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Nachricht vom 04.11.2018    

Ruhrpott goes Westerwald: Herbert Knebel begeisterte in Altenkirchen

Wer Adolf Tegtmeier gemocht hat, muss Herbert Knebel lieben. Der Jubel, der ihm beim Betreten der Bühne in der Altenkirchener Stadthalle entgegenschlug, ließ vermuten, dass er sich auf ein „Heimspiel“ freuen durfte. Und so war es: Mit seiner verbalen Ruhrpott-Akrobatik verlangte er den Zwerchfellen der Gäste eine Dauerleistung ab.

Ruhrpott goes Westerwald: Uwe Lyko alias Herbert Knebel begeisterte in Altenkirchen. (Foto: wear)

Altenkirchen. Der Ruhrpott eroberte Altenkirchen, Herbert Knebel begeisterte in der Stadthalle
Altenkirchen. Wenn der Ausdruck „Ruhrpott“ fällt, denkt man automatisch an den BVB und Schalke, Kohle und … Herbert Knebel. Der legitime Nachfolger von Adolf Tegtmeier alias Jürgen von Manger stellte sich in Altenkirchen dem restlos begeisterten Publikum in der total überfüllten Stadthalle in vor – es mussten sogar noch Notstühle beschafft werden, um allen Besuchern das Erlebnis zu ermöglichen. Helmut Nöllgen, der sichtlich stolze „Chef“ des Hauses Felsenkeller, Begrüßte die erwartungsvollen Besucher und stimmte sie auf einen unterhaltsamen Abend ein.

Es ist ein Geben und Nehmen
Der Jubel, der Herbert Knebel – im wahren Leben heißt er übrigens Uwe Lyko – beim Betreten der Bühne in der Stadthalle entgegenschlug, ließ vermuten, dass Knebel sich auf ein „Heimspiel“ freuen durfte. So kam es dann auch. Bereits der erste Gag saß, alles natürlich gesprochen im Original „Ruhrpott-Slang“. Sein Auftritt würde unter der Überschrift „Geben und Nehmen“ stehen, es sei eine Win-Win-Situation. An das Publikum direkt gewandt, meinte er: „Im Vorfeld habt ihr Eintritt gezahlt und ich habe alles genommen.“ Apropos Win-win: Herbert Knebel war jeden Cent wert, das kann an dieser Stelle bereits attestiert werden. Einmal warmgelaufen, präsentierte er sich in Hochform, er feuerte ein regelrechtes Feuerwerk an witzigen und aberwitzigen Gags, Pointen und Episoden ab. Der Saal reagierte mit andauernden Lachsalven, die manchmal etwas verspätet erfolgten, bis sie ankamen. Da war es aber schon zu spät, weil Herbert sich längst mit einem anderen Thema befasste.

„Hallo, ihr Seepferdchen“
In Knebels Programm standen die zwischenmenschlichen Ereignisse im Zentrum, er berichtete voller Hingabe aus dem prallen Leben. Es ist unmöglich, jede seiner genialen Wortspiele wiederzugeben, darum hier nur zwei Episoden in Kurzfassung: Da „Guste“, seine geliebte Gattin, meint, er müsse mal wieder etwas für die Figur tun, schlägt sie ihm vor, er solle es mit Nordic Walking probieren. Herbert meint, er sei doch nicht bescheuert und würde freiwillig am Stock durch die Gegend laufen, und dann noch mit zwei Stöcken. Deshalb zieht er es vor, zur Wassergymnastik zu gehen, dort befinden sich in der Schwimmhalle nur Frauen im gesetzten Alter. Als er sie mit dem Ausdruck „Hallo, ihr Seepferdchen“ begrüßt, hat keine gelacht und die Stimmung sei eher mies. Die Wassergymnastik sei aber auch nichts für ihn gewesen, da dort zu viele „Arthrosebomben“ seien. Bei der Verhütung mit „Guste“ hätten sie alles Mögliche probiert: Zunächst nahmen sie abwechselnd die Pille, die ihm zwar schlecht bekommen sei, er wolle aber trotzdem seine Frau unterstützen. Mit der Spirale wäre es auch nicht so einfach gewesen, weil er manchmal daran hängen blieb.



„Gardinenröllchen“ durch Brustwarzen
Sehr traurig war Herbert, als er erfuhr, dass ein guter Bekannter sofort tot war, nachdem er „ins Gras gebissen“ hatte. Herbert duscht sich auch nur zweimal in der Woche, dabei auf jeden Fall immer mittwochs, weil dann die Spiele der Champions League im Fernsehen übertragen werden. Als Fußballfan sind das für ihn reine Festtage, da muss man sauber sein. Körperpiercing ist für Herbert ein absolutes „No Go“, weil er „Gardinenröllchen“ durch Brustwarzen nicht ab kann. Mit seiner Nachbarschaft im Mietshaus in Essen-Altenessen gab es auch fast jeden Tag Kabbeleien. Die Nachbarn von „oben drüber“, unter anderem die Familie Kotnick, Bernie Kapellmann, Lore Dollenberg, Jens Pickermann und Helmut Borsig, bringen Herbert häufig auf die Palme.

„Ozzy“ Ostermann auf der Bühne
Zusammen mit seinem kongenialen Gitarristen „Ozzy“ Ostermann rockte Herbert Knebel die Stadthalle. Dabei griff er selbst in die Saiten und produzierte, zusammen mit „Ozzy“, Rock’n Roll und Blues vom feinsten, versehen mit humoristischen Texten in deutscher Sprache. Die musikalischen „Ergüsse“ des Duos entfachten in der Stadthalle wahre Jubelstürme. Und als nach annähernd zwei Stunden Herbert die Bühne mit „Ozzy“ verließ, gab es Standing Ovations des schon fast euphorisch feiernden Publikums. So war eine gewünschte Zugabe nicht mehr zu verhindern, Herbert tat den Menschen den Gefallen und haute zum Ende nochmals ein paar Klöpse raus. Ein gelungener Abend, der den Besuchern sichtbar die Lachtränen in die Augen getrieben hatte – Knebel und „Ozzy“ in Topform, eine ausverkaufte Stadthalle, hier passte einfach alles zusammen. (wear)



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