Werbung

Region |


Nachricht vom 22.09.2010    

Droht dem Kreis Altenkirchen eine "graue Wohnungsnot"?

Senioren haben schlechte Chancen, in den eigenen vier Wänden alt zu werden - im Landkreis Altenkirchen droht eine "graue Wohnungsnot": Bereits in 15 Jahren werden im Landkreis Altenkirchen 3200 altengerechte Wohnungen benötigt. Das geht aus einer aktuellen Regional-Untersuchung zur "Wohnsituation im Alter" hervor. Damit haben Verbände der Bau- und Immobilienwirtschaft gemeinsam mit der IG BAU erstmals den Wohnbedarf älterer Menschen für die Kommunen in Deutschland ermittelt. Sie haben sich dazu in der Kampagne "Impulse für den Wohnungsbau" zusammengeschlossen.

Kreis Altenkirchen. Eine vom Pestel-Institut durchgeführte Untersuchung kommt zu dem Schluss, dass es im Landkreis Altenkirchen einen enormen Bedarf an seniorengerechten Wohnungen gibt. Das bedeute neben dem Sanieren für Senioren auch den Neubau von altengerechten Wohnungen. Denn ein Teil der Altbausubstanz lasse sich nicht mehr wirtschaftlich barrierearm umbauen: ohne Stufen in den Wohnungen und mit einem Aufzug im Haus.

Das Institut hat errechnet, dass es im Jahr 2025 im Landkreis Altenkirchen 16 Prozent mehr Haushalte mit einem Über 70-Jährigen geben wird als heute. Wenn man davon ausgehe, dass nur jeder Fünfte der dann 15.980 Senioren-Haushalte auf eine Wohnung ohne Barrieren angewiesen sei, müsse dringend saniert und neu gebaut werden - mit Türen, durch die ein Rollator oder Rollstuhl passt, und mit schwellenfreien Duschen. "Es kann nicht sein, dass ältere Menschen nur deswegen ins Heim müssen, weil sie zu Hause keine altengerecht ausgebaute Wohnung haben", sagt Matthias Günther vom Pestel-Institut.

Neben der Schaffung von altengerechtem Wohnraum sieht das Institut im Landkreis Altenkirchen auch einen erheblichen Nachholbedarf bei der energetischen Gebäudesanierung. So weist die Kampagne "Impulse für den Wohnungsbau" auf den hohen Anteil älterer Bausubstanz im Landkreis Altenkirchen hin: Knapp 24 Prozent aller Wohngebäude sind demnach Nachkriegsbauten, die bis Ende der 60er-Jahre errichtet wurden. "Es ist eine Mammutaufgabe, diese Bausubstanz zu sanieren. Hier stecken aber erhebliche Reserven, die Hausbesitzer und Wohnungseigentümer nutzen können, um Energie einzusparen", so Matthias Günther.



Die Situation in Städten und Landkreisen wie dem Landkreis Altenkirchen zeige, dass Förderprogramme wie das der staatlichen KfW-Bank zur CO2-Gebäudesanierung dringend notwendig seien. Hier - wie von der Bundesregierung geplant - zu kürzen, sei "umwelt- und baupolitisch ein völlig falsches Signal und kontraproduktiv", sagt Dr. Ronald Rast, Koordinator der Kampagne "Impulse für den Wohnungsbau".
Der Bund dürfe den Wohnungsbau nicht aus den Augen verlieren. "Es müssen dringend mehr Anreize geschaffen werden, damit private Investoren stärker in energieeffizienten, altersgerechten und bezahlbaren Wohnraum investieren", sagt Dr. Ronald Rast. Die Kampagne "Impulse für den Wohnungsbau" fordert daher insbesondere bessere steuerliche Rahmenbedingungen für den Neubau - allen voran die Wiedereinführung der degressiven Abschreibung.

Zur Kampagne "Impulse für den Wohnungsbau" haben sich der Bundesverband Deutscher Baustoff-Fachhandel (BDB), der Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen (BFW), die Deutsche Gesellschaft für Mauerwerksbau (DGfM), die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) und der Zentralverband Deutsches Baugewerbe (ZDB) zusammengeschlossen.



Anmeldung zum AK-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Kreis Altenkirchen.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus Region


Technikmuseum Freudenberg feiert Saisoneröffnung 2024 mit Neuheiten und bewährten Attraktionen

Freudenberg. Die neue Saison verspricht einmal mehr hautnah erlebbare Technik mit einer Reihe faszinierender neuer und auch ...

Aktualisiert: Unfall auf B 414 in Altenkirchen führte zur Sperrung

Altenkirchen. Die Leitstelle Montabaur alarmierte am Mittwoch (24. April), gegen 16.40 Uhr, die Freiwilligen Feuerwehren ...

Neuer Pflegegradrechner der Verbraucherzentralen hilft bei Selbsteinschätzung

Region. Leistungen der Pflegeversicherung sind nur für Personen erhältlich, die im Rahmen einer Pflegebegutachtung einen ...

Geführte Wanderung am 28. April: auf dem Wiedweg zur Erbsensuppe

Neitersen. Die Wanderung von etwa neun Kilometern Länge startet von Neitersen über den S-Wanderweg zum Obernauer Kopf und ...

Jugendliche aus sechs Ländern wandern auf Entdeckungsreise im Westerwald

Enspel. Im Herzen des malerischen Westerwalds trafen die jungen Menschen und ihre Trainer aus Norwegen, Tschechien, Polen, ...

Nach fast 47 Jahren bei der Agentur für Arbeit Neuwied in den Ruhestand verabschiedet

Region. Ihr beruflicher Werdegang führte sie nach der Ausbildung 1980 in die damalige "Leistungsabteilung". Ab 1994 folgten ...

Weitere Artikel


Heimische Reservisten erfolgreich beim Schwimmfest

Wissen/Daaden. Von einem Ereignis zum anderen sausten kürzlich Mitglieder der Reservistenkameradschaft (RK) Wisserland und ...

Prüfungs- und Fortbildungsbeste geehrt

Koblenz/Region. 332 junge Damen und Herren haben in diesem Jahr ihre Berufsabschlussprüfung vor der Industrie- und Handelskammer ...

Gute Erfolge bei Schüler-Wettbewerben für den SV

Windhagen. Kürzlich fand im Stadion Windhagen bei bestem Wettkampfwetter die Kreismeisterschaft der Schülerinnen und Schüler ...

Siegperle schaute beim Bergdoktor-Dreh in Ellmau zu

Kirchen/Söll. Alljährlich packen die Wanderfreunde "Siegperle" Kirchen Anfang September ihre Koffer zu einer mehrtägigen ...

Raiffeisens Heimorgel wird restauriert

Hamm. Die Familie Friedrich-Wilhelm Raiffeisen pflegte auf ihr die Hausmusik: Die über 150 Jahre alte Heimorgel ist bis Ende ...

Nur noch wenige Karten für Battlefield Band

Westerburg. Für das Konzert der schottischen Gruppe "Battlefield Band" in der evangelischen Schlosskirche in Westerburg ...

Werbung