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Nachricht vom 09.12.2017    

Maik Köhler gibt bei Ernennung Vorschau auf seine Amtszeit

Bei der Ernennung von Maik Köhler in das Amt des neuen Bürgermeisters der Verbandsgemeinde Kirchen (Sieg) gab er einen Ausblick auf seine Amtszeit und machte bereits einige Versprechungen. Gleichzeitig wurde der amtierende Bürgermeister Jens Stötzel verabschiedet. Er selbst gab sich dabei das letzte Wort.

v.l. der amtierende Bürgermeister Jens Stützel ernennt Maik Köhler zum neuen Bürgermeister der Verbandsgemeinde Kirchen (Sieg) Foto: jkh

Kirchen/ Freusburg. Am Freitagabend, den 8. Dezember, gab es wie vor acht Jahren Schneefall. Dennoch zog es zahlreiche Gäste ins Bürgerhaus Freusburg, um die die Verabschiedung des Bürgermeister Jens Stötzel und die Ernennung von Maik Köhler zum neuen Verbandsgemeinde-Bürgermeister von Kirchen (Sieg) zu feiern. Die Veranstaltung wurde vom Musikverein Freusburg musikalisch umrahmt.

„Ein ereignisreiches Jahr liegt hinter uns.“, sagte Stötzel bei der Eröffnung. Am selben Tag kam sogar ein weiteres Ereignis hinzu. Die Skeleton-Fahrerin Jacqueline Lölling aus Brachbach gewann den Cup in Winterberg. Stötzel wünschte ihr alles Gute für die Olympischen Winterspiele in Südkorea. Die Gäste klatschten Beifall. Anschließend verteilte er Körbchen um für die Betzdorfer Tafel Spenden zu sammeln. Dabei kamen 675 Euro zusammen. Bis zum Jahresende möchte er jedoch weitere Spenden sammeln.

Daraufhin fand die Verabschiedung von Stötzel durch den ersten Beigeordneten Rainer Kipping statt. „Ich habe nicht vor das Wahlergebnis zu bewerten.“, so dieser und verlas die Urkunde.

Stötzel selbst ernannte dann Köhler zum neuen Bürgermeister der Verbandsgemeinde Kirchen (Sieg). Er betonte, dass alle Kandidaten im Wahlkampf den Fairplay-Gedanken beachtet hätten. Köhler sei nicht nur ausgestattet mit langjähriger Erfahrung durch sein Amt als Bürgermeister in Mudersbach, sondern kann nun auch auf eine leistungsstarke Verwaltung zurückgreifen. Er wünschte Köhler viel Erfolg und Glück, auch bei der Umsetzung neuer Ideen, eine glückliche Hand und dass er sich für seine Familie auch ein wenig Freiraum geben sollte. Anschließend überreichte Stötzel die Urkunde und Köhler wurde vereidigt.

Die Ernennung ist für den neuen Bürgermeister der Verbandsgemeinde ein bewegendes Ereignis. Ab dem 1. Januar tritt er seine neue Aufgabe an. Vor der Herausforderung, die ihn erwartet, hat er großen Respekt. Doch die Verbandsgemeinde, in der er aufgewachsen ist, ist seine Heimat und gibt ihm ein Lebensgefühl. Daher freut er sich auf die neue Aufgabe und möchte mit allen Beteiligten vertrauensvoll zusammenarbeiten. Vor allem dankte er auch allen Wählern und Wählerinnen.

„Mit mir wird es keinen totalen Umbruch geben“, sagte Köhler und gab einen Ausblick, was er alles in seiner Amtszeit anpacken möchte. In erster Linie ist er ein Vertreter der Bürger. Deshalb kann jeder Bürger in der Verbandsgemeinde Kirchen gerne immer auf ihn zu kommen. Seine Tür steht stets offen. „Mich interessiert was Sie interessiert“, fügte er hinzu. Weiter möchte Köhler die Wirtschaftsstruktur in der Verbandsgemeinde stärken. Daher möchte er einen starken Wirtschaftsförderer, der direkt dem Bürgermeister unterstellt ist, ab nächstem Jahr einstellen.

