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Nachricht vom 17.05.2009    

Kulturhalle in Wissen ist eröffnet

Die Gewinner eines zähen Kampfes um den Erhalt einer Halle aus der Industrievergangenheit für Kunst und Kultur der Stadt Wissen sind die Menschen des Wisserlandes. Eine beeindruckende Eröffnungsveranstaltung am Samstagabend mit mehr als 300 Mitwirkenden aus der Verbandsgemeinde vor rund 1000 Gästen gelang perfekt. Eine Zeitreise durch die Geschichte des Walzerks bis hin zum Kulturwerk, perfekt abgerundet mit den örtlichen Orchestern und Chören, mit Profis und einem Überraschungsgast begeisterte Ehrengäste und Publikum.

Wissen. Es gab glückliche Gesichter und sogar Tränen der Erleichterung als am Samstagabend eine glanzvolle Eröffnungsveranstaltung im Kulturwerk in Wissen zu nach Mitternacht zu Ende ging. "Dat wird nix mit der Halle" - so hatten viele Wissener noch vor mehr als einem Jahr gesagt und der Vision, die einst in der Zukunftsschmiede Wissen ihren Ursprung hatte, keine Chance gegeben. Aber es kam anders und die Eröffnung der Halle, die so in ihrer Art einzigartig im nördlichen Rheinland-Pfalz ist, wurde gefeiert. Es war eine Eröffnung zu der die Reden gehören, wie es üblich ist. Mit Ehrengästen und der Würdigung der Sponsoren, ohne der Finanzkraft vieles nicht möglich gewesen wäre. Das Projekt Kulturhalle, getragen von ehrenamtlichen und bürgerschaftlichem Engagement und dem Eigentümer der Halle, der Familie Brucherseifer, überzeugte letzlich die Politik bis hin nach Mainz. Der Präsident der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD), Dr. Josef Peter Mertes, im Auftrag von Innenminister Karl Peter Bruch kam nach Wissen und brachte zur Freude aller den letzten Bewillingungsbescheid zur Förderung mit. Sein Lob galt dem ehrenamtlichen Engagement, das zum Erfolg führte und die Solidarität unter den Menschen möge über die Grenzen hinweg wirken und zum weiteren Erfolg für die Halle führen.
Zur Begrüßung hatte Bürgermeister Michael Wagener auf den doch sichtbaren WWandel in der Stadt hingwiesen. Als vor rund zehn Jahren der Wunsch entstand auf dem Gelände des ehemaligen Walzwerkes, einer unansehlichen Industriebrache etwas Neues zu schaffen, entstand auch die Idee, der Kultur im Raum Wissen ein Dach über dem Kopf zu geben. Wagener dankte allen Beteiligten, die sich in dieses Projekt einbrachten, ohne die Familie Brucherseifer als Eigentümer wäre es nicht möglich gewesen. Aber auch nicht ohne die vielen Menschen in ihren unterschiedlichen Positionen, die infiziert vom Virus Kulturwerk sich in ihren unterscheidlichsten Positionen einbrachten. Sein Dank galt dem Land Rheinland-Pfalz, dem Landkreis, den Räten, aber in erster Linie dem Arbeitskreis Kultur der Zukunftsschmiede Wissen und deren Leiter Berno Neuhoff.
Neuhoff zählt neben vielen anderen Mitstreitern unzweifelhaft zu den Motoren, die das Kulturwerk Wissen immer wieder antrieben. Er erinnerte an den Kampf mit dem ehemaligen Besitzer, als die Tore der Industriebrache sich für Musik und Theater im Walzwerk im Jahr 2002 erstmals öffneten. Als der Förderverein Kulturwerk entstand, war die Halle noch eine vision und nur mit zähem Kampf und immer wieder unterstützt von den Ehreamtlern gelang es schließlich. Neuhoff sprach vom Hoffnungsträger in einer schwierigen Zeit und warb auch bei allen Gästen für die weitere Unterstützung. Und damit das einzigartige Projekt Kulturhalle auch außerhalb des Landkreises vertreten