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Nachricht vom 30.04.2009    

Keine Spur von Frühjahrsaufschwung

Auch im April prägt die Wirtschafts- und Finanzkrise die Situation auf dem Arbeitsmarkt der Region. Dies geht aus dem Bericht der Arbeitsagentur, Bezirk Neuwied, der am Donnerstag morgen veröffentlicht wurde, hervor. Von Frühjahrsaufschwung kann also keine Rede sein - im Gegenteil, die Arbeitslosenzahl ist weiter gestiegen. Die Quote liegt jetzt bei 7 Prozent, vor einem Jahr waren es 5,3 Prozent, im Vormonat 6,7 Prozent.

Altenkirchen. Ende April sind im Landkreis Altenkirchen 4861 Menschen arbeitslos; das sind 219 mehr als vor vier Wochen und sogar 1165 mehr als im April 2008. Die Arbeitslosenquote stieg seit Ende März um 0,3 auf nun 7 Prozent. Vor einem Jahr lag sie noch bei 5,3 Prozent. "Die Wirtschaftskrise ist damit endgültig bei uns angekommen", erklärt Karl-Ernst Starfeld, der Leiter der zuständigen Agentur für Arbeit in Neuwied. "Derzeit bewegen wir uns beinahe wieder auf dem Arbeitslosenstand vom April 2007 - aber damals war die Tendenz sinkend. Darauf können wir nun bedauerlicherweise nicht hoffen." Allerdings: Es gibt auch noch offene Stellen. 163 hat die Arbeitsagentur derzeit für den Landkreis Altenkirchen im Bestand.
Ähnlich wie im Westerwald und an der Sieg sieht die Situation auch im Landkreis Neuwied aus, der von der gleichen Agentur betreut wird. Dort liegt die Zahl der Arbeitslosen zwar mit aktuell 6712 grundsätzlich höher, doch der Abstand verringert sich: Die Steigerung um 221 seit März ist fast identisch mit der im Landkreis Altenkirchen. Im April 2008 gab es in Neuwied 850 Arbeitslose weniger als heute; und die Arbeitslosenquote stieg im letzten Monat um 0,2 auf nun 7,2 Prozent an. Vor einem Jahr lag sie noch bei 6,3 Prozent. Derzeit registriert die Agentur für Arbeit für den Landkreis Neuwied 495 offene Stellen.
Neben der Steigerung bei den Arbeitslosenzahlen zeigt sich die angespannte Wirtschaftslage aber auch im April an der Zahl der Betriebe, die im Bezirk der Arbeitsagentur Neuwied Kurzarbeit angemeldet haben. 77 Unternehmen mit rund 1670 Beschäftigten kamen in den vergangenen vier Wochen hinzu. Damit griffen seit Ende November 2008 rund 480 Betriebe für zirka 11.300 Beschäftigte auf dieses Mittel zurück, um Entlassungen zu verhindern. Das bedeute jedoch nicht, dass tatsächlich alle diese Mitarbeiter derzeit auch kurzarbeiten, erklärt Starfeld. "Die Anzeige regelt, in welchem Zeitraum ein Unternehmen mit wie vielen Mitarbeitern kurzarbeiten darf. Eine Verpflichtung zur Kurzarbeit besteht deshalb jedoch nicht." Genaue Daten liegen der Arbeitsagentur deshalb erst vor, wenn die Betriebe das Kurzarbeitergeld abrechnen.
Ein Hoffnungsschimmer zeigt sich beim Blick auf den Ausbildungsmarkt. Zwar liegt die aktuelle Zahl der gemeldeten Ausbildungsstellen mit 1066 nur um 60 über jener vom April 2008. Allerdings ging die Zahl der Jugendlichen, die eine Lehrstelle suchen, um mehr als 500 auf nun 1578 zurück. Derzeit kommen damit - statistisch betrachtet - eineinhalb Bewerber auf einen Ausbildungsplatz. Vor einem Jahr bewarben sich noch zwei, im Jahr 2007 sogar 2,7 Jugendliche um eine einzige Stelle. "Die Schere zwischen Angebot und Nachfrage schließt sich vor allem wegen der zurückgehenden Schülerzahlen", erklärt Agenturleiter Starfeld. "Grundsätzlich verbessern sich damit die Chancen, gleich nach der Schule einen Ausbildungsplatz zu finden. Aber: Das neue Ausbildungsjahr beginnt im September. Erst dann ziehen wir eine endgültige Bilanz."



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