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Nachricht vom 23.11.2009    

Handwerk stellt in Koblenz Weichen für die Zukunft

Das heimische Handwerk hat die Weichen für die Zukunft gestellt. In der Vollversammlung der Handwerkskammer Koblenz am Montag, 23. November, übergab Präsident Karl-Heinz Scherhag das Amt an seinen Nachfolger Werner Wittlich. Wittlich war zuvor einstimmig zum neuen Präsidenten der Kammer gewählt worden. In der Versammlung wurde auch der Haushalt 2010 beschlossen. Er hat ein Volumen von etwa 27,5 Millionen Euro.

Koblenz. "Die Handwerkskammer Koblenz übergebe ich in einem Topzustand. Sie steht wirtschaftlich gut da, ist gut für die Zukunft ausgerichtet. Dies ist heute meine letzte Vollversammlung als Präsident und ich bedanke mich bei allen, die mich in 21 Jahren als Kammerpräsident begleitet haben" - mit diesen persönlichen Worten schloss Karl-Heinz Scherhag vor den 48 Delegierten der Vollversammlung mit seiner letzten Rede als Präsident. 21 Jahre - seit 1988 - stand er der Vollversammlung als höchstem Gremium der HwK vor, die sich zu zwei Dritteln aus Vertretern der Arbeitgeber im Handwerk und zu einem Drittel aus Arbeitnehmern zusammensetzt und unter Tagesordnungspunkt 6 den neuen Präsidenten wählte.
Der heißt Werner Wittlich, kommt aus Kurtscheid und kennt das Handwerk, die Handwerkskammer Koblenz seit mehreren Jahrzehnten bestens - auch als Mitglied der Vollversammlung. Wittlich ist seit 2004 Vizepräsident der Handwerkskammer, Elektroinstallateur-Meister und über viele Jahre Mitglied des Deutschen Bundestages. Die Wahl - er trat als einziger Kandidat für dieses Amt an - fiel einstimmig auf den 63-Jährigen.
"Eine gute Wahl", unterstrich Scherhag mit Blick auf seinen Nachfolger. In seiner Rede ging Scherhag auf das Geleistete der Handwerkskammer für ihre heute rund 18.500 Mitgliedsbetriebe ein, sprach aber auch aktuelle handwerkspolitische Themen an, so die Koalitionsvereinbarungen der Bundesregierung, die er zitierte. "Das Handwerk sichert einen hohen Qualitätsstandard, eine gute Ausbildungsleistung und nachhaltig erfolgreiche Existenzgründungen. Der Meisterbrief ist dabei ein Ausweis hoher Qualität." Für das Handwerk eine wichtige Aussage, "die wir als Messlatte für das Handeln der Politik heranziehen. Ich hoffe nicht, dass dieser Passus eine Beruhigungspille ist", betonte der scheidende Präsident vor den Delegierten und Dr. Fred Schmittgen, der als Wahlleiter der Vollversammlung aus dem Mainzer Wirtschaftsministerium nach Koblenz gekommen war. Auch für den Handwerksreferenten des Ministeriums ein besonderer Tag und er lobte ausdrücklich - auch im Namen von Minister Hendrik Hering - die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem Haupt- und Ehrenamt der Handwerkskammer Koblenz. "Von dieser Handwerkskammer strahlt eine Vorbildrolle auf Kammern in ganz Deutschland aus. Karl-Heinz Scherhag hat mit ausgewiesener Sachkompetenz seinen Beitrag dafür geleistet und sich verdient gemacht um den Spitzenplatz der Kammer und des Handwerks."
Für die Handwerkskammer Koblenz trafen die Delegierten der Vollversammlung nicht nur über die Wahl eines neuen Präsidenten wichtige Entscheidungen für die künftige Entwicklung des Handwerks. Insgesamt 19 Tagesordnungspunkte standen auf dem Programm, darunter auch die Wahl der stellvertretenden Kammerpräsidenten aus dem Kreis der Betriebsinhaber sowie aus dem des Gesellenstandes. Gewählt wurden hier Peter Gieraths (Bad Neuenahr-Ahrweiler als Arbeitsgeber) und Ulrich Ferber (wiedergewählt; Bendorf als Arbeitnehmer).
Wichtige Entscheidungen für das Handwerk wurden getroffen
Ebenso wurden wichtige Entscheidungen im Bereich der Berufsbildung einstimmig beschlossen sowie der Haushalt für das kommende Jahr mit rund 27,5 Mio. Euro verabschiedet, "ohne dass sich etwas im Beitragsaufkommen für unsere Betriebe verändert", machte Präsident Scherhag deutlich.
