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Nachricht vom 11.09.2018    

Alternatives Wohnen im Alter: Ausstellung in Kirchen informiert

Neue Wohnformen sind gefragt für die ältere Generation. Vom 17. bis 21. September wird im Foyer des Rathauses in Kirchen dazu eine Wanderausstellung unter dem Titel „Wohnprojekte in Rheinland-Pfalz zu sehen sein, für die sich Helmut Ermert vom Seniorenbeirat stark engagiert hat. Gemäß Ermert leben in der Verbandsgemeinde zurzeit 23.003 Bürger, darunter 5.591 Menschen über 65 Jahre, das entspricht einer Quote von 24,31.

Helmut Ermert (links) vom Seniorenbeirat erläutert Stadtbürgermeister Andreas Hundhausen (Mitte) und Bürgermeister Maik Köhler die Ausstellung. (Foto: by)

Kirchen. Vom 17. bis 21. September wird im Foyer des Rathauses in Kirchen eine interessante Wanderausstellung unter dem Titel „Wohnprojekte in Rheinland-Pfalz zu sehen sein, für die sich Helmut Ermert vom Seniorenbeirat stark engagiert hat. Gemeinsam mit dem Bürgermeister der Verbandsgemeinde Kirchen, Maik Köhler, Stadtbürgermeister Andreas Hundhausen und den Verwaltungsmitarbeitern Michaela Sandweg und Patrick Zöller stellte er in einem Pressegespräch am die Ausstellung vor. „Uns geht es aus kommunaler Sicht einfach darum, die Menschen zu informieren, zu sensibilisieren und auf das Thema aufmerksam zu machen“, so Bürgermeister Köhler.

Neue Wohnformen sind gefragt
„Ältere Menschen sind ein wichtiger Teil unserer Gesellschaft“, erläuterte Helmut Ermert. In Rheinland-Pfalz leben rund eine Million Menschen im Alter von über 60 Jahren, das ist mehr als ein Viertel der Grundbevölkerung. Laut Statistischem Landesamt werden im Jahre 2035 1,37 Millionen Menschen älter sein als 65 Jahre. Das ist ein enormer Zuwachs. Gemäß Ermert leben in der Verbandsgemeinde zurzeit 23.003 Bürger, darunter 5.591 Menschen über 65 Jahre, das entspricht einer Quote von 24,31. Diese seit Jahren unaufhaltsame Entwicklung ist für die Kommunen eine Herausforderung. Schon seit Jahren entstehen bundesweit neue Wohn- und Pflegeformen in den Städten und auf dem Land. Die Stadt Kirchen hat sich bereits vor sieben Jahren mit dieser Thematik im Rahmen eines Demographie-Konzeptes beschäftigt. Klar ist, dass viele Menschen so lange wie möglich dort wohnen möchten, wo sie zu Hause sind, in ihrem gewohnten Umfeld, und sich eine aktive Nachbarschaft wünschen. Neue gemeinschaftliche Wohnformen machen dies möglich. Die Nachfrage nach solchen Wohnangeboten steigt. Diesen neuen Weg wollen die Verbandsgemeinde, die Stadt und der Seniorenbeirat mit einer ersten Information, das heißt mit der Wanderausstellung und einer entsprechenden Beratung gehen. Das Land Rheinland-Pfalz hat schon vor einigen Jahren eine zentrale Anlaufstelle für alle Fragen rund um das Thema „Gemeinschaftliches Wohnen“ eingerichtet und fördert all diese Maßnahmen mit Beratung und teilweise auch finanziellen Möglichkeiten. Nach Helmut Ermerts Einschätzung bedeutet das gemeinschaftliche Wohnen einen Gewinn an Lebensqualität.

Die Motivtafeln der Ausstellung zeigen die verschiedenen Wohnprojekte mit anschaulichen Daten und Fakten, zum Beispiel:“ „Was sind Wohnprojekte? Wer lebt in Wohnprojekten? Wo gibt es in Rheinland-Pfalz Wohnprojekte? Welche Motivation und welches Wissen sind nötig um ein Wohnprojekt zu gründen?“ Da gibt es beispielsweise das Wohnprojekt „Generation übergreifende, quartiersorientierte Wohnkonzepte“, die eine aktive Nachbarschaft, soziale Dienstleistungen und Barrierefreiheit verbinden und attraktive und planbare Wohnungsangebote für Jung und Alt sind. Auch andere Möglichkeiten gibt es, so die Pflegewohngemeinschaften, das Wohnen in aktiver Nachbarschaft oder das neue Wohnen für Mieter.



Altersgerechtes Wohnen in Kirchen geplant
Stadtbürgermeister Andreas Hundhausen sieht das alternative Wohnen im Alter als eine gute Sache. In Zukunft werde es einen höheren Bedarf geben, da die älter werdende Generation eher nicht in eine vollstationäre Einrichtung gehen möchte. Man wolle versuchen, so lange wie möglich in den eigenen vier Wänden, vielleicht auch gemeinsam mit anderen zu leben. Damit würde auch der Vereinsamung ein stückweit vorgebeugt. Schließlich seien Vereinsamung und Isolation die größten Faktoren im Bereich der Demenz. Es gibt bereits einen Stadtratsbeschluss, dass die Stadt Kirchen zukünftig solche Projekte, wenn sie privat organisiert werden, auch finanziell unterstützt. Wenn sich eine Handvoll Leute zusammenfindet, die noch fit und mobil sind, die gemeinschaftlich solch ein Wohnprojekt organisieren, ist das der eine Punkt. Im Bereich der ambulanten betreuten Wohngruppen, in denen die Menschen bereits über einen Pflegegrad verfügen, aber trotzdem noch mobil sind, will die Stadt sich mit einem eigenen Wohnprojekt engagieren. Es hat bereits eine Machbarkeitsstudie gegeben, es gibt schon vorläufige Architektenpläne. Geplant ist, dieses Projekt in der Bahnhofstraße in Kirchen mit einem Investor zu verwirklichen. Ein Gespräch mit einer zweiten Investorengruppe, die ebenfalls Interesse daran hat, altersgerechtes Wohnen in Kirchen zu verwirklichen, ist ebenfalls geplant. „Der Bedarf und der Markt dazu sind vorhanden“, so Hundhausen. Das greift über in die Förderrichtlinien ‚Wohnen in Kirchen‘, die junge Familien dabei unterstützen, ältere Häuser zu übernehmen. „Es geht hier nicht darum, unterschiedliche Wohnmodelle gegeneinander auszuspielen“, so Hundhausen. „Die vollstationären Einrichtungen, die Altenheime haben ihre Daseinsberechtigung und werden auch benötigt. Es will nur nicht jeder ins Altenheim, deshalb muss es eine Alternative geben.“

Am kommenden Montag, den 17. September, um 18 Uhr wird die Ausstellung offiziell eröffnet. Patrick Zöller ist froh über die Unterstützung der Landeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, die an Beispielen aufzeigt, wie so etwas gelingen kann. Ein Verantwortlicher der Wohngemeinschaft Kusel in der Pfalz, der ein Seniorenprojekt von Anfang an mitbetreut hat, ist bei der Eröffnung zugegen. Er wird über den Ablauf und den heutigen Stand berichten. (by)



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