belvona & AWO: Die Rettung des Kinder- und Jugendtreffs in Oerlinghausen
Nach dem 20-jährigen Bestehen des Kinder- und Jugendtreffs „Combination“ in Oerlinghausen haben hier die Verantwortlichen plötzlich den Mietvertrag gekündigt. Auf Grund dessen fühlte sich der Geschäftsführer der belvona-GmbH, Frank Krienen, veranlasst, direkt vor Ort nach Gründen zu suchen. Die belvona-GmbH hatte seit dem 17. Februar die Verwaltung der ehemaligen Conle-Siedlung in der Südstadt übernommen. Die Kündigung für die Örtlichkeiten des Kinder- und Jugendtreffs wurde zum 30. Juni ausgesprochen. Diese Tatsache war Grund genug für Frank Krienen, den persönlichen Kontakt mit den Vertretern der Arbeiterwohlfahrt (AWO) vor Ort zu suchen.
Der vorherige Besitzer ließ das Jugendtreff im Stich
Der bisherige Verwalter und Besitzer hatte bezüglich der vielen Wohneinheiten und des Kinder- und Jugendtreffs immer wieder viele Versprechen gemacht, doch davon wurde keines eingehalten.
Das Unternehmen belvona, das inzwischen seit einem Jahr besteht, hat eine ganze Reihe dieser Bestände nun übernommen, ist aber noch nicht der Eigentümer dieser Wohneinheiten. Daher ist man in Oerlinghausen noch sehr skeptisch, was die Bekundungen von Frank Krienen bezüglich der künftigen Vorgehensweise bezüglich des Kinder- und Jugendtreffs sowie der Wohneinheiten angeht.
Allerdings konnte Frank Krienen diese Bedenken weitgehend entschärfen, indem er deutlich machte, dass die belvona zukünftig ausschließlich eigene Immobilien verwalten werde, und dass aktuell der Eigentümerwechsel sowie die Eintragung ins Grundbuch lediglich noch ein bisschen Zeit benötige. Grund genug, um künftig davon auszugehen, dass sich viele Dinge maßgeblich verändern werden.
Der Grund der Kündigung
Resignation war tatsächlich der Grund für die plötzliche und unerwartete Kündigung der Räumlichkeiten des Kinder- und Jugendtreffs „Combination“ in der der Florence-Nightingale-Straße. Der beliebte Treffpunkt von Kindern und Jugendlichen, der vor allem die Integration zum Ziel hat, steht vor dem Aus.
Die AWO wurde dann aber plötzlich zu diesem drastischen Schritt gezwungen, denn die Mietzahlungen, die bislang von der jeweiligen Eigentümergesellschaft übernommen worden waren, blieben einfach aus. Doch für das Projekt „Familienfreundliche Südstadt“ stellt dieses Spendenmodell die Basis dar. Zu Beginn beliefen sich die Mietkosten für das Objekt auf 18.000 Euro im Jahr.
Inzwischen belaufen sich diese Mietkosten aber schon auf 22.000 Euro jährlich. Im letzten Quartal 2019 stellte sich dann daraus, dass diese Mietzahlungen ohne jede Ankündigung oder Begründung einfach ausblieben. Erschwerend hinzu kam dann auch noch die Tatsache, dass die Verantwortlichen weder schriftlich noch mündlich zu erreichen waren. So entstand letztlich eine vollkommen aussichtslose Situation, die dann dazu führte, dass der Vertreter der AWO, Detlef Stall, sich gezwungen sah, die Räumlichkeiten zu kündigen.
Mit der Übernahme durch die belvona soll sich alles ändern
Die belvona verwaltet künftig nicht nur den Kinder- und Jugendtreff, sondern darüber hinaus auch mehr als 8.000 Wohneinheiten. Anlässlich der ausgesprochenen Kündigung veranlasste Frank Krienen über die vor Ort tätige Ansprechpartnerin der belvona, Jacqueline Handelmann, eine Kontaktaufnahme zum Verantwortlichen der AWO, Detlef Stall.
Hier macht Krienen deutlich, dass die AWO ab sofort mit jeglicher notwendigen Unterstützung zum Erhalt und zur Erneuerung des Kinder- und Jugendtreffs „Combination“ rechnen kann. Auch weitere zusätzliche Räume für weitere Angebote sind hier durchaus eine mögliche Option.
Zur Erreichung dieser angestrebten Ziele bat Krienen die AWO um die Erstellung einer Mängel- und Wunschliste. Doch auch die Wohneinheiten sollen eine deutliche Aufwertung erhalten.
Aktuell wird schon eine Leerstandsaufnahme vollzogen und die leerstehenden Wohnungen sollen saniert werden. Auch sollen die aktuellen Mieter alle Schäden in den Wohnungen melden, damit diese möglichst zeitnah behoben werden können. Hierzu wurde eigens die Prodomus beauftragt, da diese Firma sämtliche Gewerke vertrete.
Was die Mitarbeiter der AWO betrifft, also Detlef Stall, seinen Stellvertreter Jens Schickel, Katrin Hartlieb und Vanessa Harring, so sind sie alle sehr erleichtert, dass der Kinder- und Jugendtreff nun doch erhalten bleibt.
Dennoch schwingt auch hier noch immer ein wenig die Sorge mit, dass es sich auch hier vielleicht nur um weitere Versprechen handeln könnte. Die Skepsis beruht natürlich auf den jahrelangen Versprechungen, die dann niemals eingehalten wurden.
So bedeutungsvoll ist der Kinder- und Jugendtreff
Frank Krienen, der selbst dreifacher Vater ist, wurden bei dem Treffen in den Räumlichkeiten des „Combination“ von Katrin Hartlieb und Vanessa Harring vom AWO Kinder- und Jugendtreff in Empfang genommen. Hier konnte er sich dann ein deutliches Bild über die Räumlichkeiten und die derzeitige Situation machen.
Wie wichtig dieser Treffpunkt für die Kinder- und Jugendlichen der Umgebung ist, wurde sehr schnell klar. Selbst während der Coronazeit bietet das Kinder- und Jugendzentrum seine Dienste an, allerdings natürlich deutlich eingeschränkt.
Während der normalen Zeiten, kamen die Kinder und Jugendlichen sofort in den Treff, sobald sich die Türen öffneten. Mit insgesamt 50 Stammgäste kann der Treff aufwarten. Jetzt, da nur eine eingeschränkte Betreuung über das geöffnete Fenster möglich ist, wird auch dieses Angebot dankbar angenommen. Ziel ist, auch und gerade in diesen Zeiten ein offenes Ohr für die Anliegen der Kinder und Jugendlichen zu haben. Auch kann der Treff zumindest noch Spiele und Bücher ausleihen. Auf diese Weise versuchen die Mitarbeiter der AWO, so gut es geht Kontakt zu den Besuchern zu halten. Detlef Stall macht an dieser Stelle noch einmal deutlich, wie wichtig dieser Standort für die Kinder und Jugendlichen ist. (prm)
Agentur Autorin:
Laura Wagner
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