Der Feuerwehr möchte er die Wertschätzung geben, die sie verdient hat. Er möchte ihre Attraktivität steigern und damit mehr Interesse schaffen, das sich auf den Nachwuchs niederschlagen soll. Darüber hinaus möchte er die Dienstleistungen für die Bürger, wie Personalausweisbeantragung, vereinfachen. Im Wahlkampf, als er von Tür zu Tür ging, kam immer wieder dasselbe Thema zur Sprache. „Warum muss ich immer bis nach Kirchen fahren?“ Dies soll sich im nächsten Jahr ändern. Köhler möchten in den Ortsgemeinden einen Service-Tag einrichten. Und auch in den Abendstunden soll es dann eine Möglichkeit für Berufstätige geben das Bürgerbüro in Anspruch zu nehmen. Die Gäste applaudierten anerkennend.

Köhler ist zudem stolz auf die Vereinskultur in der Region. Doch oft erleben diese bürokratische Hürden. Dabei sollte die Verwaltung lieber erster Förderer sein. Deshalb möchte Köhler einen „Vereinsmanager“ einstellen, der sich um solche Belange kümmert. Somit können sich die Vereine wieder auf das konzentrieren, was sie am Besten können. Des Weiteren möchte Köhler den Ortsgemeinden und der Stadt wieder mehr Freiraum gewähren, um eigenständiger agieren zu können. Damit sie wieder mehr in der Lage sind für ihre Bürger da zu sein. Zum Schluss sprach der neue Bürgermeister noch die Situation in der Grundschule in Herkersdorf / Offhausen an. Köhler möchte sich offiziell an die Spitze der Kämpfer für den Erhalt der Grundschule setzen und sein Mögliches tun. Dafür bekam er wieder einen großen Applaus. Letztendlich möchte er die Zusammenarbeit und den Zusammenhalt in der Verbandsgemeinde fördern. „Dafür reiche ich Ihnen allen die Hand“, so Köhler.

Nun hat der Bürgermeister über 23.600 Bürger der Verbandsgemeinde Kirchen zu betreuen. Damit ist er sozusagen in „Allzuständigkeit“, betonte Landrat Michael Lieber in seiner Ansprache. Diese Aufgabe ist nicht immer leicht. Bereits Stötzel hatte in seiner Amtszeit manch heißes Eisen angepackt und sich damit nicht immer Freunde gemacht. Und auch die Anforderungen der Bürger sind anders geworden. Sie wollen mehr Demokratie. Dafür sind Offenheit, Austausch und Dialog von großer Bedeutung, so Lieber. Dabei muss den Bürgern auch ersichtlich sein wie die Ziele erreicht werden und sich gut vertreten fühlen. Das Schöne an dem Bürgermeisteramt wäre jedoch, dass man etwas gestalten kann und sieht was man getan hat. Jeder Abschied ist auch ein Neubeginn, sagte Lieber zu Stötzel. „Ich hoffe Sie können sich nach den acht Jahren Amtszeit auf eine neue Lebensphase freuen.“ Dem Nachfolger wünschte Lieber auch alles Gute. Das nötige Rüstzeug dafür hätte Köhler ja bereits. Zudem bietet er ihm eine gute Zusammenarbeit an und wünscht eine sehr glückliche Hand.



