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Nachricht vom 03.05.2021    

Baufinanzierung mit einem Privatkredit aufstocken: Kosten, Risiken, Vor- und Nachteile

Wer eine größere Anschaffung plant, wie zum Beispiel den Kauf eines neuen Autos, oder sich gar den Traum von den eigenen vier Wänden erfüllen möchte, nutzt dafür in der Regel einen Kredit von der Hausbank. Doch was kann man eigentlich tun, wenn die Bank dieses dringend benötigte Darlehen aufgrund eines negativen SCHUFA-Eintrages oder anderen individuellen Problemen nicht gewährt? In diesem Fall kommt häufig der sogenannte Privatkredit ins Spiel. Aber wie läuft so ein privates Darlehen eigentlich genau ab? Worauf sollten sowohl der Kreditnehmer als auch der private Geldgeber achten? Und mit welchen Risiken muss man bei dieser recht speziellen Kreditform grundsätzlich rechnen?

Symbolfoto

Wenn es um die Aufnahme eines Kredites geht, sei es für die Baufinanzierung, diverse Konsumgüter oder auch für den nächsten Traumurlaub, führt der Weg für die meisten Menschen zu der Bank ihres Vertrauens – doch ist die Antwort des Bankberaters bekanntlich leider nicht immer positiv. Es gibt allerdings noch eine weitere Möglichkeit, um sich die benötigten finanziellen Mittel zu besorgen: Mit einem Privatkredit. In diesem Fall fungiert nämlich nicht die Bank als Kreditgeber, sondern eine Privatperson, zum Beispiel aus dem Bekannten-, Freundes- oder Familienkreis. Doch vor allem bei relativ hohen Summen (beispielsweise für die Immobilienfinanzierung) kann es bei einem Privatkredit (der übrigens auch unter dem Begriff Verwandtendarlehen bekannt ist) unter Umständen recht schnell zu Problemen oder Streitigkeiten kommen. Aber wie lassen sich derartige Komplikationen verhindern? Und wie läuft so ein Privatkredit überhaupt ab?

Baufinanzierung dank Privatkredit: Wer vergibt eigentlich ein solches Darlehen?
Egal ob es sich um ein kleines Darlehen oder gar um eine Baufinanzierung zum Kauf des Traumhauses handelt – in den meisten Fällen werden Privatkredite innerhalb des Freundes-, Bekannten- oder Verwandtenkreises vergeben. Doch da die Nachfrage nach solchen Privatkrediten in der jüngsten Vergangenheit stark gestiegen ist, gibt es mittlerweile auch zahlreiche Online-Plattformen, auf denen (meist kleinere) Kredite von einer Privatperson an eine andere vermittelt werden. Hier verdient allerdings auch der Plattforminhaber mit, was die anfallenden Zinsen und Gebühren dementsprechend erhöht. Gut zu wissen: Bei einem Privatkredit müssen sich weder der Geldgeber noch der Kreditnehmer an gesetzliche Vorgaben halten – und auch eine Bonitätsprüfung ist in den meisten Fällen nicht notwendig (vor allem dann nicht, wenn der Kredit innerhalb der Familie vergeben wird).

Welche Vor- und Nachteile hat ein Privatkredit?
Neben der wegfallenden SCHUFA-Abfrage und der nicht notwendigen Bonitätsprüfung durch die Bank, gehören vor allen Dingen auch die häufig sehr niedrigen Zinsen bei einem Privatkredit von Freunden oder innerhalb der Familie zu den Vorteilen gegenüber einem Standard-Darlehen von einem Kreditinstitut. Darüber hinaus kann der Rahmenvertrag des Privatkredites um einiges ungezwungener gestaltet werden, ohne dabei auf eventuelle gesetzliche Vorgaben achten zu müssen. Außerdem muss der Kreditnehmer in der Regel keine weiteren Sicherheiten vorweisen, was den gesamten Ablauf zum Teil deutlich vereinfacht. Grundvoraussetzung dafür ist allerdings ein möglichst starkes Vertrauensverhältnis zwischen den beiden Parteien.

