Nachricht vom 16.06.2018 
Empfang der Wirtschaft: Genossenschaften sind für die Zukunft gerüstet
Immer wieder Raiffeisen: Im Jahr seines 200. Geburtstages widmete sich auch der Empfang der Wirtschaft im Kreis Altenkirchen dem Thema Genossenschaften. Mathias Fiedler, Vorstandssprecher des Zentralverbandes deutscher Konsumgenossenschaften e.V., erläuterte deren Vorteile. Weltweit seien derzeit rund 1,2 Milliarden Menschen in Genossenschaften organisiert – Tendenz steigend.
Oberlahr/Kreisgebiet. Auch im Jahr 2018 wurde der Empfang der Wirtschaft für den Landkreis Altenkirchen durchgeführt. Dazu hatten die Regionalgeschäftsstelle Altenkirchen der IHK Koblenz, die Wirtschaftsförderung des Kreises Altenkirchen, die Kreishandwerkerschaft Rhein-Westerwald und die Wirtschaftsjunioren Sieg-Westerwald nach Oberlahr in die Räumlichkeiten der Treif Maschinenbau GmbH eingeladen. Insgesamt waren rund 270 Vertreterinnen und Vertreter von Firmen aus allen Bereichen des Handwerks und von Dienstleistungen erschienen, die das breite Spektrum der Wirtschaft im Kreis Altenkirchen repräsentierten.
Man kennt sich
Die Firma Treif hatte für die Veranstaltung einen würdevollen Rahmen geschaffen, die Halle, in der ansonsten die Firmenprodukte ausgestellt sind, war festlich geschmückt und lud zum Verweilen ein. Bereits vor Beginn des Empfangs bildeten sich Gruppen von Besuchern, die bei angeregten Gesprächen zusammenstanden. Man kennt sich halt und nutzte die Gelegenheit zu einem Small Talk. Die festliche Stimmung wurde durch das Westerwald Orchester Oberlahr gefördert, das unter der Leitung von Günter Seliger dem Ganzen den passenden musikalischen Rahmen gab.
Top-Thema Breitbandausbau
Josef Zolk, der stellvertretender Vorsitzende der Deutschen Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen-Gesellschaft, hatte die Moderation des Abends übernommen und führte fortan informativ und souverän durch die Veranstaltung. Er begrüßte die Besucher und die erschienenen Ehrengäste, an der Spitze die Präsidentin der IHK Koblenz Susanne Szczesny-Oßing, den Landrat des Kreises Altenkirchen, Michael Lieber, Vertreter der Kommunen, der Innungen und der Kreishandwerkerschaft Rhein-Westerwald sowie der Wirtschaftsjunioren Sieg-Westerwald. Landrat Michael Lieber zeigte sich sehr erfreut im Hinblick auf die wirtschaftliche Entwicklung im Landkreis Altenkirchen und versicherte den Gästen, dass im Rahmen der Digitalisierung der Breitbandausbau im Landkreis oberste Priorität habe. Nur so könne die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft im Kreis gefördert und erhalten bleiben.
Mit Herz und Leidenschaft für Treif
Im Anschluss führte Josef Zolk ein Interview mit Uwe Reifenhäuser, dem Geschäftsführer der Treif Maschinenbau GmbH. Uwe Reifenhäuser beleuchtete die Entwicklung von den Gründerjahren bis zur heutigen Zeit auf sehr sympathische und informative Weise, er zeigte dabei den steinigen Weg bis in die weltweite Spitze als Hersteller von Industrie- und Lebensmittel-Schneide-Maschinen auf. Nicht ohne Stolz erläuterte Reifenhäuser, dass auf allen Kontinenten etwa 1.700 Mitarbeiter mit Herz und Leidenschaft für das Unternehmen tätig sind.
Zukunftsmodell Genossenschaft
Als Gastredner konnte Mathias Fiedler, als Vorstandssprecher des Zentralverbandes deutscher Konsumgenossenschaften e.V., gewonnen werden. Das Thema des Referats lautete: „Mit den Genossenschaften in die Zukunft“. Fiedler erinnerte an den Grundgedanken, der Friedrich Wilhelm Raiffeisen bewog, sich mit der Gründung von Genossenschaften zu befassen. Raiffeisen ist eigentlich ein Sozialreformer, der versuchte, die Not und das Elend der Menschen im 19. Jahrhundert zu mindern. Sei Credo: „Was einer nicht schafft, das vermögen viele“, oder „Wo Bedürfnisse sind, schließen sich Menschen zusammen“. Auf Basis dieser Leitsätze wurde gehandelt. So entstanden im Laufe der Jahre Förder- und Produktionsgenossenschaften, die von „der Wiege bis zur Bahre“, so Fiedler, alle Bereiche des Lebens abdecken. Weltweit sind ungefähr. 1,2 Milliarden Menschen Mitglieder von Genossenschaften. Fiedler konnte nicht seinen Stolz verhehlen, als er berichtete, dass im Rahmen der großen Bankenkrise im Jahr 2012 lediglich 0,06 Prozent der Genossenschaften Insolvenz anmelden mussten. 2015 betrug die Insolvenzrate gar 0,0 Prozent. Diese Werte sind der engen Überwachung durch die jeweiligen Genossenschaftsverbände zu verdanken. Mathias Fiedler sah die Genossenschaften auch für die Zukunft gut aufgestellt, auf die Herausforderungen der kommenden Jahre sei man vorbereitet.
Optimistisch in die Zukunft
Zu guter Letzt ergriff Marc Ulland als Sprecher der Wirtschaftsjunioren Sieg-Westerwald das Wort. Auch er ging kurz auf die wirtschaftliche Lage im Westerwald ein und gab einen optimistischen Ausblick auf die kommenden Herausforderungen. Nach Ende des offiziellen Teils wurden in entspanntem Ambiente, bei kühlen Getränken und leckeren Häppchen lockere Gespräche geführt. Der Empfang für die Wirtschaft bewies einmal mehr, dass, bei allem natürlichen Konkurrenzdenken, Gemeinschaft stark macht. Die Vielzahl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer an der Veranstaltung waren der beste Beweis dafür. (wear)
Übrigens:
Am heutigen Samstag (16. Juni) lädt die Treif Maschinenbau GmbH anlässlich ihres 70-jährigen Jubiläums in der Zeit von 10 bis 17 Uhr zum Tag der offenen Tür am Firmensitz in Oberlahr. (red)
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