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Nachricht vom 28.03.2022    

Glücksspiel: Das sind die Ursprünge des Gamblings

Es ist schon faszinierend: Glücksspiele sind offensichtlich so alt wie die Menschheitsgeschichte auch und gehörten somit schon immer zum gesellschaftlichen Leben. Wissenschaftliche Funde zeigen deutlich, dass die Leute sich schon vor Tausenden von Jahren einiges haben einfallen lassen, um ihr Spielvergnügen so unterhaltsam wie möglich zu gestalten. Auch damals wurde schon mit Würfeln gespielt, die man aus Elfenbein oder Knochen anfertigte. Was die Spieler als Einsatz benutzten, ist zwar nicht mehr nachvollziehbar, aber dennoch zieht sich ein roter Faden ganz klar bis heute durch: Das menschliche Bedürfnis, besser zu sein als der andere, sich zu beweisen.

Foto Quelle: pixabay.com / fielperson

Das zeigt sich auch schon an uralten sportlichen Begegnungen und allerlei Wettkämpfen in den verschiedensten Disziplinen. Beim Glücksspiel kommt gleichzeitig noch ein weiterer entscheidender Aspekt dazu, nämlich der des Nervenkitzels. Schließlich spielt der Zufall in zu großen Teilen mit hinein, wie das Ganze ausgeht und man kann sich eben nicht mehr nur auf seine eigene Stärke oder intensives Training verlassen. Welches Kartenblatt man bekommt oder auf welcher Zahl die Roulette-Kugel letztlich liegen bleibt, ist und bleibt schließlich reine Glückssache.

Trotz allem lässt sich ein Spiel mithilfe von Strategie und Erfahrung aber oft in gewisser Weise lenken, vorwiegend beim Kartenspiel kann man das schön beobachten. Zudem wird natürlich vorausgesetzt, die Spielbedingungen zu kennen, etwa die geltenden Poker-Regeln – das Pokerspiel schnell erlernen ist aber kein Kunststück. Es hängt nur viel davon ab, eine möglichst undurchsichtige Miene aufzusetzen und die Gegner auch mal ganz bewusst an der Nase herumzuführen.

Warum mögen Menschen das Glücksspiel so sehr?
Neben dem bereits beschriebenen Drang, sich gegeneinander zu messen und sich über Erfolg ein gewisses Ansehen zu verschaffen, ist auch die angenehme Ablenkung von großer Wichtigkeit. Denn gerade in früheren Zeiten mit sehr harten Lebensumständen brachten die Spielrunden eine willkommene Gelegenheit, einmal seine restlichen Sorgen zu vergessen und etwas Entspannung und Unterhaltung zu finden. Im Mittelalter ging das Glücksspiel bekanntlich meist mit lauten Trinkrunden einher, die schnell außer Kontrolle gerieten und auch gerne mal in einer turbulenten Schlägerei endeten. Selbst die unbeteiligten Zuschauer genossen dieses Treiben, für sie standen zwar weder Gewinn noch Verlust auf dem Spiel, dennoch genossen sie aber dennoch die in der Luft liegende Spannung.

Das ist heute nicht anders, wenn wir beispielsweise über Streaming-Plattformen wie Twitch professionellen Zockern dabei zusehen, wie diese im Online-Casino um vierstellige Summen spielen. Das steckt automatisch an, ohne dass man sich diesem Zauber entziehen könnte. Man fängt also selbst an, mitzufiebern und sogar ähnliche körperliche Reaktionen zu zeigen - selbst dann, wenn es nicht das eigene Geld ist, das gerade wie Sand zwischen den Fingern zerrinnt.

Der Herzschlag und Puls erhöhen sich, die Hände werden schwitzig, die Körpertemperatur steigt etwas an – alles typische Symptome von Adrenalin, das im Körper ausgeschüttet wird. Diesen Kick suchen wir geradezu, auch wenn er häufig mit Gefahr oder gar Suchtpotenzial verbunden ist. Er erzeugt ein Hochgefühl, das wir gerne immer und immer wieder herbeiführen wollen. Dieser Umstand erklärt auch, warum gerade das Zocken um einen Einsatz so verlockend ist und Spielbanken und Co. sich so großer Beliebtheit erfreuen.

