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Nachricht vom 31.03.2014
Vereine
Bären machen mit Sieg im Pokal das Triple perfekt
Neuwied schlägt im Final-Rückspiel die Hornets aus Zweibrücken mit 7:6, Andreas Halfmann beendet seine Karriere und Brian Gibbons wird von den Fans zum Spieler der Saison gewählt: Das sind die neuesten Nachrichten vom Eishockeyclub Neuwied.
Szene vom Finalspiel mit EHC-Stürmer Brian Gibbons (Nummer 7), der von den Fans zum Spieler der Saison gewählt wurde. Foto: fischkoppMedienDas Triple ist perfekt: Der EHC Neuwied gewann nach dem 13:5-Erfolg im Hinspiel auch das Rückspiel um den Rheinland-Pfalz-Pokal. Die Bären sicherten sich mit dem 7:6-Erfolg vor 806 Zuschauern im Neuwieder Icehouse zum dritten Mal in Folge den Pokal und bleiben damit die Nummer eins in Rheinland-Pfalz.

Für die Mannschaft von Trainer Arno Lörsch war es nach dem Gewinn der Meisterschaft in der Regionalliga West und dem Aufstieg in die Oberliga wie ein „Triple“-Gewinn und zugleich die Krönung einer tollen Saison.

Doch zunächst einmal galt: Ehre, wem Ehre gebührt: Andreas Halfmann beendete mit dem Final-Rückspiel seine aktive Karriere. Das EHC-Urgestein lief an diesem Abend als Kapitän auf und wurde vor Spielbeginn zum Ehrenspielführer des EHC Neuwied ernannt. Sein Trikot mit der Nummer 71 wird zu Beginn der kommenden Saison unterm Hallendach aufgehangen, seine Rückennummer nicht mehr vergeben. „Ein toller Abschluss meiner aktiven Karriere“, sagte Halfmann, der weder damit gerechnet hatte, als Kapitän aufzulaufen noch wusste er von seiner Ernennung zum Ehrenspielführer. „Es war eine tolle Zeit, aber es ist jetzt einfach auch an der Zeit, kürzer zu treten und vor allem mehr Zeit mit der Familie zu verbringen.“

Zuvor wollte Halfmann aber in 60 Spielminuten den Pott in die Deichstadt holen – und er tat dies mit einem Keeper hinter sich, der eine Stunde vor Spielbeginn noch nicht mit einem Einsatz gerechnet hatte: Carsten Billigmann. Der Teammanager und zweite Vorsitzende des Vereins hatte sich zuletzt – nach der Knieoperation von Alexander Rodens – als zweiter Torhüter zur Verfügung gestellt. Als sich dann eine Stunde vor dem Spiel Alexander Neurath in der Kabine unglücklich eine Schnittverletzung zuzog und ins Krankenhaus musste, da war plötzlich Billigmann gefordert. Er meisterte diese Aufgabe jedoch mit Bravour.

Seine Vorderleute taten sich hingegen lange schwer mit tapfer kämpfenden Gästen – was natürlich auch am deutlichen Acht-Tore-Vorsprung lag, den sich der EHC im Hinspiel erarbeitet hatte. Vieles blieb an diesem Abend Stückwerk, aber das Ergebnis unter dem Strich war in Ordnung. „Gewonnen. Mehr muss man dazu eigentlich nicht sagen“, fand auch EHC-Trainer Arno Lörsch.

Andrew Love hatte die Bären nach 13 Minuten in Überzahl in Führung geschossen, Hornets-Stürmer Lukas Srnka nicht unverdient 14 Sekunden vor der ersten Pause zum 1:1 ausgeglichen. Im zweiten Abschnitt sahen die lautstarken Fans ein munteres Toreschießen – was ja auch mal ganz interessant sein kann. Jens Hergt traf auf Vorarbeit von Andreas Halfmann zum 2:1 (29.), Lukas Srnka glich aus (30.). Andre Bruch verwandelte einen Penalty zum 3:2 (31.), Tomas Vodicka glich aus (32.). Erst als Andreas Wichterich (36.) und Brian Gibbons (40.) auf 5:3 erhöhten, schien die Partie gelaufen. Doch es bleib auch im letzten Abschnitt „kunterbunt“ vor den Toren: Srnka und Miroslav Hantak glichen zum 5:5 aus (42., 43.), Stefan Kaltenborn (44.) und Daniel Niestroj (46.) erhöhten im Gegenzug auf 7:5. Diesmal kamen die Hornets aber nur noch auf 6:7 heran (Hantakt, 59.) – der Sieg für den EHC war perfekt.

„Die Mannschaft hat eine unglaubliche Saison gespielt. Das heute Abend war die verdiente Krönung“, sagte Lörsch. Eine verdiente Krönung gab es obendrein für US-Boy Brian Gibbons, der von den Fans mit deutlichem Abstand zum Spieler der Saison gewählt wurde.

„Die Saison war großartig. Aber diese Auszeichnung gehört der ganzen Mannschaft. Ohne meine Mitspieler wäre das nicht möglich gewesen.“ Gibbons verlässt die Bären jetzt mit einem Problem, denn der Pokal für den besten Spieler der Saison hat beträchtliche Ausmaße und wird nicht einfach so ins Handgepäck passen beim Rückflug in die Staaten.

Wie er den Pokal nach Maryland bekommen will? „Hell, I don’t know.“ Einfachste Lösung: Er lässt ihn in der Kabine und kommt in der neuen Saison einfach zu den Bären zurück. „Wir haben verstanden und nehmen das Votum der Fans als Auftrag an zu versuchen, den Vertrag mit Brian Gibbons für die kommende Saison zu verlängern“, sagte der EHC-Vorsitzende Prof. Dr. Peter Billigmann noch auf dem Eis unter dem frenetischen Jubel der Fans bei der Auszeichnung des Stürmers. Ein anderer unterschrieb wenig später seinen neuen Vertrag – und der Jubel war ebenso groß: Keeper Alexander Neurath wird den Bären auch in der neuen Saison treu bleiben.
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