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Nachricht vom 04.05.2010    

Ein Wäller schrieb Motorsportgeschichte

Er war der erste Rennwagenfahrer aus dem Westerwald: Arthur Henney, Techniknarr und Motorsportpionier für die Region. Dem Hachenburger und seiner Teilnahme an den legendären Autorennen des Jahres 1910 widmet die Hachenburger GeschichtsWerkstatt derzeit eine Ausstellung in der Westerwald Bank.

Hachenburg/Westerwald. Es ist eine andere Welt, in die die beiden Oldtimer, die derzeit die Schalterhalle der Hachenburger Westerwald Bank schmücken, die Besucher entführen. Der weiße Mercedes Simplex von 1904 und der Benz Victoria aus dem Jahre 1896 sind der Blickfang der Ausstellung „Arthur Henney - Ein Hachenburger bei den Automobilrennen 1910“, die die Hachenburger GeschichtsWerkstatt (GWH) zusammengestellt hat. Trophäen, Ehrenpreise, Plaketten, Führerscheine, Patentschriften, Fotos aus Werkstätten und Aufnahmen der 100 Jahre zurückliegenden Rennen wie der Prinz-Heinrich-Fahrt und der Kaiser Nikolaus-Fahrt finden sich zudem in der Galerie der Westerwald Bank „Mit einer gehörigen Portion Herzblut“, so Geschäftstellenleiter Stephan Zorn, habe die GeschichtsWerkstatt die Ausstellung erarbeitet, zu deren Eröffnung er über 170 Gäste begrüßen konnte. Das Ergebnis der mühevollen Arbeit und monatelangen Recherchen sei mehr als sehenswert. Die Ausstellung, die bis Ende Mai läuft, zeichne nicht nur die Rennen und das Umfeld von Arthur Henney nach, sondern bringe auch die frühe Automobilgeschichte nach Hachenburg.
Bruno M. Struif, der Vorsitzende der GWH, nahm die Besucher mit auf eine kleine Zeitreise, führte die Motorengeräusche - „zarte Klänge für heutige Ohren“ - der ausgestellten Fahrzeuge vor, schilderte die schwierigen Bedingungen, die die Fahrer vor 100 Jahren zu bewältigen hatten, und kam schließlich zu den Erfolgen von Arthur Henney (1881 bis 1958) bei den Rennen des Jahres 1910. Henney, so hat Struif in Gesprächen mit dessen noch lebenden Neffen Gerd Henney herausgefunden, galt in seiner Familie als „entfant terrible“ und Techniknarr. Die Prinz Heinrich-Fahrt über knapp 2000 Kilometer von Berlin über Nürnberg und Straßburg nach Bad Homburg beendete er mit dem achten Platz, Sieger der Gesamtwertung wurde damals ein gewisser Ferdinand Porsche. Wenige Wochen später absolvierte der Hachenburger Rennfahrer auch die rund 3000 Kilometer lange Kaiser Nikolaus-Fahrt von St. Petersburg über Moskau und Kiew zurück nach St. Petersburg, diesmal erreichte er den fünften Rang. Danach war er der automobile Held des Westerwaldes: „Jeder seiner Freunde wollte mit ihm im Rennwagen fahren“, so Struif, der sich unter anderem bei Dieter Dressel vom Central Garage Automobilmuseum Bad Homburg bedankte, „der uns die beiden Oldtimer und viele Objekte großzügig zur Verfügung gestellt hat.“ Daneben galt sein Dank dem Automobilmuseum Dr. Carl Benz in Ladenburg, dem Wiesbadener Automobilclub, der Westerwald Bank sowie seinen Mitstreitern in der GeschichtsWerkstatt und der Stadt Hachenburg. Deren Grüße zur Eröffnung überbrachte der Erste Beigeordnete Charly Röttig. Er freute sich sichtlich, dass es bei der Ausstellung über Arthur Henney um einen waschechten Hachenburger, der Motorsportgeschichte geschrieben hat, gehe.
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Foto: Sie eröffneten stilecht die Arthur Henney-Ausstellung in der Westerwald Bank in Hachenburg: (von links) Geschäftstellenleiter Stephan Zorn, Bruno M. Struif, Vorsitzender der GeschichtsWerkstatt Hachenburg e.V. und Charly Röttig, Erster Beigeordneter der Stadt Hachenburg.



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