Richtig die Hände desinfizieren - Ein Alltag ohne Viren
Hygiene kann Leben retten – das erkannte vor mehr als 150 Jahren schon der österreichische Arzt Ignaz Semmelweis. Er setzte sich mit Nachdruck dafür ein, dass Ärzte und Schwestern ihre Hände sauber halten und wurde zum Vorreiter der Hygienemedizin. Immer mehr gerät die Thematik nun auch abseits der medizinischen Bereiche in den Fokus: Die richtige Händedesinfektion soll helfen, Krankheitserreger auf ein Minimum zu begrenzen. Wir klären, wann eine Händedesinfektion sinnvoll ist, welche unterschiedlichen Desinfektionsmittel es gibt und was Sie bei der Anwendung beachten sollten.
Wann ist eine Handdesinfektion sinnvoll?
In Kliniken und Pflegeheimen ist es Alltag: Das Personal muss sich regelmäßig die Hände desinfizieren. Das Desinfektionsmittel tötet gefährliche Mikroorgansimen ab und verhindert, dass diese vom Personal im Krankenhaus verteilt werden. Normales Händewaschen schafft das nicht.
Auch zu Hause kann die hygienische Händedesinfektion sinnvoll sein. Sind Familienmitglieder an einer ansteckenden Krankheit erkrankt oder leiden unter einem schwachen Immunsystem, kann es durchaus Sinn machen, dass sich die Mitbewohner mit geeigneten Mitteln, wie etwa Sterilyte.de die Hände regelmäßig desinfizieren. Vor allem bei Autoimmunerkrankungen oder einer Schwächung des Körpers durch eine Chemotherapie trifft eine einfache Erkältung diese Menschen oft wesentlich härter.
Unterschiedliche Desinfektionsmittel
Desinfektionsmittel können die Keimzahl auf Händen und Flächen zwar deutlich reduzieren, komplett keimfrei werden diese aber dadurch nicht. Es gibt unterschiedliche Mittel, die gegen verschiedene Erreger wirken:
Begrenzt viruzid, begrenzt viruzid PLUS und viruzid
In der Virologie spricht man davon, dass manche Viren eine Fetthülle haben, sogenannte behüllte Viren. Dazu gehören beispielsweise das Masernvirus, das Ebola- und das Influenzavirus. Gegen diese Viren werden „begrenzt viruzide“ Desinfektionsmittel eingesetzt. Sie enthalten 60-70 % Alkohol und wirken gegen Viren mit einer Hülle.
Viren ohne Fetthülle lassen sich nicht so leicht bekämpfen. Für diese Erreger werden viruzide Desinfektionsmittel gebraucht.
Einige Viren ohne Hülle können mit Desinfektionsmitteln bekämpft werden, die sich „begrenzt viruzid PLUS“ nennen. Dazu gehören Rotaviren, Adenoviren und Erreger von Magen-Darm-Erkrankungen.
Desinfektionsmittel gegen Sporen
Es gibt auch Mittel, die zusätzlich „sporizid“ sind: Das bedeutet, dass sie auch gegen Sporen von Bakterien oder Pilzen wirken, die selbst unter extremen Bedingungen wie Hitze, Kälte oder Trockenheit überleben können. Diese Mittel enthalten meist Wasserstoffperoxid.
Auf den Flaschen der Desinfektionsmittel ist die Einteilung vermerkt.
Was ist wichtig beim Hände desinfizieren
Zu Hause reicht in der Regel das gründliche Waschen der Hände im Alltag. Ist es aufgrund einer Erkrankung jedoch notwendig sich auch zu Hause die Hände zu desinfizieren, sollten Sie folgende Tipps beachten:
Richtige Händedesinfektion
„Viel hilft viel“ ist bei der Händedesinfektion nicht unbedingt angeraten: Denn bekämpft man Erreger mit einem zu starken Mittel, erhöht man die Chance auf Resistenzen. Das bedeutet, dass die Keime vermehrt Eigenschaften entwickeln, welche sie widerstandsfähiger gegen das eingesetzte Mittel machen. Die Folge: Das Desinfektionsmittel kann nicht mehr so effektiv gegen resistente Keime wirken. Für den regulären Gebrauch eignen sich deshalb am ehesten „begrenzt viruzide“ Desinfektionsmittel. Viruzide oder sporizide Mittel sollten speziellen Situationen wie dem Ausbruch von Magen-Darm-Erkrankungen vorbehalten sein.
Genug Desinfektionsmittel und Zeit
Die Hersteller empfehlen im Durchschnitt 3 Milliliter Desinfektionsmittel für eine ausreichende Händedesinfektion. Ausschlaggebend für die Wirkung ist vor allem die Zeit: Begrenzt viruzide Mittel benötigen mindestens 30 Sekunden, um gegen Erreger zu wirken. Die Zeit kann sich bei viruziden Desinfektionsmitteln auf anderthalb Minuten verlängern.
Desinfektionsflasche sauber halten
Wichtig für eine effektive Desinfektion ist das Sauberhalten der Flasche. Am besten lässt sich dies mit Pumpspendern bewerkstelligen. Der Pumpmechanismus sollte dabei möglichst nicht mit den Händen, sondern lieber mit dem Ellenbogen betätigt werden. So verhindert man, dass die eigenen Keime auf der Flasche verteilt werden.
In Krankenhäusern funktionieren einige Spender mit Bewegungsmeldern. Hier ist keine Berührung nötig und die richtige Menge Desinfektionsmittel wird automatisch abgegeben.
Fazit
In der Regel genügt es im häuslichen Bereich, sich gründlich die Hände zu waschen. In manchen Fällen kann eine Händedesinfektion sinnvoll sein. Es sollte darauf geachtet werden, das richtige Mittel zu wählen, da sonst Keimresistenzen entstehen können. (prm)
Agentur Artikel