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Nachricht vom 19.03.2017
Region
Demonstration gegen die Haltung von Tieren im Zirkus
Der Tierschutzverein Altenkirchen demonstrierte am Sonntagmittag, 19. März gegen die Haltung von Tieren in Zirkussen. Anlass war der Besuch des Zirkus Belly-Wien, der von Donnerstag bis Sonntag in der Kreisstadt zu Gast war. Der Zirkus präsentiert Dressurnummern unter anderem mit Pferden und Elefanten. Das Kreisveterinäramt hatte im Vorfeld die Haltung und Versorgung der Tiere überprüft und keine Mängel feststellen können.
Die beiden Sprecherinnen der Kundgebung in Altenkirchen, Claudia Kostka (rechts) und Beate Mohr vom Tierschutzverein Altenkirchen. Fotos: kköAltenkirchen. Der Tierschutzverein Altenkirchen demonstrierte am Sonntagmittag, 19. März, kurz vor der Familienvorstellung gegen die Haltung von Tieren in Zirkussen. Anlass war der Besuch des Zirkus Belly-Wien, der von Donnerstag bis Sonntag in der Kreisstadt zu Gast war. Trotz der Baumaßnahmen hatte der Zirkus sein Quartier auf dem Festplatz Weyerdamm aufgeschlagen. Mit dabei auch viele Tiere, unter anderem Elefanten, Pferde und Ponys.

Nachdem in der vergangenen Woche die Plakate des Zirkusses mit dem Wort "Tierquälerei" überklebt worden waren, die die Mitarbeiter des Zirkus Belly-Wien soweit wie möglich entfernt hatten, drohte dem Unternehmen weiteres Ungemach. Für Sonntag, 19. März, hatte der Tierschutzverein (TSV) Altenkirchen eine Demonstration angemeldet und genehmigt bekommen. Die Aktiven des Vereins wollten darauf aufmerksam machen, dass aus ihrer Sicht die Haltung von Zirkustieren nicht in Ordnung sei.

Um einen ruhigen Verlauf zu gewährleisten, waren Mitarbeiter des Ordnungsamtes der Verbandsgemeinde sowie Peter Deipenbrock von der Kreisverwaltung anwesend. Auch die Polizei Altenkirchen entsandte ein Fahrzeug. Als Erstes wurde geklärt, wo das Hausrecht des Zirkus endet und wo die Demonstration stattfinden könne. Die rund 25 Teilnehmer nahmen an der Zufahrt zum Gelände Aufstellung. Deipenbrock hatte auch dem AK-Kurier bestätigt, dass die Prüfungen des Kreisveterinäramtes keine Beanstandungen ergeben hatten.

Im Gespräch machten Beate Mohr und Claudia Kostka vom TSV deutlich, dass die Dressur und die Haltung nicht zum Wohle der Tiere sein könne. Es solle endlich Schluss sein mit Dressurnummern. Allerdings konnten beide Tierschützerinnen auch keine schlüssigen Konzepte nennen, was dann mit den jetzt in Zirkussen vorhandenen Tieren geschehen solle. Die Unterbringung in Zoos könne auch nicht die Lösung sein. Sie gehen davon aus, dass alle Tierschutzorganisationen gerne bereit seien an Konzepten mitzuarbeiten. Die Demonstration verlief friedlich und ruhig.

Roman Zinnecker, der Chef des Zirkus Belly-Wien, sagte im Gespräch mit dem AK-Kurier: "Da wo es angebracht ist, stelle ich mich gerne zu den Demonstranten. Tierschutz ist für uns nicht nur eine Floskel, sondern Verpflichtung". Er verstehe nicht, warum die Plakate beklebt worden seien und berichtete von wesentlich weiter gehenden Angriffen. "Es wurden auch schon Fahrzeuge in Brand gesetzt oder beschmiert. Unsere Tiere bleiben bei uns bis zu ihrem natürlichen Ende und werden nicht abgeschoben". Zinnecker weiter: "Was sollen wir dazu noch sagen? Wir machen das jetzt seit rund zwanzig Jahren mit". (kkö)

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