Altenkirchener Seniorenbeirat betont Wichtigkeit des digitalen Nachlasses
Im Seniorenbeirat des Landkreises Altenkirchen ist ein spezielles Thema momentan sehr aktuell - die Wichtigkeit jenes Sachverhaltes möchte der Verein nun an die Mitbewohner der Region weitervermitteln. Dabei geht es primär um das Thema Digitalisierung, welches in Seniorenkreisen jedoch nach wie vor eher eine untergeordnete Rolle spielt. Vertreter jenes Verbandes betonten jedoch ausdrücklich, dass im Rahmen der Verfassung eines Testaments nicht nur das materielle Erbe entscheidend ist. Der digitalen Vorsorge muss laut Mitgliedern des Altenkirchener Seniorenbeirats in Zukunft mehr Beachtung geschenkt werden. Sensible bzw. wichtige Daten sollten nämlich im Sterbefall idealerweise nur von Angehörigen eingesehen werden können.
In Bezug auf die Vorsorge in verschiedenen Bereichen ist der Seniorenbeirat in Altenkirchen bereits seit längerer Zeit aktiv. Bereits im Jahr 2014 veröffentlichte der Verein eine Mappe herausgegeben, welche die Orientierung in vielen Bereichen erleichtern soll. Hier sind beispielsweise Informationen über die eigenen Finanzen, beantragte Sofortkredite oder in etwa auch die eigene, abgeschlossene Privathaftpflichtversicherung vorhanden - abgesehen hiervon können hier auch medizinische Informationenen eingetragen werden. Im Laufe der Zeit wurde jene Notfallmappe vom Altenkirchener Seniorenbeirat immer wieder verbessert bzw. mit neuen Informationen angereichert. Mittlerweile gehört beispielsweise auch eine Checkliste für den Todesfall sowie eine Patientenvollmacht zum Leistungsspektrum hinzu.
In absehbarer Zukunft soll jene Notfallmappe erneut eine neue Auflage erhalten. In der überarbeiteten Fassung soll diesmal auch dem sogenannten “Digitalen Nachlass” ein eigener Raum ermöglicht werden. Karl Heinz Pfeffer, Vorsitzender des Seniorenbeirats Altenkirchen sieht diesen Schritt heutzutage aufgrund gesellschaftlicher Veränderungen als Notwendigkeit. “„Viele Senioren nutzen heute selbstverständlich das Internet, machen Onlinebanking oder sind in sozialen Netzwerken aktiv“, schildert er. Aufgrund dessen ist es ihm und den Mitgliedern des Verbandes ein besonderes Anliegen, in Zukunft in jenem Bereich für mehr Aufklärung sorgen zu können.
In diesem Zusammenhang betonte Pfeffer, dass vor allem der Umgang mit hinterlassenen Nutzerkonten zum Problem werden könnte. „Wenn man durch Krankheit oder Tod seine Nutzerkonten im Internet nicht mehr selbst verwalten kann, kann es für Angehörige aufwendig werden, Accounts zu löschen, an gespeicherte Fotos zu kommen oder Onlineabonnements zu kündigen“. Um dieses Problem verhindern zu können, kann die neue Auflage der Notfallmappe jene Informationen in Zukunft beinhalten. Diese Neuerung soll neben herkömmlichen E-Mail-Konten auch sensible Daten auf Fitnessarmbändern einschließen - ebenso wie Rechnungen für Telefon-, Gas-, Strom- oder Internetanbieter.
Zur Speicherung jener Kennwörter, Benutzernamen und anderer Information wird die Notfallmappe des Altenkirchener Seniorenbeirats nun erweitert. “„Selbstverständlich kann man diese Daten auch auf einen USB-Stick speichern. Dann sollte man seiner Vertrauensperson nur mitteilen, wo dieser Stick zu finden ist“, ergänzt Vereinsmitglied Bernd Hafemeister, Ideengeber der Notfallmappe.
Ob jenes Angebot in Form der neuen Mappe somit angenommen wird, soll Altenkirchener Bewohnern jedoch selbst überlassen bleiben. Hafemeister und Pfeffer betonten, mit dieser Aktion primär auf den Sachverhalt des digitalen Nachlasses mehr Aufmerksamkeit lenken zu wollen. “Im Endeffekt können wir nur Tipps geben und ggf. an Experten verweisen”, betont Karl Heinz Pfeffer. (prm)