Augenlasern: Volle Sehfähigkeit dank Laser-OP
Beim Sport stört die Brille und nach einem langen Bürotag vor dem PC jucken die trockenen Kontaktlinsen. Das Augenlasern verspricht, innerhalb weniger Minuten die volle Sehfähigkeit zurückzuerlangen. Für wen eignet sich das Augenlasern und welche Methoden stehen zur Verfügung?
Was versteht man unter dem Augenlasern?
Bei dem sogenannten Augenlasern, einem Teilbereich der refraktiven Chirurgie, wird mithilfe eines Lasers Gewebe der Augenhornhaut entfernt. In vielen Fällen wird ein Excimerlaser oder ein Femtosekundenlaser verwendet.
Den ambulanten Eingriff führt ein Arzt innerhalb von 15 bis 30 Minuten mit lokaler Betäubung durch. So werden durch hochenergetische Lichtimpulse Teile der Hornhaut entfernt, um deren Form zu verändern.
Das Ziel ist es, eine Fehlsichtigkeit wie eine Kurz- oder Weitsichtigkeit sowie eine Hornhautverkrümmung zu verbessern oder zu beseitigen, indem die Brechkraft des Auges verändert wird. Die Notwendigkeit, eine Brille oder Kontaktlinsen zu tragen, soll nach dem Eingriff entfallen.
Für wen eignet sich das Augenlasern?
Das Augenlasern darf erst nach dem Erreichen der Volljährigkeit durchgeführt werden, weil sich das Auge bei Kindern und Jugendlichen noch im Wachstum befindet und hormonelle Schwankungen die Sehfähigkeit beeinflussen. Auch älteren Personen ab 50 Jahren wird von dem Augenlasern abgeraten, da sich die Augenlinse versteift und Komplikationen bei der Operation häufiger auftreten.
Zudem spielt die Fehlsichtigkeit der Patienten eine Rolle. Liegt eine Kurzsichtigkeit vor, wird das Gewebe mittig aus der Hornhaut entnommen. Das macht diese flacher. Bei der Weitsichtigkeit werden die Ränder der Hornhaut abgetragen, sodass eine stärkere Wölbung der Hornhaut entsteht. Bei der Hornhautverkrümmung wiederum wird die Hornhaut ausgeglichen, da diese unregelmäßig ausfällt und somit die Sehfähigkeit einschränkt.
Jede Klinik entscheidet für sich, wann sie eine Augenoperation mit dem Laser durchführt. In der Regel werden Kurzsichtigkeit bis zu -10 Dioptrien sowie Weitsichtigkeit und Hornhautverkrümmungen bis zu +6 Dioptrien behandelt.
Auch eine Schwangerschaft, Stillzeit, die Einnahme spezieller Medikamente, das Tragen eines Herzschrittmachers sowie diverse Erkrankungen wie Grüner oder Grauer Star, eine fehlgebildete oder zu weiche Hornhaut und Netzhauterkrankungen machen eine Augenoperation mit dem Laser unmöglich. Denn der Eingriff schwächt die Hornhaut.
Augenlasern: Welche Methoden gibt es?
Kliniken führen unterschiedliche Methoden des Augenlaserns durch. Die weltweit verbreitetste Methode ist das LASIK-Verfahren, während die PRK als veraltet gilt.
Das LASIK-Verfahren
Das LASIK-Verfahren (Laser Assisted In Situ Keratomileusis) kann zu der Korrektur einer Kurz- oder Weitsichtigkeit eingesetzt werden. Die Hornhaut wird mit einem Mikrokeratom, einer kleinen Klinge, geöffnet. Mit dem Laser trägt der Arzt dann bestimmte Stellen der Hornhaut ab. Das Verfahren dauert circa 15 Minuten.
Die transepitheliale PRK (photorefraktive Keratektomie)
Bei dieser Methode wird kein Schnitt gesetzt (No-Touch-Laser). Die äußere Schicht der Hornhaut wird mit einem Laserstrahl entfernt, bevor die Hornhaut korrigiert wird. Dafür wird die Oberfläche geglättet. Die Behandlung kann innerhalb weniger Minuten abgeschlossen werden.
Die Laser-Astigmatische Keratotomie (Laser-AK)
Um eine Hornhautverkrümmung zu beseitigen, setzt der Arzt zwei Schnitte in die stark gekrümmten Hornhautstellen. Der Eingriff führt dazu, dass sich die Hornhaut entspannt und die Sehfähigkeit verbessert wird.
ReLex SMILE
Diese Methode eignet sich, um eine mittlere bis schwere Kurzsichtigkeit und Hornhautverkrümmungen zu behandeln. Bei der Refractive lenticle Extraction / Small lenticle Extraction wird ein größeres Stück der Hornhaut entfernt. So bleibt die Hornhaut stabiler als bei der LASIK-Methode. Zudem soll die Augentrockenheit nach der Operation deutlich geringer ausfallen, da es sich um einen kleinen Einschnitt handelt.
Die photorefraktive Keratektomie (PRK)
Die PRK wird heute selten durchgeführt. Hier entfernt der Arzt die obere Zellschicht der Hornhaut. Der Patient muss nach dem Eingriff eine spezielle Kontaktlinse tragen, die verhindert, dass das verletzte Auge in Kontakt mit Luft tritt.
Fazit
Beim Augenlasern wird Gewebe aus der Hornhaut entnommen, um die Sehfähigkeit zu verbessern und auf Sehhilfen wie Kontaktlinsen zu verzichten. Ob der Eingriff durchgeführt werden kann, hängt unter anderem von der Sehschwäche und Vorerkrankungen ab. Die beliebteste Methode ist das LASIK-Verfahren. (prm)
Agentur Artikel
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