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Nachricht vom 22.08.2009    

Schule beginnt: Sicherheit für die Kinder

Am Montag beginnt in Rheinland-Pfalz wieder die Schule. Am Dienstag werden die Erstklässler eingeschult. Grund genug für die Polizei, nochmals auf entsprechende Verhaltensregeln von Kindern, Eltern und Verkehrsteilonehmern hinzuweisen, damit unsere Kinder sicher zur Schule und wieder nach Hause kommen.

Kreis Altenkirchen. Für viele Kinder fängt bereits am Montag, 24. August, die Schule wieder an - für Schulanfänger oder Erstklässler jedoch erst am Dienstag, 25. August. Jetzt beginnt die Jagd auf ABC und Einmaleins und sprichwörtlich "der Ernst des Lebens". Diesen weisen Satz haben sich schon Generationen von "i-Dötzchen" anhören müssen. Und tatsächlich, schon der Weg in die Schule und zurück birgt Gefahren. Wolfgang Seel, Polizeihauptkommissar und setllevertretender Leitung der KI Altenkirchen, schreibt dazu (und das gilt natürlich generell): 
"Wir, die Polizei-Inspektion Altenkirchen, wollen - soweit möglich - gegensteuern und versuchen, Hilfe anzubieten und die Eltern auf unbewusste Versäumnisse hinweisen. Die Sicherheit, speziell auf dem Schulweg, geht uns alle an. Seien es Eltern und ihre Kinder oder Behörden, Busunternehmen, Schule und natürlich auch die Polizei. Alle müssen daran interessiert sein, die Kinder frühzeitig für den Schulweg fit zu machen. Was können Eltern tun für einen sicheren Schulweg? Hier einige Hinweise:
Den Kindern klare Regeln, klare Vorgaben geben. Die Kinder wiederholt zu diszipliniertem Verhalten anregen und ihnen Kind die Folgen von Fehlverhalten erklären. Mit den Kindern gemeinsam den vorgegebenen Schulweg bereits vor der Einschulung begehen und einüben. Die Kinder später auf ihrem Schulweg von Zeit zu Zeit beobachten und aufihre Fehler aufmerksam machen.Kinder im Grundschulalter nicht mit dem Fahrrad zur Schule schicken.
Vorbild sein für die Kinder. Zeit nehmen und mit den Kindern das Verhalten im Straßenverkehr üben. Machen Sie Ihr Kind nicht ängstlich, und seien sie es selbst auch nicht. Denn Angst macht unsicher. Wer aber die möglichen Gefahren und die Regeln des Straßenverkehrs kennt und sich sorgfältig danach richtet, der kkommt auch unfallfrei an.

Gefährlicher als man denkt

Ein Großteil der Schulwegunfälle ereignet sich dort, wo man es nicht vermutet - im elterlicher Wagen. Ein Hauptgrund: Viele Eltern sichern ihren Nachwuchs falsch, aus Unwissenheit, Bequemlichkeit oder Nachlässigkeit. Etwa Eindrittel aller Schulkinder im Auto sind nicht mit dem richtigen Kinder-Rückhaltesystem gesichert. Kindersitze kosten Geld, die Montage ist oft schwer und benötigt Zeit. Dennoch sollte jedem Elternteil klar sein: Der passende Kindersitz im Auto kann das Leben der Kinder retten. Das Schicksal der Kinder liegt in der Hand ihrer Eltern, diese müssen: Altersgerechte Kinder-Rückhaltesysteme verwenden. Auf die richtige Montage der Kindersitze achten.
Während der Fahrt kontrollieren, ob der Nachwuchs noch angeschnallt ist. Beim Aussteigen der Kinder aus dem Fahrzeug sollte die Gehwegseite benutzt werden.

Kinder sind keine kleinen Erwachsene

Kinder und Straßenverkehr sind eine brisante Mischung, da Kinder für Erwachsene oft unerwartet reagieren.