Auf der anderen Seite kann es jedoch gerade bei einem Verwandtendarlehen natürlich auch zu Problemen oder Streitigkeiten kommen – vor allem dann, wenn der Privatkredit nur mündlich und nicht schriftlich abgeschlossen wurde. Um eventuelle Komplikationen bereits im Vorfeld zu vermeiden, empfiehlt sich daher dringend ein schriftlicher Vertrag, in dem neben der Höhe der Kreditsumme und den vereinbarten Zinssätzen auch die geplante Laufzeit festgehalten wird. Ein Anwalt oder Notar ist hierfür in der Regel zwar nicht unbedingt notwendig, allerdings müssen sich beide Vertragsparteien natürlich auch an die getroffenen Vereinbarungen halten – was durch die persönliche respektive verwandtschaftliche Beziehung hin und wieder schwierig werden kann.

Mit welchen Kosten muss man bei einem Privatkredit grundsätzlich rechnen?
Die Höhe der monatlichen beziehungsweise jährlichen Zinsen kann bei einem Privatkredit relativ einfach und direkt zwischen dem Geldgeber und dem Kreditnehmer vereinbart werden, ohne dabei auf gesetzliche Vorgaben oder sonstige Ein- und Beschränkungen achten zu müssen. Und auch ein umständlicher Kreditvergleich (um das finanziell günstigste Angebot zu finden) ist hier nicht notwendig. Wie hoch die Zinsen jedoch schlussendlich sind, liegt vor allem an dem Geldgeber – und hier kommt es nicht gerade selten vor, dass dieser sogar komplett auf Zinsen verzichtet. Wer sich hingegen Geld von einer Privatperson über eine Online-Plattform leiht, hat häufig keine Möglichkeit, die Zinshöhe zu beeinflussen. Darüber hinaus muss der Kreditnehmer mit einer Bearbeitungsgebühr und einer Vermittlungsprovision rechnen, die bei einem erfolgreichen Vertragsabschluss an den Plattforminhaber gezahlt werden müssen.
Gut zu wissen: Da sich die Zinsen meist an der Gesamthöhe der Kreditsumme orientieren, sollte diese möglichst unter 10.000 Euro liegen. Höhere Summen bergen zudem das Risiko, dass es im Falle einer Zahlungsunfähigkeit zu schwerwiegenden Problemen kommen kann – sowohl für den Kreditnehmer als auch für den privaten Geldgeber.

Was passiert, wenn der Kreditnehmer die Raten nicht mehr zahlen kann?
Die Zahlungsunfähigkeit des Kreditnehmers gilt gerade bei einem Privatkredit als absolutes Worst-Case-Szenario – vor allem dann, wenn es sich bei dem Geldgeber um einen guten Freund oder sogar um ein nahes Familienmitglied handelt. In diesem Fall kann es nämlich recht schnell zu Streitigkeiten kommen, falls beide Parteien nicht bereits im Vorfeld schriftlich festgelegt haben, wie sie mit eventuellen Problemen bei der Ratenrückzahlung umgehen möchten. Wichtig: Auch bei Privatdarlehen innerhalb der Familie kann es unter Umständen zu gerichtlichen Mahnverfahren und damit verbundenen (Zwangs-)Pfändungen kommen. Daher sollten beide Parteien ausführlich über eine potentielle Zahlungsunfähigkeit sprechen und gegebenenfalls Verzugszinsen festlegen, um spätere Streitigkeiten und sonstige Komplikationen zu verhindern.

Tipp: Wer bei einem Privatkredit absolut auf Nummer sicher gehen will, kann das Verwandtendarlehen mit einer Versicherung kombinieren. Im Falle einer unverschuldeten Arbeitslosigkeit oder Arbeitsunfähigkeit springt dann nämlich die Versicherung ein und übernimmt die ausstehende Rückzahlung. (prm)

Agentur Autor:
Sven Schäfer



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