Scherhag gab auch einen Überblick zur aktuellen Lage des Handwerks im nördlichen Rheinland-Pfalz. "Die internationale Finanz- und Wirtschaftslage gibt noch keinen Grund zur Entwarnung, auch wenn das Handwerk im Kammerbezirk ohne größere Blessuren bisher diese Krise gemeistert hat." Und doch sei auch im regionalen Handwerk eine große Portion Unbehagen spürbar, "unser Vertrauen ist auf absehbare Zeit beschädigt. Die Finanzkrise hat uns eines klar vor Augen geführt: Global ist regional." Die Wahrnehmung durch die Politik habe sich positiv verändert: "Sie hat den Mittelstand als wichtigen Wirtschaftsfaktor wiederentdeckt - und das national wie auch international." Mit Blick auf die regionale Wirtschaftskraft, auf Beschäftigung und Ausbildung sei das Handwerk seiner Verantwortung mit Bestnoten nachgekommen. "Die Ausbildungs- und Beschäftigungszahlen sind positiv, die Lage in unseren Betrieben grundsätzlich gut."
Trotz aller Turbulenzen in den vergangenen Wochen sind die Zahlen der HwK-Mitgliedsbetriebe konstant. Sie liegen bei 18.500 Unternehmen.
"Die Kammer leistet ihren Beitrag für eine positive Entwicklung der Betriebe", warb auch in seiner Antrittsrede der neue Präsident Werner Wittlich für die umfangreichen Beratungsleistungen der HwK. "Wir sind für unsere Unternehmen da und machen dies auch deutlich über einen Ausbau der HwK-Standorte in der Fläche." Stellvertretend nannte Wittlich die neue Hunsrück-Akademie in Simmern sowie den Neubau des Zentrums für Ernährung und Gesundheit in Koblenz. "Eine Entwicklung, in die sich Karl-Heinz Scherhag maßgeblich eingebracht hat und ich sage ausdrücklichen Dank an ihn - als Handwerker, Betriebsinhaber - aber auch als Nachfolger im Präsidentenamt. Es ist Verantwortung, Herausforderung und auch Ehre, diese Aufgabe weiterführen zu dürfen. In Gesprächen mit Betriebsinhabern, Mitarbeitern oder Lehrlingen ist die Botschaft sehr deutlich herauszuhören, dass man mit dieser Kammer an der Seite einen guten, verlässlichen Partner hat, auf den man auch stolz ist."
Für sein jahrzehntelanges ehrenamtliches Wirken für das Handwerk und mit Blick auf die über 20-jährige erfolgreiche Tätigkeit als Kammerpräsident wurde Scherhag einstimmig zum Ehrenpräsident der HwK Koblenz gewählt und mit der höchsten Auszeichnung der Handwerkskammer Koblenz, dem Ehrenring, ausgezeichnet. Diese Ehre wird höchstens an drei lebende Personen vergeben.
Erster Gratulant war Hauptgeschäftsführer Alexander Baden, der ebenfalls die gute Zusammenarbeit mit dem Ehrenamt in der Handwerkskammer lobte und in Präsident Karl-Heinz Scherhag einen stets ansprechbaren Partner sah, "der über viele Kontakte mit den Unternehmen nicht nur bestens über die aktuelle Lage im Handwerk informiert war, sondern auch ein gutes Gespür dafür hat, wo der Schuh beim Handwerk drückte und wie man die Situation für das Handwerk allgemein, aber auch für den einzelnen Betrieb verbessern konnte. So etwas setzt den direkten Kontakt voraus, ein Gefühl für den Menschen."
Großes Lob für Zusammenarbeit gab es auch aus dem Arbeitnehmerflügel. Für diesen sprach HwK-Vizepräsident Ulrich Ferber zur Vollversammlung. Auch er lobte das enge, positive Zusammenspiel aus Ehren- und Hauptamt bei der HwK Koblenz, das letztendlich einen wichtigen Beitrag zur positiven Entwicklung des Handwerks im nördlichen Landesteil über Jahrzehnte geleistet habe. "Wir glauben an unsere Stärken und haben die Mentalität, die Ärmel hochzukrempeln und anstehende Aufgaben anzupacken." Für die Zusammenarbeit mit Scherhag bedankte sich Vizepräsident Ferber mit den Worten: "Was sie für das Handwerk geleistet haben, findet allerhöchste Anerkennung und ich bin mir sicher, es wird weit in die Zukunft strahlen. Über Jahre und Jahrzehnte hatten wir eine gute, vertrauensvolle Zusammenarbeit und sind gemeinsam einen Weg gegangen, um den uns bundesweit sicher einige Kammern beneiden."
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Arbeitgeber-Vizepräsident Peter Gieraths, Arbeitnehmer-Vizepräsident Ulrich Ferber, Präsident Werner Wittlich und Hauptgeschäftsführer Alexander Baden (von links). Foto: HwK



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