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Nachricht vom 29.11.2009    

Eine Stätte gemeinschaftlichen Geistes

Mit der Bevölkerung, den Vereinen und Ehrengästen feierten die Träger des St.-Andreas-Hauses - die Ortsgemeinden Bitzen und Forst sowie die Evangelische Kirchengemeinde Hamm - das 25-jährige Bestehen der Kommunikationsstätte - einer Erfolgsgeschichte des "Berges".

Bitzen/Forst. Die Ortsbürgermeister Armin Weigel (Bitzen) und Jürgen Mai (Forst) freuten sich über die Anwesenheit der ehemaligen Abgeord­neten Ulrich Schmalz und Hans Helzer, Landrat a.D. Alfred Beth, Bauleiter Werner Eitelberg und Pfarrer Martin Seidler, die vor 25 Jahren bei der Schlüsselübergabe für das St. Andreas-Haus bereits durch die ebenfalls anwesenden Altbürgermeister Helmut Hörster (Bitzen) und Heinz Rötzel (Forst) als Ehrengäste begrüßt worden waren. Das zu­kunfts­weisende Beispiel des "Berges", wie Institutionen zusammen etwas bewirken können, stand bei den Reden und Grußworten im Vordergrund. Die auf drei Schultern verteilte Trägerschaft des St. Andreas-Hauses sei vor drei Jahrzehnten einmalig im Land Rheinland-Pfalz gewesen und bis heute nur sehr wenig kopiert worden. Sie habe sich bewährt und sei ein Indiz dafür, "wie unkompliziert interkommunale Zusammenarbeit - ein heute alltägliches Schlagwort bei immer knapper werdenden finanziellen Ressourcen und dem Faktor der demografischen Entwicklung - praktiziert werden kann", sagten Landrat Michael Lieber und Bürger­meister Rainer Buttstedt. Die Redner sprachen den beiden damaligen Gemeinderäten Anerkennung für die Weitsicht und das gemeinsame vorausschauende Planen sowie der Bevölkerung einen Dank für die beiden aus Spenden angesparten Bausparverträge aus. Eingeleitet wurde das Jubiläum mit einem Gottesdienst unter Mitwirkung des MGV "Glück Auf" Forst (Dirigent Harald Gerhards). Zum Vortrag kamen "Hush" von Winfried Siegler-Legel (Solist Harald Gerhards) und "Uyingcwele" von Lorenz Maierhofer (Solist Jörg Abresch). In seiner Predigt betonte Pfarrer Dr. Michael Klein, dass Menschen zuerst ein Haus bauen und dann das Haus den Menschen baut. "Unter dem Dach des St. Andreas-Hauses harmonieren zwei weltliche und eine kirchliche Gemeinde. Möge dies noch lange so bleiben, im Haus der lebendigen Steine."
en Festakt umrahmten die Bläsergruppe des Hegeringes Hamm (Hornmeis­ter Peter Krämer), der Frauenchor Forst unter Leitung von Marcin Machnik mit "Piu non si trovano" von Mozart und "Ungarischer Tanz Nr. 5" von Brahms, der MGV Dünebusch unter dem Dirigat von Dieter Fröhling ("Bergmannslied" und "Wanderer") und anschließend Allein­unterhalter Eddie Stinner. Vertreter aus Politik, den Vereine und der Geistlichkeit sprachen von einem Veranstaltungs­mittel­punkt, der aus dem öffentlichen und privaten Lebens nicht mehr wegzudenken sei. Dieser vermittle aktiven Bürgersinn. Pfarrer Klein, der auch die Grüße von Pfarrer Josef Rottländer von der katholi­schen Kirchengemeinde Hamm überbrachte, gab ein klares Bekenntnis zur Mitträgerschaft. Altbürgermeister Heinz Rötzel (Forst) sprach - auch im Namen seines langjährigen Amtskollegen Helmut Hörster (Bitzen) - von einem Tag der Freude und hielt Rückblick auf das, was vor 30 Jahren geplant und vor 25 Jahren übergeben wurde. Wesentlich zur Verwirklichung der Kommunika­tionsstätte habe die von der Ortsgemeinde Bitzen begonnene und dann von der Ortsgemeinde Forst übernommene Spendenaktion beigetragen. Die Bereitschaft der Evangelischen Kirchen­gemeinde Hamm, ebenfalls einen Anteil zu übernehmen, sei ein weiterer Glücksfall gewesen. "Drei