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Nachricht vom 10.11.2017
Region
9. November – ein wichtiger Tag der Geschichte
Am Donnerstag, 9. November gedachte Hamm der jüdischen Mitbürger, die den Ereignissen des 9. November 1938 zum Opfer fielen. Dieser Tag darf nicht in Vergessenheit geraten, so alle Redner, die darauf hinwiesen, dass es leider nicht mehr allzu lange dauere bis niemand mehr aus eigenem Erleben über die Geschehnisse berichten könne.
Klaus Olberz, erster Beigeordneter, verliest die lange Namensliste. Fotos: Klaus KöhnenHamm/Sieg. Am Donnerstag, 9. November trafen sich, wie in jedem Jahr, Bürger aus Hamm, auf dem Synagogenplatz, zum Gedenken an die Opfer der Reichskristallnacht und ihren Folgen. Hier in direkter Nachbarschaft des Kulturhauses, stand damals die Synagoge. Die Redner wiesen daraufhin, dass dies auch zur Geschichte gehöre der man sich stellen müsse. Leider müsse man feststellen, dass die jüngere Generation nur sehr wenige Informationen habe und erhalte.

Natürlich sei dieses Datum auch ein Grund zur Freude, wenn wir in die jüngere Geschichte schauen, aber auch das „Davor“ darf nicht vergessen werden. Es geht nicht um Schuld, sondern um das Bewahren der Informationen, so viele Anwesende. Es müsse doch möglich sein, den Jugendlichen dies auch wieder in den Schulen zu vermitteln. Leider nahmen an dieser Gedenkveranstaltung keine Jugendlichen teil.

Wie bereits in den Jahren zuvor wurden die Namen der jüdischen Mitbürger verlesen. Diese Aufgabe übernahm der erste Beigeordnete der Ortsgemeinde, Klaus Olberz. Für jeden Namen wurde eine Kerze in das Denkmal gestellt. Danach verharrten die Anwesenden im stillen Gedenken bis zum Geläut der Kirchenglocken. Im Kulturhaus spielte der Pianist, Thomas Palen Stücke von Otto Joachim. Gabriele Faust gab, bevor der Film „Weltreise wider Willen“ gezeigt wurde, eine kurze Einführung zum Film. Dieser Film handelt von der Geschichte des jüdischen Komponisten Otto Joachim. Er verließ 1934 Düsseldorf und heuerte auf einem Schiff an. Seine Reise führte über Singapur und Shanghai nach Kanada, wo er 1957 die kanadische Staatsbürgerschaft erhielt. Erst im Jahr 2001 kehrte er nach Düsseldorf zurück. Am 30. Juli 2010 verstarb Joachim im Alter von 99 Jahren. Der Film macht deutlich, unter welchen Umständen viele jüdische Bürger, wider Willen die Heimat verließen Dies so die Anwesenden darf sich nicht wiederholen. (kkö)
       
 
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