Woher kommen die heutigen Spiele-Klassiker?
Die Bandbreite an Glücksspielen ist immens groß und dabei kommen sogar noch ständig neue Spieloptionen hinzu. Vor allem im digitalen Bereich passiert hier unheimlich viel, um den Nutzern immer wieder neue Erlebnisse zu bieten. Bei den aktuell boomenden Online-Casinos dreht sich deswegen auch alles um optisch toll aufgemachte Slots, welche einen in verschiedenste Themenwelten eintauchen lassen. Hinzu kommen Erweiterungen und neue Spieloptionen, die dem Game wieder eine neue Wende geben.

Dennoch gibt es einige Klassiker, die vom Glücksspielmarkt einfach nicht wegzudenken sind und deren Fangemeinde sich bis heute gehalten hat. Interessanterweise haben viele davon ihren Ursprung in Italien und Frankreich, auch wenn sie längst auf dem ganzen Globus vertreten sind.

Lotto und Bingo
Es wird vermutet, dass beide Spiele in der damals ersten offiziellen Lotterie in Italien um etwa 1530 ihre Geburtsstunden erlebten, wobei sich die Unterscheidung erst später entwickelte. Grob gesagt zog man zunächst beschriftete Holztäfelchen aus einem Stoffbeutel, deren Zahlen verlesen wurden. Während man zu Beginn noch Sachpreise gewinnen konnte, wurden diese nach und nach von Geldprämien abgelöst.

Im Frankreich des 18. Jahrhunderts wurde Lotto dann offiziell eingeführt und von dort auch in weiteren europäischen Ländern verbreitet. Das heutige Bingo entstand aus den quadratischen Täfelchen hingegen in den 1920ern in den USA. Es hieß zunächst „beano“, weil die genannten Zahlen auf dem eigenen Bingo-Feld mit getrockneten Bohnen abgedeckt wurden.

Roulette
Auch wenn der Name eindeutig auf Frankreich schließen lässt, haben auch dieses Spiel die Italiener ins Leben gerufen, und zwar vor etwa 400 Jahren. Anfänglich war der Kessel mit 36 Zahlen, einer 0 sowie 00 versehen, wie das heute noch beim amerikanischen Roulette der Fall ist. Abgeleitet wurde es sehr wahrscheinlich vom Rad der Fortuna, das aus der griechischen Mythologie stammt und mit dem die Glücksgöttin das Schicksal des Königs bestimmte.

Black Jack
Aus dem Spiel Vingt-et-un hervorgegangen, was einfach nur 21 bedeutet, wurde Black Jack in den französischen Casinos im 17. Jahrhundert populär. Von dort gelangte es bald im Zuge der Einwanderungswelle nach Nordamerika und verbreitete sich schnell, während es gleichzeitig in Europa verboten wurde. Die Spielregeln haben sich über die Jahrhunderte etwas verändert, doch die Begeisterung ist ungebrochen.

Poker
Der Klassiker ist immerhin schon seit fast 200 Jahren in Mode und gefragt wie nie, was international ausgetragene Poker-Turniere mit hoch angesetzten Preisgeldern wunderbar verdeutlichen. Auch dieses Kartenspiel kommt aus Frankreich und erlebte dann in New Orleans seinen großen Durchbruch.

Spielautomaten und Slots
Nicht zu vergessen in dieser Auflistung sind mechanische Spielautomaten, die natürlich längst durch moderne Varianten bis hin zu komplett digitalen Alternativen ersetzt wurden. Der Spielablauf indes erinnert immer noch stark an die ersten einarmigen Banditen, die 1899 eingeführt wurden und mit großem Kraftaufwand in Gang gesetzt werden mussten. Die ursprünglichen Glücksmotive auf den Walzen waren meist Hufeisen oder typische Spielkartensymbole aus dieser Zeit. Auch was das betrifft, sind die Spieleentwickler der Neuzeit inzwischen wesentlich kreativer geworden – von buntem Obst, über Comicfiguren und Diamanten tummelt sich so ziemlich alles auf den digitalen Walzen. (prm)

Agentur Artikel



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