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Nachricht vom 06.04.2017    

Neuen Schwung für Stadtentwicklung Wissen gefordert

In einer Sitzung des Vorstandes des Treffpunktes Wissen mit der Verwaltung und der Stadt Wissen der IHK Koblenz (Oliver Rohrbach, Altenkirchen) und dem Kreis Altenkirchen machte man sich Gedanken um die Frage, wie man wieder "Schwung" in den Prozess zur Stadtentwicklung bekommen kann. Die Einzelhändler plädieren für ein schöneres Stadtbild und attraktive Häuserfassaden.

Machten sich Gedanken um die Zukunft der Stadt Wissen, der Vorstand von Treffpunkt Wissen mit dem Vorsitzenden Thomas Kölschbach (7. von links, Bildmitte), Oliver Rohrbach, IHK Altenkirchen (3. von links), Verwaltungschef Michael Wagener, (3. von rechts) und Stadtbeigeordneter Wolf-Rüdiger Bieschke, (rechts) sowie Kerstin Roßbach, (2. von rechts) vom Bauamt. Foto: Treffpunkt

Wissen. In Wissen ist eines sicher: Das alte Rathaus wird in den nächsten Jahren aus der Rathausstraße verschwinden. Zusammen mit dem Platz neben der Westerwald Bank entsteht dann eine große Freifläche in bester Innenstadtlage, die klug und bestmöglich genutzt werden muss. Die spannende Frage wird sein: Wie schafft man es, dass dort ein Platz des Handels entsteht und auch ein Platz, der zum Verweilen einlädt und Menschen "anzieht".

Fakt ist, dass der Platz des abgängigen Rathauses und der Platz neben der Westerwald-Bank ein großes Potenzial für die Stadt bieten. Man ist sich einig: Eine große Chance, die planerisch genau definiert und überlegt sein will. Gerade jetzt da klar ist, dass dort kein Rathaus mehr stehen wird.

Drei konkrete Ergebnisse brachte die Sitzung:
Erstens: Die Ansiedlung eines "Magneten", zum Beispiel Lebensmitteldiscounter macht nur Sinn, wenn gleichzeitig weitere Läden wie etwa ein Drogeriemarkt oder ein Haushaltswarengeschäft dort entstehen. Ein Lebensmittelmarkt allein wird nicht den erhofften Impuls bringen. Von daher sollte die Stadt ihre Planung nochmals überdenken und sich um eine Ansiedlung aus einem "Guss" kümmern. Die Planung muss ohnehin überarbeitet werden, da der Platz neben der Westerwald-Bank nicht mehr für ein neues Rathaus benötigt wird. Zudem hat die Bürgerversammlung im November gezeigt, dass in der Bevölkerung ein großes Interesse an der weiteren Vorgehensweise und damit verbunden ein intensiver Handlungs- und Diskussionsbedarf besteht. Bürger und Händler wollen informiert und „mitgenommen“ werden.

Zweitens: Ein schöneres Stadtbild in der Rathausstraße nützt nicht nur dem Einzelhandel, sondern macht die Stadt Wissen insgesamt attraktiver für Einheimische und Touristen gleichermaßen. Attraktive Wohlfühloasen und Plätze sind genauso wichtig wie der Versuch, neues anzusiedeln. Von daher wird der Ausbau der Rathausstraße grundsätzlich begrüßt, bei den Plänen sollte aber nochmals genau hingeschaut werden, wie und wo Kosten für die Anlieger bzw. Händler eingespart und wie vielleicht Standards reduziert und Parkplätze hinzugewonnen werden können.

Drittens: Treffpunkt Wissen, IHK und Stadt sind sich einig, dass die Gespräche zur Förderung der Einzelhandelsaktivitäten wieder "in Schwung" kommen müssen. Das Einzelhandelskonzept stammt aus dem Jahr 2010. Der Treffpunkt Wissen spricht sich dafür aus, dass man nicht einen aufwendigen neuen Prozess beginnt, sich aber auf bestimmte Bereiche fokussiert und das Konzept anpasst. Denn seit 2010 hat sich viel in Wissen in Sachen Handel verändert und die Digitalisierung schreitet weiter voran. Deshalb begrüßt der Treffpunkt einhellig, dass von der Verbandsgemeinde Wissen und dem Leaderprogramm Westerwald-Sieg geförderte digitale Projekt "Wisserland" als moderne Orientierungshilfe, um sich in Sachen Handel, Gastronomie und Tourismus in der Stadt Wissen und der Region Westerwald-Sieg einfach zu Recht zu finden.



Thomas Kölschbach: "Nur gemeinsam sind wir stark. Es muss etwas Konkretes passieren. Stadt, Handel und IHK müssen gemeinsam zunächst die Bürger und Händler informieren und motivieren. Zeit und Personalressourcen sind sowohl bei uns Einzelhändlern wie auch in Bürgerschaft und Politik knapp. Wir sind aber bereit mit einem überschaubaren Aufwand mitzuarbeiten. Wichtig ist es, neuen externen Sachverstand in Form eines Citymanagers in den Prozess einzubinden. Aktuelle Sanierungsmaßnahmen wie der Umbau eines Ladens in der Rathausstraße zeigen, dass es Sinn macht in die eigene Immobilie bzw. Geschäft und damit in das Stadtbild von Wissen zu investieren. Viele kennen den Inhalt und die Möglichkeiten des Förderprogramms "Aktive Innenstadt" jedoch nicht".

Aus diesem Programm wurden bereits 135.000 Euro abgerufen, berichtete Kerstin Roßbach vom Baumamt der Verwaltung. Insgesamt wurden bis jetzt Modernisierungsverträge über 280.000 Euro abgeschlossen. So wurden private Fassaden saniert, aber auch kirchliche Träger (die ev. Kindertagesstätte) und andere konnten bereits von den Fördergeldern profitieren. Um noch einmal alle Hauseigentümer über die Möglichkeiten der finanziellen Förderung zu informieren, werden sie in einem persönlichen Brief angeschrieben.

Positiv festgestellt wurde, dass ein neues Café mit einem ansprechenden Ambiente in Wissen in der Rathausstraße eröffnet hat und bald eine neue Eisdiele in der unteren Marktstraße am Treppenaufgang zur Kirche folgt. Ein bekannter Italiener aus Morsbach wird bald sein Geschäft in die Siegstadt verlagern und an dieser Stelle italienisches Lebensgefühl entstehen lassen.

Seitens der Stadt Wissen und der IHK Koblenz betonten Kerstin Roßbach für die Verwaltung und Oliver Rohrbach von der IHK, dass man den Prozess „Aktive Innenstadt“ personell und finanziell unterstütze. Auch das Angebot des Wirtschaftsministeriums Mainz, einen Citymanager bereitzustellen, will man seitens des Treffpunkts gerne kurzfristig annehmen und hat den Kreis gebeten, einen Termin zu koordinieren. "Es müssen alle Organisationen mit Sachverstand an einen Tisch, die uns helfen wollen genau zu überlegen, wie es weiter geht und was die nächsten Schritte sind," heißt es in der Pressemitteilung des Treffpunktes.


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