Kette noch nicht darauf hoffen, ab Januar deutlich mehr als den gesetzlichen Mindestlohn von 8,84 Euro pro Stunde zu bekommen. Der Grund: Der Bundesverband der Systemgastronomie (BdS), zu dem auch Marken wie Burger King oder Nordsee gehören, sperrt sich in der laufenden Tarifrunde weiterhin gegen ein kräftigeres Lohn-Plus. Das teilt die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) mit.

Die NGG Mittelrhein spricht bei den bisherigen Lohn-Angeboten von einer „Rolle rückwärts“. Die Beschäftigten hätten mehr verdient als den Mindestlohn. Sollten die
Arbeitgeber nicht spürbar nach- und ein verhandelbares Angebot vorlegen, werde es einen „heißen Advent“ geben, so die Gewerkschaft. Geplant seien Protest-Aktionen in verschiedenen Städten. Trotzdem signalisiert die NGG ihre weitere Gesprächsbereitschaft.

Bundesweit zählen die im BdS zusammengeschlossenen Franchise-Unternehmen mehr als 100.000 Beschäftigte in 2.700 Restaurants und Cafés. Von einem neuen Tarifvertrag würden neben den Mitarbeitern der beiden großen Fastfood-Ketten McDonald’s und Burger King auch Beschäftigte bei Starbucks, KFC, Vapiano und Tank & Rast profitieren. Für sie hatten die Arbeitgeber zuletzt einen Stundenlohn von 8,84 Euro in der ersten und 8,89 Euro in der zweiten Lohngruppe geboten, berichtet Roland Henn von der NGG Mittelrhein.



„Das ist ein Schlag ins Gesicht aller heimischen Beschäftigten. Denn schon per Gesetz würden sie letztlich dasselbe verdienen.“ Die NGG fordert ein Lohn-Plus von mindestens sechs Prozent. Die unterste Lohngruppe soll überproportional angehoben werden – „damit eine Neun vor dem Komma steht“, so Henn. Außerdem sollen die Ausbildungsvergütungen auf 800 Euro im ersten, 900 Euro im zweiten und 1.000 Euro im dritten Lehrjahr steigen. Henn: „Ob beim Burger-Braten, an der Verkaufstheke oder im Kaffee-Ausschank – die Mitarbeiter
der Franchise-Ketten versorgen im Kreis Altenkirchen jede Woche Tausende Kunden. Und das oft unter enormem Zeitdruck.“ Statt auf Niedriglöhne zu setzen, sollten McDonald’s und Co. ihren Mitarbeitern bei der Bezahlung mehr Anerkennung zeigen. Denn ohne sie sei der Erfolg der „Global Player“ undenkbar.

„Manche Firmen klagen zwar über mehr Konkurrenz und Rückgänge bei den Gastzahlen. Im gleichen Atemzug geben sie aber auch zu, dass sie das durch höhere Preise wieder ausgeglichen haben“, sagt Henn. Für die NGG steht fest: „Die Beschäftigten müssen sich von ihrer Arbeit auch die Produkte leisten können, die sie Tag für Tag verkaufen“. Dafür müsse die Systemgastronomie endlich aus dem Niedriglohnbereich herauskommen.



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