Nachricht vom 09.07.2022 
Was tun mit der Erbschaft?
Wer eine größere Summe erbt, ist mit der Frage nach der sinnvollsten Verwendung oft überfordert. Welche Möglichkeiten sich bieten und was Erben dabei bedenken sollten.
Was tun mit der Erbschaft?
Stirbt eine nahestehende Person, folgt meist eine schwere Zeit für die Angehörigen. Doch neben all der Trauer wird diese Zeit größtenteils von viel Bürokratie geprägt. Die Beerdigung muss organisiert und bezahlt werden. Das Erbe muss geklärt werden: Liegt ein Testament vor oder kommt es zur gesetzlichen Erbfolge? Die Klärung der Fragen rund um das Erbe können einige Wochen oder gar Monate in Anspruch nehmen. Neben Immobilien wird vor allem Geld vererbt. Doch wie sollten Erben nun vorgehen, um ihren Erbteil möglichst sinnvoll zu nutzen?
Was wurde vererbt?
Im ersten Schritt sollte man sich eine Übersicht darüber verschaffen, was einem vererbt wurden. Besonders häufig werden Immobilien vererbt. Doch auch Kunstwerke, Goldschmuck, Aktiendepots und Kapital können hinterlassen und auf die Nachkommen übertragen werden.
Bei kleineren Beträgen stellt sich vorwiegend nicht die Frage, was man mit dem Erbe tun sollte. Oft leisten sich die Nachkommen damit einen schönen Urlaub oder nutzen es, um bestehenden Schulden schneller abzutragen. Doch gerade bei sechsstelligen Erbsummen sind Nachkommen oft ratlos: Was stellt man mit einer solch hohen Summe an, um das Erbe optimal auszunutzen?
Geld anlegen
Es kann sinnvoll sein, zumindest einen Teil der Erbsumme für sich arbeiten zu lassen, aber wie lassen sich 100000 anlegen? Die meisten Verbraucher kommen in ihrem Leben nur selten oder überhaupt nicht mit solch hohen Summen in Berührung. Wer einen derart hohen Erbteil ausbezahlt bekommt, hat aber die Qual der Wahl: ausgeben, in Immobilien investieren, auf das Sparkonto einzahlen?
Tagesgeldkonto – Vor- und Nachteile
Von einer Einzahlung auf ein gewöhnliches Sparkonto sollte man Abstand nehmen. Durch die niedrigen Zinsen, denen eine hohe Inflation gegenübersteht, würde das Kapital dort Jahr für Jahr an Wert verlieren, sich gewiss nicht vermehren. Personen, die dennoch ein maximales Maß an Sicherheit genießen möchten, können ihren Erbteil auf ein Tagesgeldkonto einzahlen. Dort liegen die Zinsen überwiegend etwas höher als auf andere Einlagemodelle.
Doch ein Tagesgeldkonto lohnt sich eher für kurz- bis mittelfristige Anlagen. Weil auch dort die Inflation nicht mehr garantiert abgedeckt werden kann, ist es sinnvoll, das Geld nur vorübergehend auf dem Tagesgeldkonto zu parken. Die Kontoart verschafft einem also vorwiegend Zeit, um in Ruhe über die Verwendung des Erbes nachzudenken.
Anleger sollten außerdem beachten, dass der Großteil aller Banken inzwischen Strafzinsen auf Spareinlagen ab einer gewissen Summe erheben. Je höher die Erbsumme, desto wahrscheinlicher ist es, dass Strafzinsen fällig werden. Der größte Vorteil am Tagesgeldkonto ist, dass das Kapital stets verfügbar ist.
In Immobilien investieren
Bei einer hohen Geldsumme scheint es naheliegend, diese als Eigenkapital für den Immobilienkauf zu verwenden. Gerade jetzt, wo die Bauzinsen wieder steigen und Finanzierungen dadurch teurer werden, ist das eine sinnvolle Art der Verwendung. Denn: Je höher die eingebrachte Eigenkapitalquote beim Hausbau oder -kauf, desto kleiner der zu tilgende Schuldenberg und der Zinsbelastung.
Für Personen, die sich den Traum vom Eigenheim bisher nicht erfüllen konnten, aber nicht weiter zur Miete leben möchte, stellt der Kauf oder Bau eines Fertighauses eine gute Option dar. Wer allerdings mehr aus seinem Kapital machen möchte, um beispielsweise für das Alter vorzusorgen, erreicht dieses Ziel jedoch nur bedingt. Ist die Immobilie im Alter bereits renovierungsbedürftig, können erneut hohe Belastungen winken.
Kapital anlegen
Immer mehr Erben, die das geerbte Kapital für sich arbeiten lassen möchten, entschließen sich dazu, das Geld anzulegen. ETFs, also börsengehandelte Fonds, stehen dabei besonders hoch im Kurs und eignen sich für die langfristige Anlage. Doch auch direkte Investitionen in Einzelaktien können sinnvoll sein. Um die beste Wahl zu treffen, sollte man sich ausreichend Finanzwissen aneignen und sich bei einem Unternehmen wie Deltavalue über Anlagestrategien beraten lassen.
Vor der Verwendung des Erbes
Wer hohe Summen an Geld erbt, sollte zunächst seinen Notgroschen auffüllen, falls keiner vorhanden ist. So lassen sich unverhoffte Ausgaben auch dann stemmen, wenn die Erbsumme langfristig angelegt wurde. Außerdem ist es vollkommen nachvollziehbar und auch wichtig, einen kleinen Teil des Erbes für spontane Wünsche zu verwenden. Gerade während der Trauerphase darf man sich ruhig etwas Gutes tun – sei es ein schöner Urlaub oder etwas anderes, das Freude spendet. (prm)
Agentur Artikel