Schultern können mehr tragen als eine", so Rötzel. Vorhandene Meinungs­unterschiede habe man in voller Harmonie ausräumen können, "im Vordergrund stand das gemeinsame Ziel. Ich hoffe, dass der damalige gute und gemeinschaftliche Geist auch in der Zukunft fort besteht." Der damalige für die Evangelische Kirchengemeinde Hamm zuständige Pfarrer Martin Seidler sprach von nachhaltig wirkenden Gedanken, die zum gemeinsamen Werk führten. "Es war sicherlich ein Novum, dass eine Kirchengemeinde mit zwei Ortsgemeinden eine Kommunikationsstätte erbaut. Alle Gespräche waren getragen von dem gemeinsamen Bestreben, für die drei Institutionen ein Haus unter einem Dach zu errichten, und das ist hervorragend gelungen. Wir sind stetes aufeinander zugegangen und konnten somit einiges aus dem Weg räumen." Landrat a.D. Dr. Alfred Beth überbrachte Grüße auch im Namen der beiden ehemaligen Abgeordneten Ulrich Schmalz und Hans Helzer. Beth stellte Kooperationen als Leitlinien für die weitere Zukunft in den Mittelpunkt seiner Ausführungen. Seit nunmehr drei Jahrzehnten seien die drei Träger des St. Andreas-Hauses ein landesweites Vorbild.
"Das Projekt ist einmalig", bekundete Landrat Michael Lieber. "Die beiden Berggemeinden haben zusammen mit der Evangelischen Kirchen­ge­meinde über den Kirchturm hinweg gesehen." Imponierend sei auch die Spendenfreudigkeit der Bevölkerung gewesen.
Für die Ortsbürgermeister aus der Verbandsgemeinde Hamm überbrachte deren Sprecher Aloys Lück (Breitscheidt) die Grüße und Glückwünsche. "In Zeiten von schrumpfenden Finanzen ist es notwendiger denn je, gemeinsam zu planen und Projekte gemeinsam auszuführen."
"Der Weg in die Zukunft", so Bürgermeister Rainer Buttstedt, "beginnt in der Vergangen­heit." Die Dreier-Trägerschaft habe sich über die Region hinaus positiv bewährt. Buttstedt stellte fest, dass sich die Solidargemeinschaft in früheren Jahren noch stärker dargestellt habe. "In Zukunft müssen wir gemeinsam noch stärker interkommunal planen und zusammenarbeiten." Ausschlaggebend hierfür sei jedoch Vertrauen gegenüber dem anderen Partner. "Dem Partner müssen wir stets auf gleicher Augenhöhe begegnen und dabei Transparenz zeigen. Das Kirchtumdenken ist vorbei. Das St. Andreas-Haus ist ein Beispiel hierfür", sagte Buttstedt.
Für den TuS "Germania" Bitzen übermittelte dessen Vorsitzender Heinz-Walter Schenk die Grüße und den Dank für das sportliche Zuhause. Einen Dank der drei Chöre vom "Berg" sprach Kim Barth, Vorsitzender des MGV Dünebusch, aus. Den Gesamterlös aus den in diesem Jahr erstmalig durchgeführten "Offenen Gärten" in der Ortsgemeinde Bitzen händigten die Arbeitskreismitarbeiter Ursula Rötzel und Klaus Gerhards in Form eines Gutscheines für zehn neue St.-Andreas-Kaffeekannen aus. Eine Karte vom "Berg" übergab Hans Helzer (Altenkirchen) und eine Bergmann-Statue Inge Rabbich und Irmgard Hörster mit ihren Familien zum Gedenken an ihren Vater Otto Geilhausen, einem der letzten Bergmänner der Grube "St. Andreas".
Ortsbürgermeister Armin Weigel dankte in seinem Schlusswort all denen, die immer zum Wohle des St.-Andreas-Hauses wirkten und heute noch wirken. Er betonte, dass die Kommunikationsstätte im Sinne ihrer Gründer zum Wohle der Bürgerschaft fortgeführt werde. (rö)
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Zur Erinnerung an das 25-jährige Jubiläum des St.-Andreas-Hauses überreichte Landrat Michael Lieber (rechts) ein Wappenschild des Landkreises Altenkirchen an Armin Weigel (links) und Jürgen Mai. Fotos: Rolf-Dieter Rötzel


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