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Nachricht vom 26.02.2017
Kultur
Scheuerfelder Karnevals-Zug der farbenprächtigen Vielfalt
Lucky Luke? Super Mario? Pokemons? All das und viel mehr gab es auf dem Scheuerfelder Karnevalszug am Sonntag. Rund 40 Wagen und Fußgruppen versorgten die Zuschauer mit Kamelle, Alkohol und Schauwerten. Und auch die ein oder andere politisch-gesellschaftliche Botschaft durfte nicht fehlen.
An fröhlichen Super Marios mangelte es definitiv nicht in Scheuerfeld. Dafür sorgte unter anderem das "Grenztrinker-Team Westerwald", die hier zu sehen sind. Doch das bedeutet nicht, dass die Vielfalt zu kurz kam. Ganz im Gegenteil. Fotos: Daniel Pirker  Scheuerfeld. Die ungeduldigen Blicke in den Reihen der Zuschauer an den Straßenrändern Scheuerfelds hoch Richtung Bruche häufen sich langsam aber sicher – bis endlich gegen 14.50 Uhr die erlösende Nachricht vom Moderator vor der katholische Kirche kundgetan wird: De Zuch küt. Mit pulsierenden Rhythmen stimmen die Guggenmusiker der Siegheuler die Zuschauer auf das ein, was kommen wird: Bunte Scharen gut gelaunter Narren aus der Region.

Ihre Aufwartung machen natürlich verschiedene befreundete Karnevalsvereine mit ihren Wagen. Allen voran der KG Herdorf. Von ihrer Wagenburg winken Prinz Klaus-Peter I. und Prinzessin Kerstin I. dem Scheuerfelder Narrenvolk fröhlich zu. Mit dabei sind auch der Kinderprinz Luitpold I. und Kinderprinzessin Nele II. Es folgen später unter anderem der KC Hövels mit dem Prinzenpaar Thomas und Anja, die das Treiben in Seifenblasen hüllen, oder der Karnevalsverein Bushaltestelle Schwedengraben.

Die „Schwedis“ bewachen als Mumien stilecht ihre Sphinx. Historisch-mythologische Ausflüge, kreativ umgesetzt, bieten die zukünftigen Abiturienten des Freiherr-vom-Stein-Gymnasiums als griechische Götter und Göttinnen. Der Jungmännerverein Elkenroth geht noch einen Schritt weiter und schmeißt die Zeitmachine an. Eine riesige Uhr untermalt das Motto: „Zurück in die Zukunft“. In aufwändigen Kleidern grüßen die lebensfrohen Damen der Volkstanzgruppe Betzdorf-Scheuerfeld und lassen in den Wilden Westen eintauchen. Passend dazu die Lucky Lukes der „Brööjer Jungs“. Die Kostüme der Gruppe richten sich ganz nach Comicfiguren. Und neben dem franko-belgischen Cowboy dürfen hier auch nicht die Super Mario Bros. fehlen, genauso wie die Feuersteins – um einen kleinen Ausschnitt der Bevölkerung auf dem Brucher Comic-Wagen zu liefern.

Kinderprinz Theo I. vom Karnevalsverein Scheuerfeld (KVS) greift mit seinem Gefolge den Gametrend des vergangenen Jahres auf und lässt sich von gelben Pokemons, Pikachus, unterstützen. In Zeiten einer unruhigen weltpolitischen Lage verbreiten die Hippie-Narren des Elbergrunds eine gehörige Portion „Flower Power". Für ein klares Statement stehen die „Brööjer Jecken“ und stellen klar: „Narren sind bunt und nicht braun!“. Von einer positiven Botschaft ließen sich auch die Tänzerinnen des Showtanzcorps des KVS leiten. Auf der Lok ihres Wagens prangt „Dance for Love“.

Die Wallmenrother Waldstraße & Friends lassen gleich die Erdenprobleme hinter sich. Das Motto der Astronauten: „Die Welt hat ´nen Knall, wir fliegen ins All!“. Während die Kostüme der Wallmenrother Fußgruppe abgedreht-metallisch daherkommen, springt einem die farbenfrohe Pracht des Wagens der Sportgruppe Herdorf „Dance for Fun“ geradezu an, ähnlich die facettenreichen Tierkostüme der „Zirkus Kids“ von der Jugendpflege der Verbandsgemeinde Betzdorf-Gebhardshain. Auf eine Tiergattung hat sich das „Team Frühstück“ festgelegt. Als flauschige Elefanten versprühen die jungen Frauen und Männer ihre gewohnte Fröhlichkeit und stellen selbstbewusst klar: „Es kommt doch auf die Größe an!“

Einen makabren Kontrapunkt setzen die „Kirchener Mädels“ mit ihren schwarzen Kleidern und roten Perücken. Ihr Motto: „Dark oft he Night“. All das sind nur einige Beispiele für einen facettenreichen Zug mit rund 40 Gruppen und laut KVS etwa 700 Mitwirkenden. Es gehört zur Tradition, dass dieser abgeschlossen wird vom Prinzenpaar der Scheuerfelder Karnevalisten, in dieser Session Prinz Alexander I. und Prinzessin Corinna. Und nach dem Zug ist vor dem Zelt, wo am Kleinbahnhof dem Feiervolk noch ordentlich eingeheizt wird. Auch die Tage davor wurde dort den Narren garantiert nicht langweilig. Altweiber verbreiteten die „Coyote Ugly Girls“ Partystimmung, am Freitag die Band „Sidewalk“ und am Samstag die „Die Partyvoegel“. (ddp)
       
       
       
 
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