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Nachricht vom 24.04.2009    

Westerwald-Holztage in Wissen sind eröffnet

Es dreht sich alles rund um Holz - in seinen vielen Facetten - drinnen und draußen um die neue Halle des einstigen Stahlstandortes in Wissen. Mehr als 60 Aussteller informieren noch bis Sonntag rund um das Thema Holz. Es geht um den Bau- und Werkstoff Holz und um dessen energetische Nutzung. Im Zentrum der Eröffnungs-Veranstaltung am Freitag standen Fachvorträge zu den unterschiedlichsten Themen. Landrat Michael Lieber gab im Namen der Gemeinschafts-Initiatve "Wir Westerwälder" den Startschuss.

Wissen. Drei Landkreise Altenkirchen, Westerwald und Neuwied leisteten die Arbeit für die Organisation der Westerwald-Holztage in Wissen. Dass die Messe an einem sehr geschichtsträchtigen Ort in der Stadt an der Sieg stattfindet, verdeutlicht einmal mehr den Strukturwandel einer gesamten Region. Dort, wo einst die große Alfredhütte, später dann Europas größtes Weißblechwerk stand, dreht sich jetzt für drei Tage alles ums Holz.
Diesen Aspekt hatte Gastgeber Bürgermeister Michael Wagener in seinem Gruß an die vielen Besucher deutlich gemacht und mit dem landestypischen "Glück Auf" Aussteller und Gäste begrüßt. Landrat Michael Lieber eröffnete die Veranstaltung im Namen der drei Landkreise. Sein besonderer Gruß galt Staatsekretärin Jacqueline Kraege vom Ministerium für Umwelt, Forsten und Verbraucherschutz sowie den Ehrengästen aus Politik, der Wirtschaft und den Vertretern aus allen drei Landkreisen. Die Westerwaldkonferenz, die sich im letzten Jahr formiert hatte, will keine abstrakten Leitbilder, sondern gemeinsam gezielte Projekte durchführen. Daran erinnerte Lieber und sprach vom Mammutprojekt Westerwald Holztage. "Die Welt draußen wartet nicht auf uns, wir müssen uns bei allen globalen Verpflechtungen und den daraus resultierendne Krisen positionieren und den Menschen eine Lebenspersketive in der Region bieten. Denn Natur allein schafft und sichert keine Arbeitsplätze, nur im Verbund mit dne Menschen und Firmen", sagte Lieber. Der Westerwald als Region bis zur Sieg habe einiges zu bieten, Kreisgrenzen spielten dabei keine Rolle. Im weltweiten und europäischen Wettbewerb liege die Zukunft in den Regionen. Mit dem Maschinenbau habe man ein umsatzstarkes Pferd, auf das man setzen könne, aber auch mit dem Faktor Holz. Das Westerwaldholz gmeinsam vermarkten, dies könne eine Aufgabe für die Zukunft sein.
Ziel der Messe soll es sein, Holz als Baustoff und Energieträger in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken. "Denn jeder heimisch genutzte Baum, egal ob im baulichen oder energetischen Sektor, bedeutet mehr regionale Wertschöpfung und die Schaffung beziehungsweise den Erhalt von Arbeitsplätzen", führte Lieber aus. Auch an der "Holzmentalität" der Menschen in der Region müsse man noch arbeiten. Der Blick müsse weiterreichen als nur bis zum eigenen Kaminofen. Es gelte auch, die Vorbehalte zum Rohstoff Holz weiter abzubauen, moderne Verbrennungstechniken in den Mittelpunkt stellen. Die öffentliche Hand habe hier Vorbildfunktion und müsse intensiver in solche Techniken investieren.
Sein Lob galt dem Holzbauverein Altenkirchen, der mit einem Holz-Manager die optimalen Voraussetzungen für Vermarktung auch bei den Kleinstwaldbesitzern betreuen soll. "Als Kreise des Westerwaldes können wir den Prozess anstoßen und steuern, nicht aber die Akteursarbeit leisten", sagte Lieber mit Blick die Zukunft. Sein Dank galt den Mitarbeitern in den Kreisverwaltungen Montabaur, Neuwied und Altenkirchen, der VG Wissen und der Geschäftsleitung der"KulturWERKwissen" gGmbh. Lars Kober, der in Tag- und Nachtschichten besonders viel Leidenschaft in die Messe gelegt hat, galt der persönliche Dank, aber auch den Sponsoren.
"Holz kommt aus der umweltfreundlichsten Fabrik der Welt", sagte Staatssekretärin Jacqueline Kraege im Grußwort. Sie warf den Blick auf die unterscheidlichsten Facetten zum Einsatz von Holz, vom Dachstuhl bis zu Geige, vom klimaneutralen Einsatz als Wärme- und Energiespender und der Wertschöpfung. "Ich glaube, dass sich die Preise für Holz erholen werden", meinte die Staasekretärin aus dem Ministerium für Umwelt, Forsten und Verbraucherschutz. Die Pflege des Waldes stellte sie in die Betrachtungen, man dürfe nicht nur die Nutzung sehen sondern auch die Schutzfunktion und den Erholungswert für die Menschen. "Die Förster vor 200 Jahren haben schon das Prinzip der Nachhaltigkeit praktiziert, dies ist keine Erfindung unserer Zeit", sagte Kraege. Sie wünscht sich, dass alle in Sachen naturnaher Waldbau, Landesforsten und Privatwald an einem Strang ziehen. Leistungsfähige Forstbetriebe seien von der Regierung gewünscht, das biete Arbeitsplatzsicherung. Aber auch Kooperationen seien wichtig, sagte sie und lobte die Initiative der drei Kreise.
Dr. Stefan Seegmüller von der Forschungsanstalt für Waldökologie und Forstwirtschaft in Rheinland-Pfalz stellte die "Clusterstudie" Trier-Mittelrhein-Westerwald vor. Das Projekt der Uni Trier hatte die Bereiche Forsten, Holz und Papier untersucht. Dabei stellte sich die Region Trier, Mittelrhein und Westerwald als überdurchschnittlich gut aufgestellt heraus, ein "Cluster" ist im betriebswirtschaftlichen Sinne bereits vorhanden. In Rheinland-Pfalz gibt es in dem Bereich Holzverarbeitung rund 38.700 Arbeitsplätze, eine Verbesserung in Sachen Aus- und Weiterbildung in den Holzberufen war unter anderem ein Ergebnis, wo sich Industrie und Handwerk Unterstützung wünschten. Die Untersuchung in den Betrieben hatte gezeigt, dass man sehr wohl im Bereich Vermarktung und Qualitätssicherung professionlee Hilfe wünscht. "Holz braucht ein Clustermanagement", so bilanzierte Seegmüller.
Im weiteren Verlauf des Eröffnungstages standen Referate zur nachhaltigen Energiepolitik für den Westerwald und zum Thema Marketing für die Forst- und Holzwirtschaft auf dem Programm. (weitere aktuelle Berichte folgen) (hw)
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Die Westerwald Holztage im "KulturWERKwissen" eröffneten Landrat Michael Lieber, Staatssekretärin Jacqueline Kraege, Bürgermeister Michael Wagener, die verantwortlichen Mitarbeiter der Kreisverwaltungen, Priska Dreher, Neuwied, Lars Kober und Berno Neuhoff, Altenkirchen, sowie Olaf Glasner, Westerwaldkreis (von rechts). Fotos: Gerd Asmussen


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