Nachwuchsarbeit ‒ Sport will gut organisiert sein
Ohne Nachwuchs bleibt der Fußball früher oder später auf der Strecke. Das wissen auch die Verantwortlichen und setzen nun endlich einen verstärkten Fokus auf diesen Bereich. Fußball ist in Deutschland Nationalsport Nummer 1 und es wäre äußerst schade, wenn erst eine fehlende Qualifizierung oder das Ausscheiden in der Vorrunde einer WM wieder einmal das Problem: “Woher den Nachwuchs nehmen” auf den Tisch bringt. Ganz konkret: Ab 2024 sollen neue Konzepte bei den kleinen Fußballern umgesetzt werden, die Spielfreude und Engagement steigern und so für mehr Nachwuchsspieler mit Lust am Spiel sorgen sollen.
Regionalligen und Fußballvereine als Basis für die Sportler der Zukunft
Der Fußballclub im Ort ist in der Regel der erste Punkt, über den man mit dem Fußball in Berührung kommt. Hier gibt es die ersten Trainingseinheiten: Strukturen, Techniken und Spielzüge werden unterbreitet. So gut wie alle Top-Spieler haben ihren Anfang bei lokalen Vereinen genommen.
Auch nationale Fußballhelden wie Matthäus, Klinsmann oder Kroos haben klein angefangen, bevor sie mit ihren Toren für Aufsehen sorgten. Spannung, Nervenkitzel und gut strukturierte Partien mit raffinierten Spielzügen und Ballgewandtheit, das wollen die Fans der Kugel heute sehen. Die WM ist die perfekte Plattform, mit seinen Tausenden Zuschauern vor Ort und Millionen vor dem Fernseher. Aber nicht nur in den Medien gilt das Großereignis als besonderes Event. Für viele Fans gehört das Wetten auf die Spielergebnisse dazu, um die Spannung noch weiter zu steigern und besonders für WM Wetten findet man bei den besten Buchmachern interessante Quoten und zahlreiche Tipp-Optionen. Es wird wohl kaum einen Deutschen geben, der im November nicht voller Emotionen vor dem Fernseher mitfiebert. Die WM ist zum ersehnten Großereignis schlechthin geworden.
Von lokalen Vereinen und regionalen Ligen bis hin zur WM ist es jedoch ein weiter Weg, der gut organisiert sein will. Daher sind nach Monika Sauer, Präsidentin des Sportbunds Rheinland-Pfalz neue, schnellere Strukturen in der Nachwuchsarbeit notwendig. Talente müssen bereits hier entdeckt und entsprechend gefördert werden, damit es mit den neuen talentierten Spielern auch weitergeht.
Neue Ansätze beim Nachwuchsfußball im DFB-Lager
Neue Konzepte müssen her, das findet die Chefetage des DFB. Angefangen wird damit im Jugendfußball bei den ganz Kleinen. Damit der Spaß an der Sache bleibt, sollen beispielsweise Spielfelder und Mannschaftsgrößen verringert werden. Bei einem drei gegen drei oder fünf gegen fünf auf einem reduzierten Platz kommt so jeder Spieler viel häufiger mit dem Ball in Berührung. Genau das ist es, was die Motivation und den Spielspaß vorantreiben – Mittendrin dabei sein, aktiv am Spiel teilnehmen.
Die neuen Pläne wurden jetzt schon zwei Jahre lang in 21 Landesverbänden ausprobiert. Viele Trainer und Sportdirektoren finden diesen neuen aktiveren Ansatz gut und bezeugen die positive Aufnahme der Veränderungen durch die Spieler.
Neben den kleineren Spielfeldern und Mannschaften soll auch das Rotationsprinzip stärker eingesetzt werden, damit auch wirklich jeder Spieler zum Zuge kommt und sein Talent und seinen Willen beweisen kann.
Die neuen Konzepte spielen auch den Plänen der Präsidentin des Sportbundes in Rheinland-Pfalz in die Hände, denn auch hier wurde festgestellt, dass viele Strukturen althergebracht und eingerostet sind. Nicht nur auf dem Spielfeld, sondern und vor allem in den Führungsetagen und beim Aufbau der Nachwuchsarbeit.
Dabei kann Sport nicht nur dazu führen, Top-Spieler hervorzubringen und Pokale zu gewinnen. Sport ist die Stütze des Alltags und vieler Familien. Die letzten beiden Jahre haben der Gesellschaft vor Augen geführt, wie unabdinglich der Vereinssport ist und seine wichtige Aufgabe, einen Ausgleich zu schaffen, um so Generationen und Gesellschaft zusammenzuhalten.
Top-Clubs sind zusätzliche Impulsgeber
Die Bundesligisten sind immer auf der Suche nach neuen Versprechungen. Sie fördern mit eigenen Mannschaften die verschiedenen Altersklassen. So sticht etwa der TSG Hoffenheim positiv hervor, denn er bringt regelmäßig Nachwuchsspieler in die Nationalmannschaft. Es dürfen sich aktuell wieder drei Spielerinnen, die beim TSG Hoffenheim aufgebaut wurden, über die Teilnahme an der Fußball-EM freuen. Zwar reicht es bei Lattwein, Brand und Waßmuth noch nicht ganz für die Startelf, doch die Weichen für eine glorreiche Zukunft scheinen gestellt.
Es hapert also in Deutschland nicht an Talent, sondern an effizienten und schnellen Strukturen, die vielversprechende Spieler frühzeitig fördern. Eine flächendeckende Umstrukturierung und Abbau von Hierarchie soll das Finden und Ausbilden von Talenten erleichtern, damit diese bald die deutschen Farben bei EM oder WM vertreten können. (prm)
Agentur Autor:
Sebastian Meier
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