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Nachricht vom 12.09.2018    

Gelebte Nächstenliebe: Weihbischof besucht Flüchtlingshilfe

Der Trierer Weihbischof Jörg Michael Peters hat die Betzdorfer Flüchtlingshilfe besucht. „Es ist nicht nur ein Geben, sondern auch ein Empfangen“, sagte er nach einem Treffen mit engagierten Haupt- und Ehrenamtlichen. Und: „Überlegen wir mal, was die Geflüchteten zurückgelassen haben: Ihre Heimat. Das bedeutet doch so viel“, betonte der Weihbischof.

Weihbischof Jörg Michael Peters besuchte die Betzdorfer Flüchtlingshilfe. (Foto: Bischöfliche Pressestelle Trier)

Betzdorf. „Es ist nicht nur ein Geben, sondern auch ein Empfangen“, hat der Trierer Weihbischof Jörg Michael Peters nach einem Treffen mit engagierten Haupt- und Ehrenamtlichen der Flüchtlingshilfe in Betzdorf zusammengefasst. Diesen Eindruck erhielt er unter anderem durch Jens Heißner, der eine Fahrradwerkstatt aufgebaut hat. „Ich habe haufenweise nette Menschen kennengelernt – Flüchtlinge und Deutsche“, erklärt er.

„Du musst auch etwas machen!“
Durch Medienberichte sei Heißner vor etwa drei Jahren unweigerlich auf das Thema aufmerksam geworden: „Ich habe gedacht: OK, du musst auch etwas machen!“ Zusammen mit einem Polizisten organisierte er ein Fahrradtraining. „Den Menschen war nicht bewusst, dass sie als Fahrradfahrer Teil des Verkehrs sind und daher bestimmte Regeln beachten müssen.“ Aus dieser Schulung entwickelte sich die Idee einer Fahrradwerkstatt. Ein Team von etwa zehn Personen, bestehend aus Einheimischen und Geflüchteten, hat bereits 400 Fahrräder verkauft, wodurch sich das Projekt finanziert. Die Räumlichkeiten stellt die Caritas zur Verfügung. „Es sind auch Freundschaften entstanden, und wir halten den Kontakt untereinander, auch wenn einige Geflüchtete aus dem Team nun eine Arbeitsstelle haben“, freut sich Heißner. „In der Werkstatt arbeiten übrigens alle ehrenamtlich. Auch die Flüchtlinge erhalten kein Geld“, betont er.

Ein tolles Netzwerk
Christoph Andrzejewski arbeitet in der Migrationsberatung des Caritasverbands Rhein-Wied-Sieg und ist dankbar für die Hilfe der Menschen vor Ort: „Als Hauptamtlicher könnte ich das alles gar nicht leisten“. Stefanie Breiderhoff arbeitet ebenfalls beim Caritasverband und koordiniert die Flüchtlingshilfe. Auch sie zeigt sich begeistert: „Insbesondere am Anfang, im Jahr 2015, hat mich die Menge an Leuten und ihr Ideenreichtum, ihre Einsatzbereitschaft umgehauen“. Aus dieser Zeit seien ein tolles Netzwerk und unterschiedliche Angebote wie Sprachkurse mit pensionierten Lehrern entstanden, die heute noch bestehen. In Kirchen gibt es zudem unter der Leitung der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) und der Stadt eine Kleiderstube. Annegret Heukäufer aus Kirchen berichtet von „Offenen Treffs“ und Ausstellungen über Länder wie Syrien, die die neuen Mitbürger selbst organisierten. „Viele haben sich über die teuren Handys der Ankommenden geärgert. Doch darin ist die Heimat der Menschen wie in Fotos gespeichert“, erklärt die Ehrenamtliche, die unter anderem sieben Schulkinder von Flüchtlingsfamilien durch Hausaufgabenhilfe betreut.



Gesunder Menschenverstand, Herzlichkeit und eine Offenheit
„Überlegen wir mal, was die Geflüchteten zurückgelassen haben: Ihre Heimat. Das bedeutet doch so viel“, betont Weihbischof Peters. „Und Sie schlagen Brücken für diese Menschen – dafür verdienen Sie ein dickes Dankeschön! Sie zeigen, was gelebte Nächstenliebe bedeutet. Sie machen einen Freiwilligendienst um der Menschen willen.“ Nach wie vor sucht die Flüchtlingshilfe Menschen, die mithelfen. „Mitzubringen sind gesunder Menschenverstand, Herzlichkeit und eine Offenheit gegenüber anderen Kulturen sowie ein bisschen Zeit“, zählt Stefanie Breiderhoff auf. „Wobei der zeitliche Rahmen selbst gewählt werden kann“, unterstreicht sie. „Mein Leben wurde durch die Arbeit mit den Menschen aus fremden Ländern bereichert“, wirbt Stefanie Breiderhoff für ein Engagement.

Interessierte an der Arbeit mit Flüchtlingen können sich an Christoph Andrzejewski wenden unter Tel.: 02741-9758913 oder per E-Mail an migrationsberatung@caritas-betzdorf.de Weitere Informationen zur Flüchtlingshilfe im Bistum Trier gibt es auf www.bistum-trier.de/willkommens-netzde



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