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Nachricht vom 03.03.2010    

DRK: Dr. Alfred Beth kandidiert nicht mehr

Nach fast 30 Jahrem im Amt als Vorsitzender des DRK wird Dr. Alfred Beth für eine weitere Amtsperiode nicht mehr zur Verfügung stehen. Als Nachfolger wird Landrat Michael Lieber vom Vorstand vorgeschlagen. Der Tätigkeitsbericht zeigt erfreuliche Tendenzen, unter anderem ein Plus in der Kasse. Neu im Amt ist die Ehrenamtskoordinatorin Birgit Schreiner.

Altenkirchen. Seit Oktober 1980 ist Dr. Alfred Beth Vorsitzender des DRK-Kreisverbandes Altenkirchen. "Ich trete als Vorsitzender zurück und werde nicht mehr für eine weitere Amtsperiode kandidieren", sagte Beth am Ende der Pressekonferenz, die alljährlich zum Tätigkeisbericht des DRK stattfindet. Der Vorstand wird bei der DRK-Vollversammlung am 20. März in Elkenroth Landrat Michael Lieber als Nachfolger vorschlagen.
Im umfangreichen Tätigkeitsbericht 2009 des DRK-Kreisverbandes gab es erfreuliche Entwicklungen zu vermelden. So stieg der Umsatz 2009 auf 8.018 Millionen Euro, im Vorjahr waren es 7,9 Millionen Euro gewesen. "Ein erfreuliches Ergebnis, es gibt ein Plus zu verzeichnen, wir haben gut gewirtschaftet", stellte Beth fest. Aktuell arbeiten 256 Personen in ganz unterschiedlichen Bereichen beim DRK, es sind im Kreis unter anderem 66 Rettungsassistenten/-sanitäter tätig, 132 Mitarbeiter arbeiten in der Behindertenbeförderung und elf Personen in der Verwaltung. Es gibt viele weitere Positionen beim DRK als Arbeitgeber.
Einen positiven Trend verzeichnet der Kreisverband beim Haus-Notrufservice, der 728 Anschlüsse im Landkreis aufweist. "Viele Menschen können in ihrer häuslichen Umgebung bleiben, der Hausnotruf gibt Sicherheit", sagte Beth. Zu dem Bereich "Sozialer Service" zählt der Menüservice, hier blieben die Zahlen konstant bei etwa 100 täglich. Im Bereich der Pflege werden 48 Personen in der VG Altenkirchen und Flammersfeld versorgt, im Bereich Haushaltsservice, der 2007 ins Leben gerufen wurde, wurde mehr als 1000 Stunden gearbeitet.
Die Rettungsdiensteinsätze des Jahres 2009 in Zahlen: Es gab insgesamt 22.038 Einsätze und gefahren wurden 696.193 Kilometer. Der Kindernotarztwagen Kirchen wurde zu 128 Einsätzen gerufen. Die Notarzteinsatzfahrzeuge rückten in 2009 2938-mal aus, die Notarztwagen 3151-mal, die Rettungswagen mussten 5015-mal ausrücken. Im Kreis wurden die Krankentransportwagen des DRK in 10.934 Einsätze geschickt. Im DRK Kreisverband ist das Thema Notarztstandorte vielfach diskutiert worden. "Wir sind davon aber nur indirekt betroffen, die Zuständigkeiten liegen beim Land, den Kostenträgern und den Krankenhäusern", unterstrich Beth. "Die Menschen in Not unterscheiden dies nicht, sie sehen das DRK als Einheit, das hilft und Leben rettet, es geht bei dieser Diskussion auch um das Ansehen des DRK", führte der Kreisvorsitzende aus. Die Notarztabmeldungen im Kreis seien im Januar und Februar zwar nicht mehr so hoch, aber es sei immer noch nicht in Ordnung. Die Krankenhäuser in Kirchen, Altenkirchen und Wissen seien für die Organisation und die Bereitstellung der diensttuenden Notärzte verpflichtet worden, es sei nicht zufriedenstellend im Sinne des Gesetzes, wenn die Abmeldungen der Ärzte so weitergehe. Der DRK Kreisverband habe darauf allerdings keinen Einfluss. Der DRK-Landesverband habe ein Angebot, aus drei Standorten zwei zu machen, gemacht, dahinter stehe der Kostendruck durch die Krankenkassen. "Die Gespräche sollten möglichst schnell zu einem Abschluss kommen, es muss ein funktionierendes Notarztsystem im Kreis geben", sagte Beth.