wird, wurde Professor Dr. Hanns Josef Ortheil und Josef Sanktjohanser zu Kulturbotschaftern ernannt. Für Ulrich Brucherseifer und seine Familie wäre das ganze Projekt gescheitert - auch dies wurde erneut deutlich und der besondere Dank und die Würdigung galten der ganzen Familie. Dafür gab es als sichtbares Zeichen eine Skulptur, entworfen und gefertigt von dem renomierten Künstler Arnold Morkramer. Ulrich Brucherseifer konnte seinen Gefühlen beim Anblick der gefüllten Halle und den erwartungsvollen Gästen sein Freude nicht verbergen: "Mein Gott, ist das ein schöner Anblick". Jetzt müsse das Haus mit Leben gefüllt werden und er wünschte der Gesellschaft eine gute Hand in der Vermarktung. Das gehe aber nur, wenn alle mitmachten, die Vereine und Institutionen im Wisserland, unsere Unterstützung ist ihnen allen gewiss führte Brucherseifer aus. Zum Ritual gehört in der Regel eine Schlüsselübergabe durch den Architekten. Klaus Kolb hatte aber nun gleich mit drei Partner zu tun gehabt, Eigentümer, Verwaltung und Förderverein. Sein Lob galt der besonderen partnerschaftlichen Zusammenarbeit im Projekt und so erhielten alle einen kleinen Schlüssel und einen Bildband, der das Werden des Kulturwerks dokumentiert.
Es folgte die Enthüllung der alten Walzwerksuhr, die restauriert wurde und dann ertönte die Sirene des einstigen Werkes, gemeinsam ausgelöst von Neuhoff, Wagener, Mertes und Brucherseifer.
Es ging in dem reizvollen Programm mit Videosequenzen, die von Gruben der Region, der Alfredhütte und dem Walzwerk erzählten, weiter. Berno Neuhoff, der den Abend moderierte, schlüpfte auch immer in die zum Thema passende Arbeitskleidung. Dann wurde es sehr gefühlvoll, etwas, was es so in dieser Form zuvor noch nie zuvor gab. Der Wissener Männergesangesverein, der Knappenchor Katzwinkel mit dem MGV Alsdorf, der MGV "Glück Auf" Steckenstein und der Silcher Chor, sowie die Bergkapelle "Vereinigung" Katzwinkel, der Musikverein Brunken und die Bergkapelle Vereinigung" Birken-Honigsessen formierten sich zum gemeinsamen "Glück Auf". Da stand dann auch das Publikum auf und aus rund 1000 Kehlen erklang das alte Bergmannslied - ein emotionaler Glanzpunkt der Eröffnung. Bei vielen ehemaligen "Walzwerkern" war dieser Teil des Eröffnungsprogramms ein besonderer Augenblick.
Weitere Chorvorträge und die Tanzgarde der KG Wissen sowie die Videoinstallationen führten dann ins Finale. "Metalla" - das Musikstück, einst für das 25-jährige Jubiläum des Kreismusikverbandes vom verstorbenen Ottomar Jung einst an den belgischen Komponisten Jan van der Roost in Auftrag gegeben, erklang. Die Stadt- und Feuerwehrkapelle Wissen hatte das durchaus schwierige Musikwerk mit seinen musikalischen Bildern von der Sieg perfekt dargeboten. Als Überraschungsgast kam Tenor Max An auf die Bühne, der Auftritt war ein Geschenk des Fördervereins. Und dann bereitete das Künstlerensemble "Lufttanz" aus Berlin mit der Show einen unvergesslichen Bleibenden Eindruck. Die Mischung aus Akrobatik, Seiltanz und poesievollen Bildern war so bezaubernd, dass die Auftritt viel zu schnell zu Ende ging. Atemberaubend schöne und verblüffende Momente zeigten sich in der Halle und vor einem restlos begeisterten Publikum. (hw)
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Eine faszinierende Eröffnungsveranstaltung erlebten viele hundert Gäste im neuen Kulturwerk Wissen, mit unvergesslichen Momenten. Fotos: Helga Wienand


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