Ende des Jahres ist auch für Bürgermeister Rainer Buttstedt Schluss nach 25 Jahren Amtszeit. Seine vorbereitete Rede ließ er in der Tasche. Stattdessen appellierte er an die neue Generation der Bürgermeister, denn nicht nur in Kirchen, sondern auch in Hamm und Altenkirchen, wird zum Ende des Jahres gewechselt. „Wir leben in einer Zeit, die durch die Digitalisierung so schnelllebig ist.“, stieg er ein. Daher erwartet die nächste Generation ganz neue Herausforderungen, die die Alte gar nicht mehr zu bewältigen weiß. Raiffeisen feiert im nächsten Jahr sein 200-jähriges Jubiläum. Er sagte einst: „Es geht nur gemeinsam!“ Dies möchte auch Buttstedt den Neuen mit auf den Weg geben. „Das heißt nicht Friede, Freude, Eierkuchen. Es heißt harte Debatten, um ein Ziel zu erreichen. Dies wiederum muss von unten nach oben funktionieren.“, erklärte er. Vor allem bei den Themenfeldern: Straße, Bildung und Breitband – und es gibt noch Viele mehr – muss dringend etwas getan werden. „Wenn wir dies nicht hinbekommen, sehe ich hier in der Region keine Chance mehr.“, so Buttstedt. Daher müssen alle zusammenarbeiten, um die Ziele zu erreichen. Dies gilt auch für die Landräte.

Nach einer musikalischen Einlage des Musikvereins Freusburg, sagte der Fraktionssprecher er CDU-Fraktion, Michael Dützer, dem neuen Bürgermeister Köhler die Zusammenarbeit zu. Damit der schlechte Ruf der Streitbarkeit und zahlreichen politischen Konflikte in den Gremien endlich passé ist und mit einem hoffentlich positiven Image versehen wird.

Auch Ortsbürgermeister Matthias Otterbach ist der Meinung, dass die Verbandsgemeinde endlich Veränderungen benötigt, um weiter voran zu kommen. „Wie soll man den Bürgern erklären, dass die ganze Zeit erstmal Berge von Papier entstehen, aber vom Bau nichts zu sehen ist? Wie soll man den Bürgern erklären, dass der Wille des Verbandsgemeinderat bei der Grundschule in Herkersdorf / Offhausen einfach ignoriert wird? Wir brauchen wirtschaftliches Fachwissen und viel Vernetzung, um den Unterschied zwischen Verwalten und Dienen herzustellen.“, sagte Otterbach entschlossen. Dafür wünschte er Köhler viel Mut und Glück.

Die einzige unpolitische Rede des Abends wurde von dem Personalvorsitzenden, Alexander Grindel, gehalten. Zunächst sprach er an, dass sich im eigentlichen Sinne Stötzel und Köhler sehr ähneln würden. Sie kommen aus demselben Ort, haben ein ähnliches Alter und beschäftigen sich mit ähnlichen Themen. Doch Köhler wird sich dennoch herausstellen. Grindel hieß Köhler herzlich willkommen und freut sich auf eine konstruktive und zufriedene Zusammenarbeit.

Das Schlusswort hatte Stötzel inne. Dabei zeigte er in einem sehr langen Vortrag auf, was er in den acht Jahren Amtszeit alles erreicht habe. Dabei nannte er den Ausbau und die Modernisierung der Grundschulen, die Gründung des Seniorenbeirates und den Bürgerfahrdienst sowie die großzügige Ausstattung der Feuerwehr. Zudem erwähnte er die Bewältigung der Flüchtlingskrise. Stötzel hätte gerne die Amtszeit fortgesetzt. Während von den anderen Rednern von einer Streitkultur die Rede war, bezeichnete Stötzel dies als leidenschaftlich geführte Debatten. Er bedankte sich bei der Familie, dass sie die intensive Zeit mitgetragen hat und er wird zukünftig von außen gespannt zuschauen. Damit war der offizielle Teil der Sitzung beendet und es ging zum gemütlichen Teil über.

Nun liegen auf Köhler hohe Erwartungen der Bürger, dass er seine Amtszeit anders gestalten werde, als sein Vorgänger. Ab nächstem Jahr hat er die Möglichkeit sein Können zusammen mit den Gremien unter Beweis zu stellen und die Herausforderung anzunehmen. (jkh)



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