In Sachen Bildung ist der Kreisverband auf einem guten Weg, es gab im Bereich Breitenbildung, Erwachsenenbildung, Familienbildung insgesamt 357 Lehrgänge an denen im Jahr 2009 4485 Personen teilnahmen. Das neue Bildungsprogramm stellte Geschäftsführer Alfons Lang vor. In einer Broschüre sind die Angebote zusammengefasst, die sich an alle Altersgruppen richten. Die Palette reicht von der Babysitter-Ausbildung bis hin zu Angeboten für Senioren. Das informative Heft ist beim DRK erhältlich.
Die Kampagne des Jahres 2008 des DRK "Sozialer Service" führte auch im Kreisverband dazu, dass es eine Ehrenamtskoordinatorin gibt. Birgit Schreiner wird als hauptamtliche Mitarbeiterin diese Tätigkeit ausüben. "Das Ehrenamt im sozialen Service heißt erst einmal "Zeit schenken"", sagte Schreiner. Dabei geht es um Besuchsdienste, um menschliche Nähe und den vielleicht alten Begriff der Nachbarschaftshilfe. Es geht um Hilfeleistungen, die von professionellen Pflegediensten nicht geleistet werden kann. Als Beispiel führte Schreiner den Wunsch einer Rollstuhlfahrerin, die einmal gerne ein Restaurant besuchen wollte, sich allein aber nicht traute, an. Die Ehrenamtskoordinatorin wird Schulungen durchführen, ehrenamtliche Tätigkeiten koordinieren und miteinander vernetzen, vor allem auch den wichtigen Kontakt zu den hauptamtlichen Mitarbeitern herstellen. Beth stellte heraus, dass die Wohlfahrtsverbände sich klar abgrenzen müssen. "Mit den ehrenamtlichen Tätigkeiten wollen wir niemand die Arbeit wegnehmen, deshalb geht es auch nicht um Hausmeister- oder Pflegetätigkeiten", sagte Beth. Das DRK lebe vom Ehrenamt, vor allem in den vielen Bereitschaften, in den Seniorengruppen und beim Jugendrotkreuz. Hier soll die Koordinatorin auch Hilfestellung leisten.
Bei den 17 DRK-Bereitschaften im Landkreis sind 453 gut ausgebildete Helferinnen und Helfer einsatzbereit. Im Rückblick gab es eine Reihe von Einsätzen, so unter anderem beim Großbrand in Herdorf und bei "Rhein in Flammen". Eine besondere Herauforderung war die Impfaktion im Herbst, wo rund 400 Personen gegen die sogenannte Schweinegrippe geimpft wurden. Die Rettungshundestaffel des DRK wurde zu insgesamt 15 Sucheinsätzen alarmiert.
Nachwuchs braucht auch das DRK, so sind es kreisweit 230 Kinder- und Jugendliche, die sich wöchentlich treffen, lernen und auch viel Spaß miteinander haben. Bei allen positiven Entwicklungen gibt es auch den Wermutstropfen: Die Zahl der Fördermitglieder ist rückläufig. Die Menschen, die das DRK mit einem Jahresbeitrag unterstützen, sank im Jahr 2009 um mehr als 800. (hw)
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DRK-Kreisvorsitzender Dr. Alfred Beth wird nicht mehr für das Amt kandidieren. Fotos: Helga Wienand


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