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Nachricht vom 09.03.2017    

Kunst, Politik und Wein zum Weltfrauentag in Daaden

Der Weltfrauentag im Atelier "Liese" in Daaden bei der Künstlerin Anne L. Strunk bot für die Gäste eine Mischung aus Politik, Kunst, Literatur und Diskussionsstoff. Es war die zweite Veranstaltung dieser Art zu der Staatsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler eingeladen hatte. Es wurde auch ein Appell gegen Gewalt und ein faschistisch geprägtes Frauenbild sowie zu mehr Zusammenhalt in der Gesellschaft.

Ministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler (Mitte) mit Anne L. Strunk (links) und Vera Apel-Jösch. Foto: anna

Daaden. "Kunst, Politik und Wein" unter diesem Motto hatte die rheinland-pfälzische Staatsministerin für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie, Sabine Bätzing-Lichtenthäler anlässlich des Weltfrauentages zu einer Lesung eingeladen. Treffpunkt war das Atelier "Liese" in der Denkmalstraße 13 in Daaden, die Veranstaltung offen für jede Frau und Jedermann.

Das Atelier ist eigentlich der Arbeitsplatz von Anne L. Strunk, die dort ihre Gemälde erstellt. Es war die zweite Veranstaltung dieser Art, die dort zum Weltfrauentag stattfand, auch im vergangenen Jahr hatte die Ministerin in das Atelier zu einer Lesung eingeladen. Die Idee dazu stammte von ihr, ebenso wie der jeweilige Buchvorschlag aus dem Strunk und Vera Apel-Jösch lasen. War es im letzten Jahr die Autobiographie von Ministerpräsidentin Malu Dreyer, so wählte Bätzing-Lichtenthäler diesmal etwas schwerere Kost.

"Meinen Hass bekommt ihr nicht", das Buch des Radiojournalisten Antoine Leiris, der im November 2015 seine Frau Hélène im Bataclan in Paris bei einem Terroranschlag verlor. Es sei gar nicht so einfach beim Lesen dieser bewegenden Geschichte nicht in Tränen auszubrechen, hatte Strunk noch vorab gesagt und die vorwiegend weibliche Zuhörerschaft war mucksmäuschenstill, während die beiden Protagonistinnen aus dem Buch vorlasen. Leiris erzählt in dem Buch auch davon, dass seine Frau an dem besagten Abend allein zu einem Konzert gegangen war. Etwas im westlichen Kulturkreis völlig Selbstverständliches.

Derartige Freiheiten für Frauen sind den Terroristen jedoch ein Dorn im Auge. Sie haben ein komplett anderes Verständnis von dem, wie sich Frauen in der Gesellschaft einzuordnen haben. Ministerin Bätzing-Lichtenthäler hatte in ihrem Vorwort noch erklärt, dass sie von Kollegen in Mainz noch gefragt worden sei, ob man denn heutzutage so etwas wie einen Weltfrauentag überhaupt noch brauche. In Daaden erklärte sie dazu, dass die Errungenschaften hinsichtlich der Gleichberechtigung der Frauen mehr und mehr gefährdet seien. Die rechtsgerichteten Parteien und Fundamentalisten nähmen zu und diese wollten keine Frauenrechte. Sogar bei den Konservativen gäbe es Tendenzen die häusliche Gewalt von der Strafverfolgung auszunehmen. Extrem konservativ sei auch die AFD, die das Familienbild Vater, Mutter und drei Kinder propagiere.

"Wir wollen nicht in die 50er Jahre zurück. Ich will eine Gesellschaft, die zusammen hält", so Bätzing-Lichtenthäler. Der Zusammenhalt in der Gesellschaft sei jedoch in den letzten Jahren sehr aus den Fugen geraten. Unter anderem auch auf Grund der terroristischen Ereignisse. Auf diese Anschläge könne die Gesellschaft jedoch nur mit Solidarität und Zusammenhalt reagieren.



Einen Dank sprach die Ministerin an Anne L. Strunk und Vera Apel-Jösch aus, sowie Hannelore Domus vom SPD-Ortsverein und Elke Orthey ihrer persönlichen Mitarbeiterin, die an der Vorbereitung der Veranstaltung mitgewirkt hatten. Auch die ASF-Landesvorsitzende Anke Schneider war zu der Lesung nach Daaden gekommen und richtete ein kurzes Grußwort an die Besucherinnen. Die ASF habe das Motto der "starken Frauen" zum Jahresmotto gewählt und sich zum Ziel gesetzt, mehr Frauen in die Parlamente zu bekommen. Frauen machten 51 Prozent der Wahlberechtigten aus, wären aber mit nur knapp 30 Prozent in Parlamenten vertreten.

Als Beispiel für konservatives Gedankengut hinsichtlich der Ungleichbehandlung von Frauen in der Gesellschaft führte Schneider den Ausspruch eines polnischen Politikers an. Der vertritt die Meinung dass Frauen selbstverständlich schlechter bezahlt werden müssten wie Männer, sie seien schließlich kleiner, weniger leistungsfähig und weniger intelligent.

Bis zur endgültigen Gleichberechtigung der Frauen bedarf es also noch vieler Weltfrauentage und auch in 2018 möchte Ministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler gerne wieder eine Lesung im Atelier Liese durchführen, wozu Anne L. Strunk schon ihre Zustimmung bekundete. (anna)


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