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Wirtschaft | Gastartikel


Nachricht vom 30.04.2022    

Onlinedating - darf es noch etwas mehr sein?

Digitale Medien, insbesondere das Internet, haben zahlreiche Bereiche unseres Lebens nachhaltig verändert. Kennenlernen und Partnersuche per Onlinedating zählt für einen großen Teil der Menschen heute zum Alltag. Dabei nehmen die Möglichkeiten, die man heutzutage in Sachen Onlinedating hat, kontinuierlich zu.

Foto Quelle: pixabay.com / stocksnap

Dating-Portale für nahezu jede Zielgruppe
Lange Zeit waren Bars, Diskotheken, das berufliche Umfeld oder der erweiterte Freundeskreis die bevorzugten Umgebungen für die Partnersuche. Auch Hobbys, Sport und Reisen haben die ein oder andere Beziehung ermöglicht. Zwar ist das heute noch immer möglich, ebenso der spontane Flirt in einer Alltagssituation, dennoch bevorzugen zunehmend mehr das Internet, um eine Beziehung, einen Partner oder gar einen Partner fürs Leben zu finden.

Längst nicht mehr sind es nur Jugendliche und Singles, die entsprechende Portale und Apps nutzen, Online-Dating-Plattformen existieren mittlerweile für nahezu jede Zielgruppe. Zunächst einmal stehen Nutzern von Dating-Portalen und Co. eine große Menge anderer Nutzer gegenüber, die alle dasselbe Ziel verfolgen. Augenscheinlich liegen die Vorteile, die Onlinedating für Partnersuchende mit sich bringt, klar auf der Hand: Hemmschwellen werden abgebaut, die positiven Charaktereigenschaften können hervorgehoben, äußerliche Makel kaschiert und die Vorzüge besonders betont werden. So können auch schüchterne oder eigentlich zurückhaltende Menschen unkompliziert mit potenziellen Partnern in Kontakt treten und sich kommunikativ annähern.

Mehr Plattformen, mehr Nutzer, mehr Geld
Die Plattform Match.com gilt als die erste Online-Singlebörse der Welt. Bereits im Jahr 1996 öffnete das Portal seine virtuellen Pforten für Singles in den USA. Zwei Jahre später ging die erste deutsche Singlebörse - Datingcafe online. Um die Jahrtausendwende dann nahm Onlinedating im deutschsprachigen Raum zunehmend an Fahrt auf - nicht zuletzt durch die flächendeckende Verbreitung des Internets in privaten Haushalten. In den Folgejahren sprossen neue Plattformen buchstäblich wie Pilze aus dem Boden.

Mit Friendscout24 (2000) und Parship (2001) etablierten sich zu einem frühen Zeitpunkt schon Portale, die hierzulande bis heute zu den größten und mitgliederstärksten zählen. Es folgten Neu.de, ElitePartner, badoo und Lovoo, bis 2012 mit Tinder (von den Machern von Match.com) das neue Zeitalter der „Wisch-Apps“ eingeläutet wurde. Regelmäßig werden neue Apps zum Dating-App Testsieger erklärt, der Markt beinhaltet enormes Wachstumspotenzial.

Die Summen, die sich mit der Online-Partnervermittlung verdienen lassen, und die in entsprechende Unternehmen investiert werden, sprengen immer neue Rekorde. 2015 fusionierten Parship und Elitepartner nach einer Übernahme durch den Investor Oakley für eine Summe von 92 Millionen Euro. Bereits im Jahr darauf übernahm die ProSieben-Sat1-Digital-Sparte das Unternehmen für 300 Millionen Euro, 2019 erwirtschaftete allein Tinder eine Rekordsumme von weltweit 1 Milliarde US-Dollar.

Überwiegen die Vorteile oder die Nachteile?
2020 dann hat die weltweite Corona-Politik dafür gesorgt, dass sich die Nutzerzahlen auf Onlinedating-Plattformen noch einmal drastisch erhöht haben. Mangels Alternativen haben sich auch viele Nutzer angemeldet, die vorher weniger begeisterungsfähig für die Partnersuche im Netz waren. Doch darüber, ob die Vorteile oder Nachteile von Dating-Portalen überwiegen, herrscht Uneinigkeit. In digitalen Zeiten suchen und finden Menschen Partner nicht nur im Netz, sie tauschen sich auch über ihre Erlebnisse aus.

Im Netz teilen Nutzer ihre Parship-Erfahrungen, bewerten Dating-Angebote und haben erwartungsgemäß geteilte Meinungen. Diesbezüglich gibt es also wenig Unterschiede zum „Offline-Dating“, neben großem Glück bleiben große Enttäuschungen auf der Suche nach einem passenden Partner nicht aus. Allerdings wird versucht, dies zu ändern.

Wer bestimmt, wo die Liebe hinfällt?
Dass Dating-Portale Algorithmen einsetzen, um Nutzer mit gleichen Interessen und Vorlieben zusammenzubringen, ist nichts Neues. Allerdings werden diese Algorithmen immer komplexer und werten immer mehr Daten aus. Dabei kommt in zunehmendem Maße auch künstliche Intelligenz zum Einsatz. Wohin die Reise gehen kann, zeigt etwa die Plattform DNA Romance, die Nutzern verspricht, einen passenden Partner anhand der Gene zu finden.

Was allerdings wird aus dem ursprünglichen Antrieb, der Motivation zum Daten bzw. der Partnersuche? Was wird aus dem guten alten Zufall, unvorhergesehen und oft überraschend, wenn die Partnerwahl letztlich von einem Algorithmus oder einer künstlichen Intelligenz getroffen wird? Was aus dem Abenteuer und dem eigentlichen Mysterium der Liebe?

Anthropologen könnten argumentieren, dass die heutige Auffassung von Liebe in der frühen Menschheitsgeschichte gar nicht existierte. Manche behaupten gar, es wäre eine Erfindung des späten 18. Jahrhunderts, dem Zeitalter der Romantik. Vielleicht ist das Konzept der Liebe heute einfach überholt für den zunehmend digitaler werdenden Menschen.

Fazit
Der technologische Fortschritt wird auch weiterhin dafür sorgen, dass sich unser Dasein in vielfältigen Bereichen verändern wird. Er ist seit Anbeginn der Menschheit Motor stetiger Verbesserungen des menschlichen Lebens, sorgt für eine permanente Weiterentwicklung von Fähigkeiten und ermöglicht vollkommen neue Erfahrungen. Die Digitalisierung hat diesen Prozess und den damit verbundenen Wandel noch einmal enorm beschleunigt und es bleibt spannend, wie Zukunftstechnologien, etwa virtuelle Realität (Stichwort Meta) zukünftig auch die Partnersuche weiter verändern werden. (prm)

Agentur Artikel



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