Erwachsene müssen wissen:
Kinder haben durch ihre Größe nur eingeschränkte Sicht: So sind zum Beispiel parkende Autos Sichtbarrieren. Der Rundumblick ist beschränkt: Ein Schulanfänger muss seinen Kopf genau zum Objekt drehen. Das Gehör ist feinsinnig, kann aber nicht genau ermitteln, aus welcher Richtung ein Geräusch kommt. Geschwindigkeit und Entfernung herannahender Fahrzeuge können Kinder schlecht einschätzen. Wahrnehmung und Bewegungsabläufe sind bei den Schulanfängern schlecht koordiniert: Zum Beispiel ist es für Schulanfänger schwierig, gerade zu laufen und dabei zur Seite zu sehen. Gleichzeitige Wahrnehmung und Verrichtung mehrerer Dinge ist schwierig. Konzentration und Aufmerksamkeit ist nur von kurzer Dauer. Gefahren werden nicht richtig eingeschätzt beziehungsweise erkannt. Besonders jüngere Kinder fehlt das Gefahrenbewusstsein - das Auto ist für sie Spielzeug, keine Bedrohung. Kinder übernehmen das schlechte Verhalten Erwachsener rasch.
  
Fuß vom Gas reicht nicht
 
Als Fußgänger achten Kinder häufig nicht auf den Verkehr, weil andere Dinge oder Gedanken ihre Konzentration voll und ganz beanspruchen. Die größten Gefahren für alle Kinder sind die Autofahrer. Für motorisierte Verkehrsteilnehmer kann es deshalb nur eine einzige Lösung geben: Augen auf und hohe Konzentration an beispielsweise durch parkende Autos unübersichtlichen Straßenabschnitten. Und beim Vorbeifahren an Kindern nicht nur den Fuß vom Gas nehmen, sondern das Tempo deutlich drosseln. Selbst Kinder, die den Bürgersteig entlang gehen und keinerlei Anstalten machen, die Straße zu überqueren oder am Straßenrand stehen, schauen und scheinbar warten, laufen nicht selten ganz plötzlich auf die Straße und genau vors Auto.



Schülerbeförderung mit dem Bus

Nicht nur Schul-, sondern auch Linienbusse sind öffentliche Verkehrsmittel, die einen Fahrplan einhalten müssen. Deshalb bitte nicht die Haltestellen zuparken; 15 Meter vor und nach Haltestellenschildern und im Bereich von Grenzmarkierungen, soweit vorhanden, ist das Parken verboten! Jeder will doch, dass die kleinen Fahrgäste sicher zur und von der Schule transportiert werden. Vielen Kraftfahrern auf unseren Straßen ist überhaupt nicht bewusst, dass, wenn ein Linien- oder Schulbus eine Haltestelle anfährt und das Warnblinklicht einschaltet, er nicht mehr überholt werden darf. Desweiteren ist vielen Kraftfahrern nicht mehr bekannt, dass an stehenden Linien- oder Schulbussen mit eingeschaltetem Warnblinklicht, egal ob in Fahrtrichtung oder entgegengesetzt, nur mit Schrittgeschwindigkeit vorbeigefahren werden darf. Den Linien- und Schulbussen ist das Anfahren zu ermöglichen. Das heißt: Höchste Sorgfalt und Schrittgeschwindigkeit beim Vorbeifahren an haltenden Schulbussen.
Schulkinder dürfen nicht gefährdet oder behindert werden. Wenn nötig, anhalten. Vielleicht kann hier ein Informationsgespräch die vorhandenen Lücken schließen. 
Polizeioberkommissar Wolfgang Petri, Verkehrserzieher der Polizei Altenkirchen, will Eltern und Autofahrer gleichermaßen sensibilisieren: "Die Eltern sind für die Sicherheit der Kinder nun einmal unsere wichtigsten Ansprechpartner." Gefragt ist dabei insbesondere das Vorbild der Eltern als Bezugsperson für den Umgang mit bestehenden Regeln und Vorschriften. Nehmen die Eltern die Verkehrsregeln nicht ernst, so wird es für Schule und Polizei schwer, dies Kindern bindend zu vermitteln.
Leider sieht man es immer wieder - obwohl darauf hingewiesen - dass Eltern, die ihre Kinder im Auto zur Schule bringen, sich nicht an die Geschwindigkeits-Begrenzungen in Tempo-30-Zonen vor den Schulen halten und oft auch nicht die vorgeschriebenen Rückhaltesystem beziehungsweise Kindersitze an Bord haben. 
Eine weitere Unsitte: Halten im Halteverbot vor der Schule. Dort wird die Sicht auf Kinder, die zu Fuß kommen, versperrt, und diese werden dadurch gefährden.
Deshalb nochmals eine dringende Bitte der Polizei: Runter vom Gas und bremsbereit sein - schon, wenn Kinder nur zu erahnen sind. Nicht nur zur Einschulungszeit!



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