Arbeitsmarkt – Fachkräfte händeringend gesucht
Die Mitarbeiter sind das wichtigste Kapital eines Unternehmens! Diesen Satz hört man immer wieder von Firmenchefs auf Mitarbeiterversammlungen – und überall dann, wenn die Beschäftigten motiviert werden sollen. Nie hat diese Aussage so gestimmt wie heute. Denn in den meisten Branchen wird händeringend nach qualifiziertem Personal gesucht. Im 2. Quartal dieses Jahres blieben etwa 2 Millionen Arbeitsplätze unbesetzt.
Für die Umworbenen selbst stellt sich die Situation anders dar. Nie konnten die eigenen Wünsche im Arbeitsvertrag so leicht durchgesetzt werden. Wer sich auf einem Jobportal wie Starke Jobs (https://starke-jobs.com/) bewirbt, der kann sich sicher sein, ein passendes Arbeitsverhältnis zu finden. Oft sind die Arbeitsstellen mit einer guten Bezahlung und einer Vier-Tage-Woche verbunden.
In welchen Branchen ist der Fachkräftemangel gravierend?
Personal fehlt vorwiegend in den von der Pandemie gebeutelten Branchen Gastronomie und Tourismus. Die Unternehmen mussten während der Lockdown-Phasen einen Großteil ihrer Mitarbeiter entlassen. Diese haben sich nunmehr anderweitig orientiert, sodass jetzt bei anziehenden Besucherzahlen und steigender Reiseaktivität Personal an allen Ecken und Enden fehlt.
Der größte Brandherd dürfte in der Gesundheitsbranche und vor allem in der Pflege schwelen. Schon während der Coronakrise kamen viele Bedienstete an ihr körperliches Limit. Mit dem steigenden Altersdurchschnitt der Bevölkerung ist mit einer wachsenden Problematik zu rechnen.
Die Industrie leidet neben dem Mangel an Personal zusätzlich an den steigenden Energiepreisen. Ein Szenario, welches immer mehr stillgelegte Fabrikhallen heraufbeschwört. Nicht weniger angespannt ist die Situation im Handwerk. Schon heute dauert es Wochen bis Monate, bis ein Installateur oder Elektriker Zeit hat, um einen Besuch bei einem Privatkunden zu vereinbaren.
Warum gibt es in Deutschland Fachkräftemangel?
Eigentlich besitzt Deutschland mit dem Dualen Bildungssystem eine gesunde Basis, um die Gesellschaft mit einer ausreichenden Anzahl an Facharbeitern auszustatten. Allerdings nehmen immer weniger Schulabgänger diese Möglichkeit wahr und streben eine akademische Laufbahn an.
In den Gesundheits- und Pflegeberufen macht sich langsam, aber sicher die immer älter werdende Bevölkerung bemerkbar. In den Berufen selbst ist die Bezahlung dürftig und die Verantwortung hoch. Die Arbeitsbelastung nimmt vorwiegend in Schichtbetrieben immer mehr zu, sodass sich Mitarbeiter in der Pflege im besten Alter dem Beruf abwenden und in anderen Branchen ihr Glück versuchen.
Zudem ist zu beachten, dass die “Boomer”-Generation ins Rentenalter kommt. Darunter werden die besonders geburtenstarken Jahrgänge Ende der 1950er- bis Mitte der 1960er-Jahre verstanden. In den nächsten Jahren verabschieden sich immer mehr Menschen aus dem Arbeitsleben und immer weniger Ausgebildete rücken nach.
Welche Maßnahmen werden ergriffen?
Arbeitsminister Hubertus Heil sieht im Fachkräftemangel eine Bedrohung für “den Wohlstand und … den gesellschaftlichen Zusammenhalt”. Daher stellte die Regierung kürzlich ein Strategiepapier vor, das die Bekämpfung des Fachkräftemangels in Angriff nehmen soll. Die Aufgabe ist nämlich gewaltig und die Zeit drängt, weil die Lücke immer größer wird und der europäischen Wirtschaft eine Rezession droht.
Die Regierung versucht, dem Problem auf mehreren Ebenen entgegenzutreten. Sie will in die Ausbildung investieren, damit die jüngere Generation besser auf die Aufgaben des Berufslebens vorbereitet ist. Zudem sollen die Weiterbildungsmöglichkeiten verbessert werden, damit die Beschäftigten auch bei sich wandelnden Bedingungen immer den neuesten Stand der Technik beherrschen.
Ein weiteres Ziel ist die bessere Integration von Frauen in Vollzeit. Daher sollen sich zukünftig durch betriebsinterne Angebote zur Kinderbetreuung die Möglichkeiten für Mütter verbessern, damit diese früher in den Arbeitsmarkt zurückkehren können. Durch bisher nicht näher benannte Anreize sollen ältere Mitarbeiter animiert werden, anstatt mit 65 erst mit 67 Jahren in Rente zu gehen.
Große Hoffnung setzen die Verfasser des Papiers auf die Zuwanderung ausländischer Fachkräfte, um den deutschen Arbeitsmarkt zu stärken. Dabei sollen zukünftig bürokratische Hürden abgebaut und die Anerkennung ausländischer Abschlüsse erleichtert werden. Mithin wird daran gedacht, das Einwanderungsrecht zu modifizieren, damit Asylsuchende die offenen Lücken im Arbeitsmarkt füllen können.
Welche Jobs haben Zukunft?
Einen sicheren Arbeitsplatz in den nächsten Jahren bietet die Pflege und das Handwerk. Zudem wird nach Ingenieuren im klassischen MINT-Bereich gesucht. Große Berufs- und Gehaltschancen bietet die IT-Branche in Form von Softwareentwicklern und IT-Beratern. Letztlich sorgt eine Ausbildung im Bereich Chemie und Pharmazeutik sowie im Umweltmanagement für eine sichere berufliche Zukunft. (prm)
Agentur Artikel