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Nachricht vom 22.08.2017    

Stadtrundgang mit Musik und Geschichte in Betzdorf

Am letzten Samstag, 19. August hatte eine ganz besondere Veranstaltung Premiere in Betzdorf: Der Betzdorfer Geschichte Verein (BGV) und die Brucher „Frohsinn“-Chöre hatten einen historisch-musikalischen Stadtrundgang initiiert – und erlebten einen überaus großen Zuschauer-Zuspruch. Betzdorfer Komponisten aus früherer Zeit und ihre Lieder kamen zur Aufführung.

Die Initiatoren und Hauptakteure der abwechslungsreichen Veranstaltung: BGV-Geschäftsführer Gerd Bäumer, BGV-Vorsitzender Heinz Stock und Chorleiter Paul Hüsch (von links). Fotos Hans Schmidt

Betzdorf. Sechs Stationen in der Betzdorfer Innenstadt waren im Vorfeld ausgesucht worden, BGV-Vorsitzender Heinz Stock und BGV-Geschäftsführer Gerd Bäumer referierten zur Historie der betreffenden Örtlichkeit und brachten Fakten, Geschichten und Gedichte zu Gehör. Außerdem gab der Verein großformatige Abzüge historischer Ansichten in Umlauf.

Passend dazu intonierten die beiden Chöre unter der Leitung von Paul Hüsch bekanntes oder auch weniger bekanntes Liedgut, vielfach mit Betzdorfer Bezug. Diese Mixtur aus Geschichte und Unterhaltung, beides auf durchaus hohem Niveau fand ungeteiltes Interesse, das Publikum war durchweg begeistert! Mit den Stationen hatte man ebenso richtig gelegen wie mit der Auswahl der Lieder, eine absolut runde und gelungene Veranstaltung. Auch in Bezug auf das Wetter: Nach durchaus regnerischen Augusttagen hatte Petrus ein Einsehen und ließ sogar überwiegend die Sonne scheinen.

In der Viktoriastraße, zwischen den ehemaligen Gaststätten „Bayerischer Hof“ (zuletzt Schuhhaus Feisel) und „Zur Sonne“ (jetzt Slavia), begann der gemütliche Nachmittag. In Sichtweite der Bürgergesellschaft wurde „Es war einmal“ von Heinrich Nassen gesungen, bei der Bäckerei Acher stimmte man „Unser täglich Brot“ an. So hatte man versucht, den historischen Ort mit entsprechenden Liedern sinnvoll zusammen zu bringen – und es gelang!

Auch die anderen Örtlichkeiten fügten sich sehr gut in dieses Schema ein: das Rathaus („Diplomatenjagd), der heutige Sparkassen-Komplex (geschichtlich zusammen zu bringen mit Gerberstraße, -platz, -brücke, Polizei, Gericht und Deutschem Haus), die Bahnhofstraße, die Wilhelmsgasse und der Klosterhof wurden der Reihe nach abgegangen. Und dass der „Kriminaltango“ beim Stichwort „Gericht“ recht gut passt, braucht nicht besonders erwähnt zu werden. Gerd Bäumer brachte jedoch noch einen anderen Aspekt ins Spiel: die Einleitung giftiger Gerberei-Abwässer in die Heller vor mehr als hundert Jahren wäre heutzutage durchaus kriminell!



Zum Thema „Deutsches Haus“ durften natürlich das „Heil Betzdorf“ von Karl Großkurth und das „Zu Betzdorf war’s im Deutschen Haus“ nicht fehlen. Passend dazu war Ute Vogel, die Tochter von Kurt Großkurth im begeisterten Publikum. Jochen Laux hatte hier seine Solo-Parts an der Gitarre. In der Bahnhofstraße, unter der Kastanie, wurden Erinnerungen an das alte Cafe Steinwascher wach, Heinz Stock hatte dazu detaillierte Einzelheiten zu erzählen, außerdem konnte hier das Gedicht „Soli deo gloria“ zu Gehör gebracht werden. „Fremd in der Heimat“ und „Lasst doch der Jugend ihren Lauf“ stimmten derweil die Brucher Chöre an.

In der Wilhelmsgasse erinnerte der BGV an die Wilhelmstraße mit seinen Prachtbauten, das erste Betzdorfer Rathaus und an die Mühle von „Grütze Krämer“ – mancher im Publikum hat sicher noch die Haferflocken-Tüten mit der Aufschrift „oats“ gekannt! An diesem Ort kamen die Wandervogel-Lieder des Betzdorfer Liederdichters und Komponisten Robert Götz zu Vortrag. Mit großer Begeisterung wurden zur Gitarre von Jochen Laux „Aus grauer Städte Mauern“ und „Jenseits des Tales standen ihre Zelte“ angestimmt und mitgesungen.

Die letzte Station, die Sieg-Terrassen, inspirierte zu Ausführungen zum Breidenbacher Hof, zur Mathilden-Kapelle, sowie zum alten Gasthof „Die Linde“, genannt „Kanone“. Paul Hüsch ließ dazu passend seine Chöre „Und wieder blühet die Linde“, „Du holder Sommer“ und „Im schönsten Wiesengrunde“ anstimmen. Den Abschluss bildete dann das Brucher Lied „Mein Heimatort“ von Hans-Josef Horn.

Am Ende des Tages war dem entsprechend nur Lob zu hören, der Wunsch auf Fortsetzung und Wiederholung war folgerichtig und fand offene Ohren: Beide Vereine versprachen, dass man an eine Anschluss-Veranstaltung wohlwollend überdenke. Das Potential, sowohl an Historie als auch an entsprechendem Liedgut, ist in jedem Fall vorhanden und ein dankbares Publikum offenbar auch. (PM)


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